Während in Italien der Zubau von Solarparkleistung im ersten Halbjahr 2024 kräftig zugelegt hat, schwächelt der Markt für Dachanlagen auf Wohngebäuden und auf Industrie- und Gewerbebauten. Im Segment der Wohngebäude liegt das vor allem an der Abschaffung der Steuergutschrift von 110 Prozent bei der Anschaffung einer Solaranlage. Die Streichung dieses sogenannten Sonderbonus durch die italienische Regierung hat dafür gesorgt, dass die installierte Leistung im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zu den erste drei Monaten dieses Jahres um 20 Prozent zurückgegangene ist.
Italien: Installation von großen Solaranlagen im ersten Halbjahr verdreifacht
So haben die italienischen Haushalte zwischen Januar und März 2024 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 547 Megawatt angeschlossen – vier Prozent mehr als im letzten Quartal 2023 als 525 Megawatt installiert wurde. Im zweiten Quartal 2024 gingen nur noch 438 Megawatt neue Solarstromleistung auf italienischen Hausdächern neu ans Netz.
Gewerbe und Industrie haben mehr investiert
Auch im gewerblichen Segment gingen die Installationszahlen im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres leicht zurück. Während im ersten Quartal auf italienischen Industriedächern 595 Megawatt Solarleistung neu errichtet wurde, waren es zwischen April und Juni nur noch 560 Megawatt – ein Rückgang um fast sechs Prozent. Immerhin sind das über das gesamte erste Halbjahr gerechnet 1.155 Megawatt – 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
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Betriebe haben auf Steuererleichterung gewartet
Die gewerblichen Investoren haben nach Angaben des Branchenverbandes Italia Solare auf die geplanten Steuervergünstigungen für die digitalen und energetischen Erneuerungsmaßnahmen gewartet. Die Betriebe können bei einer die Reduzierung des Energieverbrauchs immerhin bis zu 45 Prozent der Investitionssumme steuerlich geltend machen. Diese Regelung ist am 2. März 2024 in Kraft getreten. Da die Umsetzung von gewerblichen Projekten allerdings etwas Zeit braucht, hat sich der Zubau in diesem Segment verzögert und könnte im zweiten Halbjahr wieder anziehen.
Der Norden hat viel ausgebaut
Mit Blick auf die gesamte, im ersten Halbjahr 2024 neu installierte Leistung liegen die nördlichen Regionen vorn. So wurden in der Lombardei 554 Megawatt und in Venetien 329 Megawatt neu installiert. Auch die Emilia-Romagna liegt mit 304 Megawatt weit vorn, gefolgt von der nordwestlichen Region Piemont. Die Region um Rom, Latium, hat zwar ebenfalls mit 426 Megawatt viel neue Solarstromleistung ans Netz gebracht. Doch genauso wie in Sardinien, wo 242 Megawatt neu installiert wurden, profitiert die Region vom üppigen Bau von solaren Freiflächenanlagen.
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2,11 Gigawatt neu installiert
Insgesamt wurden in diesen sechs Regionen im ersten Halbjahr 2024 2,11 Gigawatt Solarstromleistung neu errichtet. Das sind immerhin fast zwei Drittel der in ganz Italien in diesem Zeitraum neu neu gebauten Solarstromleistung. Davon wurden aber nur mit 515 Megawatt 24 Prozent auf Wohnhausdächern gebaut. Der Anteil der gewerblichen Solaranlagen liegt mit 717 Megawatt bei 34 Prozent. Satte 42 Prozent der Leistung in diesen sechs Regionen wurden als Solarparks gebaut – immerhin 880 Megawatt.
Viel Leistung auf der Freifläche gebaut
Auch mit Blick auf den Zubau in gesamt Italien zeigt sich ein ähnliches Bild. Von den 3,34 Gigawatt, die in den ersten sechs Monaten neu errichtet wurden, entstanden nur 29 Prozent auf privaten Hausdächern. Dazu rechnet Italia Solare Anlagen mit einer Leistung bis 20 Kilowatt. In diesem Segment haben die italienischen Handwerker 985 Megawatt neu gebaut. Der Anteil des gewerblichen Segments mit einer jeweiligen Anlagenleistung zwischen 20 Kilowatt und einem Megawatt lag bei 35 Prozent. 1.155 Megawatt wurden in diesem Segment neu errichtet.
Die restlichen 36 Prozent entfielen auf kleine und große Solarparks mit einer Leistung von jeweils mehr als einem Megawatt. Die insgesamt neu gebaute Leistung in diesem Bereich lag bei 1.201 Megawatt. (su)