Nur mit einer starken eigenen Industrie so könne die EU über die gesamte solare Wertschöpfungskette hinweg Resilienz aufbauen. Kritische Materialien und Produkte in der vorgelagerten PV-Wertschöpfungskette sind Silicium, Ingots und Silicium-Wafer, als Voraussetzung für die Herstellung von Solarzellen, Photovoltaikmodulen und letztlich von solaren Kraftwerken. Die Abhängigkeit von Produkten aus einem einzigen Land gefährdet nach Einschätzung der Industrievertreter den Einsatz von Solarenergie in Europa im Falle möglicher Lieferunterbrechungen. In einer gemeinsamen Erklärung rufen die Interessenvertreter zu sofortigen Maßnahmen auf, die den Aufbau einer lokalen, nachhaltigen Wertschöpfungskette für die Solarindustrie ermöglichen.
Ziel: faire Bedingungen für die Industrie in Europa schaffen
Zu den wirksamen Maßnahmen könnten Subventionen für Investitionen in Produktionskapazitäten, die Förderung der Herstellung von Produkten, ein garantierter und wettbewerbsfähiger Strompreis und Vergünstigungen für niedrige CO2-Emissionen bei der Herstellung von Produkten gehören. Das übergeordnete Ziel ist es, faire Bedingungen für die Industrie zu schaffen und so für einen fairen Wettbewerb zu sorgen.
„Wir sind davon überzeugt, dass eine nachhaltige europäische PV-Produktionsindustrie mithilfe staatlicher Unterstützung zur Förderung der Installation und des Betriebs von Produktionsstätten belebt werden kann“, sagt Professor Andreas Bett, Leiter des Fraunhofer ISE. Dies würde die starke Energieabhängigkeit Europas deutlich verringern und gleichzeitig wirtschaftliche Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze schaffen. „Eine zeitlich begrenzte Industriepolitik, die gezielt die Renaissance einer produzierenden Industrie für erneuerbare Energien fördert, sei strategisch klug und dringend nötig“, meint auch Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger.
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Zu den Vertretern der europäischen Photovoltaik gehörten der Polysilicium-Hersteller Wacker, der Solarzellen- und Modulhersteller Meyer Burger, Waferhersteller Norsun und Norwegian Crystals, der Anlagenhersteller für Siliciumingots und Solarzellen ECM Group sowie die Forschungsinstitute Fraunhofer ISE und Fraunhofer CSP. „Wir brauchen den richtigen politischen Rahmen und mehr finanzielle Unterstützung, um Investitionen in die Wertschöpfungskette in Europa attraktiver zu machen, insbesondere für Investitionen und energieintensive vorgelagerte Produktionsschritte wie die Ingot- und Waferproduktion“, sagt Carsten Rohr von Norsun. „Wir sollten in der Lage sein, von einer nachhaltigen Produktion zu profitieren.“ (nhp)
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