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Solarcheck: Großstädte holen beim Solarzubau auf

Die Bauherren in den Städten berücksichtigen zunehmend die Photovoltaik, neue Dachflächen werden immer besser ausgenutzt. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Solarchecks des Ökoenergieanbieters Lichtblick. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie viele Solaranlagen in den 14 größten Städte Deutschlands gebaut werden. Dabei erfassen die Analysten von Lichtblick das Verhältnis der Fläche von neu errichteten Photovoltaikanlagen zu den neu gebauten Dachflächen – sowohl im Gewerbe als auch im Wohnungsbau.

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Das Ergebnis in diesem Jahr erstaune: Erstmals liege der Solarfaktor in vier Städten bei über 100 Prozent, resümieren die Analysten von Lichtblick. „Die Ergebnisse des diesjährigen Solarchecks zeigen: Der Solarzubau in den deutschen Metropolen nimmt stark an Fahrt auf“, sagt Ata Mohajer, Unternehmenssprecher von Lichtblick.

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Durchschnittlich 70 Prozent der neuen Dächer genutzt

Im bundesweiten Durchschnitt liegt nach Angaben von Lichtblick der Solarfaktor bei 70 Prozent. Im Vergleich zum letzten Solarcheck konnten sich zwölf der 14 untersuchten Städte verbessern. Nur Bremen mit einem Minus von 22,2 Prozent und Nürnberg ist die Entwicklung rückläufig. In der Frankenmetropole sank der Solarfaktor um minus 6,2 Prozent.

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Vier Metropolen bauen mehr Solaranlagen als Dächer

Sieben der deutschen Großstädte erreichten ein überdurchschnittliches Ergebnis. Vier davon knackten die 100-Prozent-Marke. Das bedeutet, dass in der jeweiligen Stadt die gesamte neu installierte Modulfläche höher liegt als die neugebaute Dachfläche, also auch auf bestehenden Dächern viel gebaut wurde. Wobei hier natürlich auch der derzeit rückläufige Neubau grundsätzlich mit eingerechnet werden muss.

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Essen ist neuer Spitzenreiter

Neue Solarhauptstadt ist Essen. Mit einem Solarfaktor von 137,9 Prozent landet die Metropole auf dem ersten Platz, gefolgt von Köln mit 110 Prozent, Hannover mit 105,8 Prozent und Leipzig mit 101,5 Prozent. Doch auch Stuttgart schneidet mit 88 Prozent noch sehr gut ab. In Dortmund hat der Solarfaktor auf 85,9 Prozent zugelegt. Verbessern konnten sich neben Köln auch die anderen drei Millionenstädte in Deutschland: Berlin, Hamburg und München.

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Millionenstädte liegen weiter hinten

Unter ihnen machte Berlin den größten Sprung. Die Hauptstadt legt um 13,5 Prozentpunkte zu und kommt mit einem Solarfaktor von 49,5 Prozent auf Platz neun. München legte um neun Prozentpunkte zu und Hamburg hatte ein Plus von 3,8 Prozent. Trotzdem liegen Hamburg und München immer noch auf dem dritt- beziehungsweise auf dem vorletzten Platz. Mit einem Solarfaktor von mageren 25,9 Prozent bleibt Frankfurt am Main das Schlusslicht, trotz 3,1 Prozent mehr solare Nutzung von Dachflächen.

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Durchschnittliche Leistung steigt

Die Analysten von Lichtblick führen die positive Entwicklung unter anderem auf die weiter ansteigende Leistung von neu installierten Photovoltaikanlagen. Denn mit insgesamt 146,8 Megawatt erreicht sie einen neuen Rekord. Pro 1.000 Einwohner beträgt die Solarstromleistung in den Großstädten im Schnitt 12,08 Kilowatt – ein Plus von 34,7 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreswert. Im Jahr 2023 lag der Durchschnitt noch bei 8,97 Kilowatt auf 1.000 Einwohner.

Leipzig und Hannover mit vielen Großanlagen

Hier fallen vor allem Leipzig und Hannover auf. In diesen beiden Städten liegt die installierte Leistung pro 1.000 Einwohner bei etwa 20 Kilowatt. Dies erreichen die beiden Städte allerdings auch mit dem Bau von Großanlagen mit eine Einzelleistung von mindestens 100 Kilowatt. Deren Anteil an der neu installierten Leistung liegt in Hannover bei 92 Prozent, in Leipzig bei 90,2 Prozent. Im Schnitt aller Metropolen haben die Großanlagen einen Anteil von nur 29,6 Prozent – Tendenz sinkend.

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Lichtblick fordert einheitliche Solarpflicht

Trotz der guten Entwicklung reicht diese nicht aus, um die Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen. Deshalb muss der Bau von Solardächern auch in den Großstädten schneller gehen. Lichtblick fordert schon seit Jahren die Einführung einer bundesweiten Solarpflicht. Zwar haben elf Bundesländer eine meist partielle Solarpflicht bereits beschlossen. Allerdings gelten in den jeweiligen Bundesländern teils verschiedene Regelungen und Geltungsbereiche, lautet die Kritik von Lichtblick. Die Einführung von Mindeststandards würde helfen, den jährlichen Solarzubau einheitlich flächendeckend zu gewährleisten.

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Hemmnisse für Batterien abbauen

Zusätzlich schlägt Lichtblick vor, den Wechsel kleinerer Solaranlagen aus der EEG-Vergütung in die Direktvermarktung zu vereinfachen. Auch sollten Hemmnisse für die Installation von Solarbatterien und andere Speicher weiter abgebaut werden. Auch weitere Anreize beim Zubau der Photovoltaik helfen, die Energiewende zu beschleunigen. Dazu gehöre auch ein beschleunigter Smart-Meter-Rollout, sodass Solaranlagen und Speicherbatterien systemdienlich gesteuert werden können. (su)