Die erste Photovoltaikausschreibung für Freiflächenanlagen mit einer Markprämie bei Direktvermarktung geht jetzt in Frankreich an den Start. Die Ausschreibung umfasst ein Gesamtvolumen von 3.000 Megawatt und wird in sechs Gebotszeiträumen zu je 500 Megawatt vergeben.
In Frankreich werden vor allem große Freiflächenanlagen realisiert. Die Projekte werden seit einigen Jahren in Ausschreibungen vergeben. Bisher gab es allerdings kein Förderinstrument, dass die Direktvermarktung forciert. Das ändert sich nun. Nachdem bereits Ende Mai die grundsätzlichen Strukturen in zwei Verordnungen festgelegt wurden, schafft nun das Lastenheft der aktuellen Ausschreibung einen klaren Rahmen.
Wie bisher wird die Auswahl der Projekte nicht nur anhand des gebotenen Preises erfolgen, sondern auch Kriterien wie Umweltverträglichkeit und Kohlendioxidbilanz berücksichtigen. Bei Freiflächenanlagen wird der gebotene Preis zunächst mit 65 Punkten gewichtet, später soll er 70 Punkte zählen, also die Auswahl stärker beeinflussen. Die Differenz zwischen gebotenem Preis und später realisierten Marktpreis wird zur Berechnung der Marktprämie herangezogen, falls der Strom über die Direktvermarktung an den Markt gebracht wird. Das bedeutet den Startschuss für die Direktvermarktung von Photovoltaikstrom in Frankreich. Die erste von insgesamt sechs Gebotsrunden, in denen jeweils 500 Megawatt ausgeschrieben werden, wurde gerade eröffnet. Sie wird am 1. Februar 2017 enden, während die letzte Gebotsrunde dieser Serie im Juni 2019 auslaufen wird.
Die maximal zulässige Leistung je Projekt wurde von zwölf auf 17 Megawatt angehoben. Die neue Ausschreibung teilt sich in drei Unterkategorien. Bei jeder Gebotsrunde entfallen 300 Megawatt auf Freiflächenanlagen mit einer Leistung über fünf Megawatt und 135 Megawatt auf jene mit einer Leistung zwischen 500 Kilowatt und fünf Megawatt. Darüber hinaus ist jeweils ein Volumen von 65 Megawatt für Anlagen auf Carports mit einer Leistung zwischen 500 Kilowatt und 10 Megawatt vorgesehen.
Das Deutsch-Französische Büro für die Energiewende wird das Lastenheft dieser Ausschreibung auf Deutsch übersetzen lassen und seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen. (Petra Franke)