Wie die Handelsplattform PV Xchange mitteilt, sind die Preise für Solarmodule in den vergangenen Wochen wieder gesunken. Nachdem in den Monaten Februar und März teilweise zu steigenden Modulpreise zu beobachten waren, gehen diese langsam wieder zurück. Denn zum einen sind die Auswirkungen der Lieferschwierigkeiten der chinesischen Hersteller aufgrund der Coronpandemie dort weitgehend verschwunden. Zum anderen sorgen neuen Modultechnologien für weitere Preissenkungen. Denn die Preise werden nicht pro Modul, sondern anhand der Modulleistung bemessen. Dadurch sinkt der Preis für ein Modul mit steigender Leistung.
Preise gehen zurück
Konkret sieht die Lage am Markt so aus: Bifaciale Module sind im Monat Mai um 5,3 Prozent preiswerter geworden. Wurden sie im April noch mit 0,38 Cent pro Watt gehandelt, waren sie einen Monat später schon für durchschnittlich 0,36 Cent pro Watt zu haben. Auch die effizienten Module mit einer Leistung von mehr als 300 Watt mit modernen Zelltechnologien sind preiswerter geworden. Hier ging der durchschnittliche Handelspreis von 0,34 auf 0,33 Cent pro Watt leicht zurück.
Das sind immerhin 2,9 Prozent, wodurch die die Preissteigerung im Februar und im März wieder einigermaßen ausgeglichen wurde. „Diese Abwärtsbewegung wird aktuell noch durch die schwierige Versorgungslage beeinflusst, macht sich aber in den Vertragspreisen mit längerem Vorlauf durchaus schon bemerkbar“, erklärt Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange.
Einen Cent pro Watt weniger bezahlten im Schnitt auch Käufer von Standardmodulen im Mai – im Vergleich zum April. Diese Module kosteten nur noch 0,25 Cent pro Watt. Das Preisniveau gehalten haben die komplett schwarzen Module, die durchschnittlich immer noch 0,35 Cent pro Watt kosten. Damit bleiben sie zwei Cent pro Watt teurer als noch im Januar dieses Jahres.
Technologische Entwicklung senkt die Kosten
Schachinger warnt vor zu viel Optimismus. Zwar geben die Produzenten bei neuen Modultypen mit höherer Nennleistung noch lange nicht alle Preisvorteile an den Markt weiter, wie Schachinger betont. Doch sieht er den Spielraum für Preissenkungen aufgrund von Skalierungsvorteilen weitgehend ausgeschöpft. „Man ist an einem Punkt angelangt, an dem man die Produktion an sich kaum noch optimieren und Kosten einsparen kann“, sagt er. „Auch sind die Fertigungskapazitäten einzelner Konzerne mittlerweile so riesig, dass auch dort nur noch wenig Kostenreduktionspotenzial zu erwarten ist. Die Herstellung eines einigermaßen haltbaren Moduls hat nun einmal seinen Preis, ebenso wie die Herstellung eines kristallinen Wafers oder einer Solarzelle.“ Deshalb werden in Zukunft wohl Kostensenkungen vor allem durch technologische realisierbar werden. (su)