Auf den Wind-Rekord im Februar folgte der März mit außergewöhnlich vielen Sonnenstunden. Hinzu kam ein Rückgang des Stromverbrauchs um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies wurde ausgelöst durch eine vergleichsweise schwache Konjunktur sowie einen Rückgang der Industrieproduktion in der letzten Märzwoche aufgrund der Coronakrise.
Der Einspeisevorrang für die Erneuerbaren Energien führte zusammen mit Kraftwerksstilllegungen Ende 2019 zu einer deutlich reduzierten Einspeisung konventioneller Energien. Die Kombination dieser Faktoren ermöglichte es, den Erneuerbaren in den ersten drei Monaten über die Hälfte des Stromverbrauchs zu decken, im Vorjahreszeitraum waren es 44,4 Prozent. Angesichts dieser Sondereffekte lässt sich daraus jedoch keine Ableitung für das Gesamtjahr 2020 treffen – zumal das erste Quartal witterungsbedingt regelmäßig eine höhere Erneuerbaren-Quote aufweist.
Die Erzeugung im Überblick
Insgesamt wurden rund 77 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt. Davon stammten fast 43 Milliarden Kilowattstunden aus Wind onshore, gut elf Milliarden Kilowattstunden aus Biomasse, neun Milliarden Kilowattstunden aus Wind offshore, sieben Milliarden Kilowattstunden aus Photovoltaik sowie fünf Milliarden Kilowattstunden aus der Wasserkraft. Der Rest entfiel auf biogene Siedlungsabfälle und Geothermie.
Aus konventionellen Energieträgern wurden etwa 81 Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Neben den Sondereffekten fällt laut ZSW und BDEW noch ins Gewicht, dass Ende 2019 das Kernkraftwerk Philippsburg 2 mit 1.400 Megawatt vom Netz gegangen ist und Braunkohlewerke mit 760 Megawatt in die Sicherheitsbereitschaft überführt wurden. (nhp)
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