Naturstrom hat mit dem Bau eines Solarparks in Henschleben in Thüringen begonnen. Die Anlage wird 7,5 Megawatt leisten und jedes Jahr 7,4 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Ein Teil des Stroms wird auch in der Nacht zur Verfügung stehen. Denn ein zusätzlicher Speicher mit einer Kapazität von einer Megawattstunde wird die mittägliche Stromspitze einlagern und nach Sonnenuntergang sowie vor Sonnenaufgang am nächsten Tag ins Netz einspeisen.
Netz- und systemdienlich einspeisen
Dadurch entlastet die kombinierte Anlage das Netz. Denn der Speicher sorgt nicht nur für Solarstrom außerhalb der Produktionszeiten der Solaranlage, sondern auch für eine gleichmäßigere Einspeisung über den Tag. „Um die immer deutlicher werdende Klimakrise noch einzudämmen, müssen und können wir unseren Energiebedarf vorrangig mit Wind- und Solarstrom decken – und zwar nicht irgendwann, sondern so rasch wie möglich“, sagt Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender von Naturstrom. „Das heißt aber auch: Auf uns in der erneuerbar ausgerichteten Energiewirtschaft kommt immer stärker die Verantwortung für das Gesamtsystem zu. Mit unserem Solarprojekt in Henschleben gehen wir hier voran, indem wir mittels Speicher die Erzeugung flexibilisieren und so den gewonnenen Solarstrom möglichst netz- und systemfreundlich einspeisen.
Eigene Tochter für Anlagenbetrieb gegründet
Der Düsseldorfer Ökostromversorger hat für die Anlage im vergangenen Jahr im Rahmen der Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur eine Marktprämie gewonnen. Mit dem Solarprojekt Henschleben geht Naturstrom auch neue Wege. Denn die Anlage wird als erstes Neubauprojekt von der Ende 2020 gegründeten Naturenergy betrieben. Unter dem Dach dieses Unternehmens sollen zukünftig der Bau und Betrieb, aber auch die Finanzierung der Ökokraftwerke in der Naturstromgruppe organisiert werden.
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