Der Einstieg in die Doppelnutzung von Ackerflächen für die Lebensmittel- und die Solarstromproduktion bringt für die Landwirte nicht nur mehr Nachhaltigkeit, sondern auch üppige Gewinne. Die Analysten von Boston Consulting und die Agri-PV-Experten von Baywa r.e. haben sich angeschaut, wie diese doppelte Nutzung die Agrarbetriebe beim Umstieg auf regenerative Landwirtschaft unterstützen kann.
Agri-PV finanziert den Umstieg
Das Ergebnis: Photovoltaik kann eine Schlüsselrolle in der Phase des Umstiegs auf eine nachhaltigere Bewirtschaftung der Flächen spielen. Allein die Finanzierung dieses Umstiegs gelingt in Kombination mit Photovoltaik einfacher. Die Analysten haben sich drei verschiedene Größen von Landwirtschaftsbetrieben angeschaut, welche finanziellen Gewinne diese durch die Kombination von nachhaltiger Landwirtschaft und Photovoltaik erwarten könnten.
Landwirte profitieren langfristig
Die Zahlen sprechen für sich. Ein mittelgroßer Agrarbetrieb kann mit der sogenannten regenerativen Landwirtschaft langfristig jährliche Zusatzgewinne zwischen 55.000 und 75.000 Euro generieren. Selbst in kleinen Landwirtschaftsbetrieben wirkt es sich aus. Die Analysten prognostizieren langfristig einen Zusatzgewinn zwischen 15.000 und 17.000 Euro. Dabei fallen diese Zugewinne in den ersten Jahren etwas geringer aus – auch aufgrund der notwendigen Investitionen. Umso weiter steigen diese Zusatzgewinne in späteren Jahren. Dabei kann vor allem die Agri-PV die Landwirte beim Umstieg finanziell unterstützen.
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Drei verschiedene Betriebe betrachtet
In der Studie beschreiben die Autoren zunächst, was Agri-PV ist und welche Vorteile die Solaranlagen für die landwirtschaftlichen Flächen haben. Im zweiten Teil beschreiben sie die finanziellen Ströme in der Phase der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft. Dabei haben sie sich exemplarisch drei unterschiedliche Betriebe in Deutschland angeschaut. Da ist einerseits der kleine Hofbetrieb mit 25 Hektar Acker- und 25 Hektar Weideland. Als mittelgroßer Betrieb ist eine Farm mit 200 Hektar Acker- und 100 Hektar Weidefläche in die Analyse eingeflossen. Dazu kommt noch ein großer Ackerbaubetrieb mit 1.000 Hektar Fläche.
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Geschäftsmodelle analysiert
Diesen drei verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben stehen unterschiedliche Geschäftsmodelle für die Nutzung des Solarstroms zur Verfügung. So ist der Eigenverbrauch für alle Betriebe möglich, wobei dieser nur bei einem kleineren Hof ohne Partner sinnvoll ist. Die Nutzung der Einspeisevergütung oder Marktprämie ist ebenfalls für alle Betriebsgrößen möglich, während der direkte Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA) vor allem für große Landwirtschaftsunternehmen interessant ist.
Die gesamte Studie finden Sie auf der Webseite der Boston Consulting Group. (su)