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Trotz Schnee und Kälte: Gridparity baut Agri-PV-Anlage in Bad Sassendorf

Der Solargenerator auf dem Acker von Landwirt Stefan Jatzkowsky sollte zum Frühjahr fertig sein. Der Bau der Trackeranlage mit einer Leistung von 933 Kilowatt ist aber nicht über Nacht gemacht. Deshalb wollten die Handwerker von Gridparity schon im Sommer 2024 mit dem Bau der Agri-PV-Anlage beginnen.

Bau im Vogelschutzgebiet

Doch aufgrund des langwierigen Genehmigungsverfahrens für die hoch aufgeständerte Anlage in einem Vogelschutzgebiet hat sich der Baubeginn auf November 2024 verschoben. Die Herausforderung war, dass zu diesem Zeitpunkt die Wetterbedingungen schwieriger wurden. Starker Regen, Schneefall, Eis und heftige Winde machten die Arbeiten zu einem echten Hürdenlauf. Doch trotz dieser ungünstigen Bedingungen hat es Gridparity geschafft, die Anlage pünktlich bis Mitte Januar 2025 zu errichten.

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Landwirtschaft weiterhin möglich

Die Anlage besteht aus Trackern, die in einer Höhe von 2,2 Metern aufgeständert sind. Die einzelnen Trackerreihen stehen jeweils sieben Meter auseinander. Damit bleibt die landwirtschaftliche Nutzung weiterhin fast uneingeschränkt möglich. Nur einen Streifen zwischen den Pfosten des Montagesystems kann er nicht bewirtschaften. Dieser dient aber der Verbesserung der Biodiversität. Denn hier können sich Insekten ansiedeln. Er bietet auch einen Schutzraum für Vögel.

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Viel Ertrag vom Tracker

Aufgrund der Verwendung des Trackers kann der Landwirt den Ertrag der Anlage auf satte 1.248.000 Kilowattstunden steigern, was auch der Nachhaltigkeit auch der umliegenden Höfe zugutekommt. Gleichzeitig kann Landwirt Stefan Jatzkowsky zeigen, wie hofnahe kleine Trackeranlagen mit unterschiedlichen landwirtschaftlichen Kulturen in Einklang gebracht werden können. Die verwendeten semitransparenten Doppelglasmodule sorgen auch für ein verbessertes Mikroklima unter der Solaranlage.

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Wissenschaftlich begleiten

Unter anderem, wie dieses Mikroklima sich auf das Wachstum der Pflanzen auswirkt, steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes durch das Haus Düsse, das sich in Bad Sassendorf in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Dies ist das Versuchs- und Bildungszentrum für Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen in Bad Sassendorf. Die Forscher:innen wollen auch herausfinden, welche Pflanzen gut unter den Modulen wachsen. Dazu sollen verschiedene Biogetreidesorten wie etwa Urdinkel angebaut werden. Das Haus Düsse betreibt am Standort bereits eine kleine Pilotanlage mit einer Leistung von etwa 17 Kilowatt, die zu Demonstrations- und Forschungszwecken dient. (su)