Seit Jahresbeginn nimmt die Nachfrage nach Solaranlagen rapide zu. Selbst Mieterstromprojekte werden von den Immobilieneigentümern immer mehr nachgefragt – zumindest in Norddeutschland. So wird die Bürgerenergie Nord (BEN) mit Sitz in Norderstedt in diesem Jahr nach eigenen Angaben gleich mehrere Mieterstromprojekte umsetzen – sowohl in Schleswig-Holstein als auch in der Hamburger Innenstadt. „Leider ist das Mieterstrommodell noch immer mit hohen bürokratischen Hürden verbunden“, kritisiert Thomas Leidreiter, Vorstand der BEN.
Komplettpaket entwickelt
Die BEN hat deshalb als Dienstleisterin für Mieterstrom ein Komplettpaket entwickelt. Dies ermöglicht Strompreise für die Mieter zwischen 24 und 28 Cent pro Kilowattstunde. Das Angebot nutzen sowohl Wohnungsbaugesellschaften, Hausverwaltungen, Eigentümergemeinschaften als auch private Mehrfamilienhausbesitzer aus ganz Norddeutschland. Das Komplettpaket beinhaltet die Planung und den Bau der Solaranlage auf dem Dach des Mehrfamilienhauses. Die BEN übernimmt den Betrieb der Anlage und die Versorgung der Bewohner mit Mieterstrom – eine Kombination aus dem Solarstrom vom Dach und Reststrom aus dem Netz.
Heizkostenbremse – auch für die Vermieter
Damit müssen sich die Vermieter nicht mehr um die Anlagen und die Abrechnungen kümmern, müssen keine Investitionsmittel in die Hand nehmen, können für ihre Mieter aber trotzdem die Stromkosten senken. Das Mieterstromprojekt kann sogar zur Heizkostenbremse werden, wenn mit dem nicht direkt verbrauchten Solarstrom vom Dach gleich eine Wärmepumpe oder ein anderes elektrisches Heizsystem betrieben wird. Angesichts der angedachten Beteiligung von Vermietern an den CO2-Kosten für Heizenergie wird das Mieterstromprojekt sogar zur Kostenbremse für die Immobilieneigentümer.
Gleichzeitig setzt die BEN auf die Bürgerbeteiligung. Denn ab 250 Euro kann jeder einfach Mitglied der Genossenschaft werden und sich damit auch ohne eigenes Dach an der Energiewende beteiligen. (su)
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