Das Jahr 2007 verbinde ich mit Bergen und Kämpfen. Rückblickend war es ein kleines Bootcamp für meine heutige Tätigkeit. Damals ging es um ein Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Hochleistungsschmieröle, das ich in der Schweiz mitaufbaute.
Der Markt, in dem wir uns bewegten, war gekennzeichnet von verkrusteten Strukturen, langen Prozessen, nervenaufreibenden Zertifizierungen und politischen Unwägbarkeiten, die letztlich auch das Unternehmen scheitern ließen.
Knapp fünf Jahre später, als ich den Ökoenergieversorger Polarstern mitgegründet habe, ein ähnliches Bild. Unsere Idee, über bestehende Energieversorger das erste wettbewerbsfähige 100-prozentige Ökogasangebot anzubieten war wegweisend, aber die bestehenden Anbieter zögerten. Und so gründete ich mit zwei Freunden selbst einen Energieversorger mit dem Ziel: Mit Energie die Welt zu verändern.
In den letzten fünf Jahren kehrte sich alles um und gewann an Dynamik. Die Energiewende und sämtliche Maßnahmen wurden gehypt. Leichter macht das nicht alles, weil gut und schlecht schwerer zu unterscheiden sind und die Konkurrenz wächst. Dennoch, ein junges und dynamisches Unternehmen wie wir hat jetzt auch Vorteile.
Die Veränderungen technischer, digitaler Art stellen große Unternehmen vor große Herausforderungen. Auch die Geschäftsfelder ändern sich. Hier Umstrukturierungen vorzunehmen, ist naturgemäß für Konzerne komplexer als für junge Unternehmen. Dieses Auf und Ab hat Polarstern und mich heute zu dem gemacht, der wir sind.
Wie es weitergeht? Genauso: Auf und Ab. Wobei ich erst einmal auf ein anhaltendes Hoch setze. Aber die Herausforderungen nehmen zu. Je entwickelter ein Markt ist, umso umkämpfter und schwerer wird er. Für mich heißt das, dies als Herausforderung zu verstehen. Mein Unternehmen in den Hochphasen dafür zu wappnen und neue Strategien und Lösungen zu entwickeln.
Florian Henle ist Geschäftsführer von Polarstern, einem Anbieter von Ökoenergie und Mieterstrom.