Die Haushalte hierzulande zahlen immer mehr für das Stromnetz. Während die EEG-Umlage in 2019 auf 6,405 Cent pro Kilowattstunde sinkt, zahlen Haushalte für das Stromnetz im Schnitt acht Cent pro Kilowattstunde.
Grund dafür sind steigende Netzentgelte sowie die neue Offshore-Umlage, mit der Stromleitungen für Meeres-Windparks finanziert werden. Jährlich zahlen Stromkunden mindestens 25 Milliarden Euro für Bau und Betrieb der Stromleitungen. Dies geht aus Berechnungen des Ökostromanbieters Lichtblick hervor. „Mit der Auslagerung von Netzkosten in eine eigene Umlage werden die Verbraucher getäuscht“, weiß Gero Lücking. Er ist Geschäftsführer Energiewirtschaft beim Ökoenergieanbieter.
„Die Netzkosten machen ein Viertel der Stromrechnung aus. Wir brauchen effiziente Kostenkontrollen und weniger Bürokratie beim Netzbetrieb“, fordert Lücking. So fordert Lichtblick geringere Garantierenditen für Netzbetreiber und einen Zusammenschluss der über 800 lokalen Betreiber in 25 regionale Netzcluster.
Besonders stark steigen die Netzentgelte in diesem Jahr zum Beispiel in Bremen (plus 25 Prozent), Paderborn (plus 20 Prozent) und Hamburg (plus 13 Prozent). Im Durchschnitt erhöhen sich die Netzentgelte um zwei Prozent. Dies geht aus einer Analyse des Unternehmens von 25 großen Stromnetzbetreibern hervor. Grundlage für die Berechnungen ist ein Haushalts-Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr. (nhp)