Neues Jahr, neue Preisentwicklungen bei Solarmodulen. Mehrere Analysten gehen davon aus, dass der Preis für Mono- und Poly-Module in diesem Jahr langfristig weiter nach unten geht. Über die Feiertage gab es hingegen wenig Veränderungen. Das ermittelte die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.
Dieser erste Preisindex für 2014 bringt zum Vergleich mit Dezember 2013 nur wenige Veränderungen. Chinesische polykristalline Module liegen auf dem bereits bekannten Level von 0,58 Euro. Die monokristallinen Modulen sind wie gewohnt etwas hochpreisiger und liegen bei chinesischen Fabrikaten bei 0,63 Euro.
Asiatische Module sind im polykristallinen Sektor etwas gestiegen und liegen Anfang 2014 bei 0,63 Euro während die monokristallinen Module leicht nachgaben und nun auf 0,67 Euro liegen. Ohne nennenswerte Veränderungen sind die heimischen beziehungsweise europäischen Module ins Jahr gestartet. 0,65 Euro für Poly- und 0,72 Euro für Monomodule. „Die kommenden Wochen und Monate werden interessant“, verspricht Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. Denn auf der einen Seite hätten einige Hersteller noch keine aktuellen Preiskorridore veröffentlicht, ebenso seien die momentanen Mengen innerhalb der EU von chinesischen und asiatischen Modulen relativ überschaubar, so Kahl. Auch die vergangenen Fest- und Urlaubstage wirkten im Handel noch nach. „Viele Systemhäuser und Hersteller haben die Preisfindung für das erste Quartal noch nicht komplett abgeschlossen“, analysiert Kahl.
Der Blick in die Glaskugel für 2014
Das Analysehaus Bernreuter Research hat aktuell die Polysilizium-Preise für 2014 analysiert. Nach anfänglichen Schwankungen nach oben geht Bernreuter allerdings im Laufe des Jahres von einer Preisreduktion aus. Neue Herstellungsverfahren und etwaige Überkapazitäten sollen am Spotmarkt dafür sorgen, dass der Preis sinkt. Somit sollten, was Silizium angeht, die Materialkosten pro Modul ebenso langfristig in 2014 sinken. TrendForce analysiert ebenso den Siliziummarkt und berichtet von leicht steigenden Preisen für 2014.
In den Vereinigten Staaten wird über eine Ausweitung des Antidumping-Verfahrens spekuliert, da chinesische Hersteller über Drittländer weiterhin in die Staaten importieren sollen. „Wenn wir die Preisindizes der letzten Monate mit Fokus auf Asia-Module betrachten, scheint die Grundannahme nicht ganz abwegig“, sagt Kahl und stellt die Frage: Wäre das dann ein Signal für die EU ebenso das Verfahren neu aufzurollen? Also, genügend unbekannte Faktoren, die ein spannendes Jahr versprechen – und das nicht nur preistechnisch. (Niels H. Petersen)
Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.