Die Preise für Solarmodule sind auf dem bisher niedrigsten Stand dieses Jahres. Dennoch registriert der Onlinemarktplatz für Module PV Xchange kaum noch Bewegung bei den Preisen. Die hocheffizienten Paneele und Standardmodule bleiben preislich konstant. „Modul-, aber auch Wechselrichterhersteller versuchen teilweise sogar schon wieder, leichte Preiserhöhungen durchzusetzen“, weiß Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange. „Die Begründungen lauten sowohl Produktionskapazitätsengpässe als auch ein Nachfragesprung in Asien, von dem zumindest im September aber noch nicht viel zu erkennen ist.“
Keine Bewegung bei Effizienz- und Standardmodulen
Dennoch ist die Talfahrt der Modulpreise in den letzten Monaten zum Erliegen gekommen. So kostet ein Modul mit effizienten Zelltechnologien wie PERC, Heterojunction, N-Type oder rückseitige Kontaktierung durchschnittlich 0,30 Cent pro Watt. Das ist der gleiche Wert wie im vergangenen Monat. Auch die Standardmodule kosten im September mit 21 Cent pro Watt genau so viel wie im Vormonat.
Klassen verändert
Allerdings hat sich die Zuordnung verändert. Martin Schachinger begründet das damit, dass sich der Trend zu immer höheren Modulleistungen weiter durchsetzt, ohne dass sich die absoluten Kosten des einzelnen Paneels wesentlich verändern. Deshalb muss ein Modul jetzt mindestens 320 Watt leisten, um in die Kategorie der effizienten Module zu landen. Bisher lag die Untergrenze bei 310 Watt. Entsprechend wurden auch die Leistung der Standardmodule von maximal 305 auf 315 Watt angehoben.
Preisunterschied ausgeglichen
Damit steigt der Preis für ein Effizienzmodul nach Kategorisierung des Onlinemarktplatzes PV Xchange auf mindestens 96 Euro, während bisher diese Module mindestens 93 Euro gekostet haben. Da aber die Leistung steigt, ist der Preisunterschied nicht nur ausgeglichen. Vielmehr haben diese Module jetzt den Vorteil, dass sie weniger Platz auf dem Dachfläche beanspruchen und für die gleiche Leistung weniger Montagesystem notwendig ist.
Kaum noch Preissenkungen möglich
Über diesen Weg sind sogar absolut gesehen, leichte Preissenkungen auf die gesamte Anlage hin gerechnet möglich. Der fällt aber nur gering aus und macht sich vor allem bei Großanlagen bemerkbar, während der Preisunterschied bei einer kleinen privaten Dachanlage kaum ins Gewicht fällt. „Einen weiteren signifikanten Preisrückgang bei Photovoltaikinstallationen, wie wir ihn in den vergangenen Jahrzehnten gesehen haben, wird es in den kommenden Jahren nicht mehr geben“, betont Martin Schachinger mit Blick auf die derzeitige Entwicklung. „Wir haben mittlerweile zumindest bei kleinen bis mittleren Anlagen ein Niveau erreicht, welches schwer noch zu unterschreiten ist.“
Bifaciale Module werden preiswerter
Immerhin die Preise für die bifacialen sowie die komplett schwarzen Module sind noch in Bewegung. Beide kosten derzeit durchschnittlich 0,31 Cent pro Watt. Das ist jeweils ein Cent weniger als noch im Durchschnitt des vergangenen Monats. Über das gesamte Jahr hinweg gesehen, sind die Preise der bifacialen Module um 20,5 Prozent von 39 auf 31 Cent pro Watt gesunken. (su)
Zum Weiterlesen:
Fünf Maßnahmen, die den solaren Eigenverbrauch erhöhen
Leistungselektronik: Spirale der Innovationen dreht sich weiter