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Große Photovoltaik-Projekte beginnen in den USA bei 50 Megawatt

Der Photovoltaik-Experte Alexander von Welczeck hat sich im Vorfeld der Konferenz „PV Power Plants – USA 2011“ Zeit genommen, einige Fragen über den Markt für große Photovoltaik-Anlagen in Übersee zu beantworten. Er ist in vielen Solarbereichen aktiv. Momentan ist er unter anderem Direktor der Solar Land Partners Inc. sowie Chef der Clean Power Group und Clean Power Advisors LLC. Seine Mission ist, „sinnvolle und hochwerte“ Photovoltaik-Kraftwerke im Westen der USA zu entwickeln. Auf der Veranstaltung „PV Power Plants – USA 2011“ am 30. November/1. Dezember in Arizona wird er den Workshop "Do's and Dont's of large-scale solar" leiten.
Wie lautet die Definition für große Photovoltaik-Anlagen?
Es gibt keine eindeutige Definition. Sie hängt von der geographischen Region,  den Wettbewerbsbedingungen und andere Merkmale des Vorhabens ab. In den USA gelten zumeist Projekte von mehr als 50 Megawatt als große Photovoltaik-Anlagen.
Wie lange dauert es, um alle erforderlichen Unterlagen für ein solches Projekt zu erhalten?
Man sollte mit ungefähr drei Jahren rechnen.
Was ist der Zeitrahmen, in ein Projekt dann von der Konzeption bis zur Fertigstellung dauert?
In der Regel hat einen Zeitplan von 3,5 bis 5 Jahre.
Wie hat sich die Entwicklung der Preise auf ihre Projekte ausgewirkt?
Wir haben eine signifikante Abnahme in EPC Kosten in den letzten 18 Monaten, vor allem wegen der viel niedrigeren Preise für Photovoltaik-Module. Die Projekte mit mehr als 50 Megawatt Leistung profitieren dann vom noch größeren Skaleneffekt. Wir liegen momentan bei EPC-Kosten zwischen 2,40 und 2,90 US-Dollar pro Watt.
Was sind Ihre Gedanken über die neue Ankündigung von Ken Salazar, der die Solarenergie-Zonen in sechs US-Bundesstaaten einführen will?
Es kann sein, zu wenig zu spät. Es gibt bereits viele große Solar-Projekte der Energieversorger, die derzeit in den USA entwickelt werden. Wenn die Regierung in Washington ein nationales Fördersystem (RPS) schaffen würde, würde dies bessere Bedingungen auf dem Solarmarkt schaffen – auch in allen Bundesstaaten.
Was ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Generalunternehmer? Wer sind die größten Unternehmen auf dem US-Markt?
Die erfolgreichsten EPC-Unternehmen neigen dazu, auf die regionale Wirtschaft zurückzugreifen und auf die Qualität des lokalen Arbeitsmarkts zu setzen. Die größten Unternehmen sehen an der Ost- und Westküste der USA meist anders aus. Wir sehen viele verschiedene Arten von Auftragnehmern, die neu in die Photovoltaik-EPC-Geschäft sind: von führenden Generalunternehmer wie Swinerton, Turner, und Mortenson, führende Electrical Contractors, wie Cupertino Electric und Rosendin Electric, über globale Bauherren wie Bauherren wie Bechtal und Flour, bis hin zu internationalen Unternehmen aus Deutschland, Spanien, Korea, Japan. Die internationalen Unternehmen oft kombinieren ihre EPC-Leistungen mit ihren hauseigenen Photovoltaik-Produkten.
Wie ist die gegenwärtige Finanzierung von Projekten aus? In welchen Bundesstaaten oder Regionen ist es am einfachsten?

Jede Projekt-Finanzierung in den USA ist sehr komplex. Es gibt keine oder nur wenige Unterschiede von einem Staat zum anderen. Der erste Schritt ist, für die Projektentwicklung über Eigenkapital zu verfügen. Für große Projekte über 50 Megawatt sind in der Regel mehr als 5.000.000 US-Dollar für die Entwicklung erforderlich. Wenn das Projekt dann "bankable" ist, dann stehen viele verschiedenen Banken und private Investoren aus dem In-und Ausland bereit. Dies sind meist große US-Banken und Versicherungen, aber seit kurzem auch zum Beispiel Google und Chevron. Hinzu kam kürzlich auch eine Investitionswelle aus China, die in den USA in große Photovoltaik-Projekte investiert haben.

Welches ist die beste Region für große Photovoltaik-Anlagen in den USA?
Kalifornien bleibt der attraktivste Standort für große Solarprojekte, aufgrund der großen Marktgröße, der guten Finanzierungsmöglichkeiten und der hohen Sonneneinstrahlung. Mit dem neuen Gesetz muss zudem ein bestimmter Prozentsatz der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen, die in dem Bundesstaat erzeugt werden müssen.
Das Interview führte Becky Stuart.
Übersetzung: Sandra Enkhardt