Der Umsatz des Systemanbieters Phoenix Solar aus dem bayerischen Sulzemoos ist im ersten Quartal um 19,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres gesunken. Das teilt das Unternehmen im ersten Finanzbericht dieses Jahres mit. Damit entwickeln sich die Geschäfte von Phoenix Solar entsprechend den Erwartungen, wie das Unternehmen betont. Insgesamt fuhr der Konzern einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 4,2 Millionen Euro ein. In des ersten drei Monaten des vergangenen Jahres waren es noch 1,1 Millionen Euro Verlust, die in den Büchern von Phoenix Solar standen. In diesem Verlust sind aber auch die Rückstellungen in Höhe von 1,9 Millionen Euro enthalten, die für die Zahlung von Abfindungen im Zusammenhang mit dem Personalabbau gebildet wurden. Denn Phoenix Solar befindet sich gerade in einem Restrukturierungsprozess und will seine Handels- und Projektaktivitäten in Deutschland einstellen. Dadurch müssen Mitarbeiter in den deutschen Niederlassungen gehen.
Inlandsgeschäft steigt noch einmal an
Insgesamt haben die Bayern in den ersten drei Monaten einen Umsatz von 30,6 Millionen Euro gemacht. Ein Jahr zuvor waren es noch 37,8 Millionen Euro. Grund für den Umsatzrückgang ist laut Unternehmensangaben die Einstellung der Handels- und Projektaktivitäten in Deutschland, die der Vorstand im Februar dieses Jahres beschlossen hat. „Die aufzugebenden Bereiche haben 2012 operativ deutliche Verluste generiert“, erklärt Finanzvorstand Bernd Köhler. „Dies war im Wesentlichen auch so erwartet worden. Allerdings ließen die fortdauernden Marktbeeinträchtigungen und die regulatorischen Eingriffe zuungunsten der Photovoltaik die erwarteten und für die Rückkehr zur Profitabilität notwendigen Absatzsteigerungen – trotz vielfältiger Anstrengungen von Vorstand und Mitarbeitern – als zunehmend unwahrscheinlich erscheinen. Daher mussten wir jetzt mit diesen sehr harten Einschnitten reagieren, auch wenn wir uns von vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen müssen.“ Zwar stieg der Anteil des Inlandsgeschäftes von 31,9 Prozent im Jahr 2012 noch einmal auf 37,8 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres. Doch das resultiert aus den Arbeiten an zwei Kraftwerksprojekten in Deutschland, die noch vor der Entscheidung über die strategische Neuausrichtung in Auftrag gegeben wurden. Eines davon ist eine Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von 1,8 Megawatt in Wiedenzhausen, einem Nachbarort von Sulzenmoos. Das zweite Projekt steht in Sachsen-Anhalt und hat eine Gesamtleistung von 4,2 Megawatt.
Neue Zielmärkte im Visier
Insgesamt will sich Phoenix Solar aber stärker auf die Märkte in sein und den USA konzentrieren. In Europa haben die Bayern vor allem Griechenland und Frankreich als Zielmärkte im Visier. Die Umstrukturierung ist in vollem Gange und zeigt erste Erfolge. So stieg der Anteil der ausländischen Tochtergesellschaften am Konzernumsatz von 42,7 auf 57,1 Prozent in den Monaten Januar bis März 2013. „Wir stellen fest, dass sich fast alle Tochtergesellschaften wie erwartet oder besser entwickeln“, sagt Köhler. „Daher bekräftigen wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2013: Wir rechnen unverändert mit Umsatzerlösen zwischen 160 und 190 Millionen Euro und mit einer weiteren deutlichen Reduzierung des operativen Verlusts (EBIT) auf eine Bandbreite zwischen sieben und zwei Millionen Euro inklusive der Restrukturierungsaufwendungen.“ Ob das so stimmt, bleibt noch offen. Immerhin reduzierte sich der Anteil der ausländischen Tochtergesellschaften am Auftragsbestand des gesamten Konzerns von 96 auf 90 Prozent. Allerdings sank der gesamte Auftragsbestand von Phoenix Solar um 38 Prozent von 70 auf 43 Millionen Euro. (Sven Ulrich)