Der Systemanbieter Phoenix Solar hat im vergangenen Quartal seine Umsätze weiter gesteigert. Insgesamt liegt die Jahresprognose für das operative Ergebnis zwar noch im Minus, doch das Unternehmen arbeitet daran, das Ergebnis in den nächsten neun Monaten weiter zu verbessern.
Der Systemanbieter Phoenix Solar mit Sitz im bayerischen Sulzemoos ist wieder im Aufwind. „Im dritten Quartal 2013 erwirtschaftete das Unternehmen erstmals seit 2010 wieder ein positives Periodenergebnis vor Minderheiten in Höhe von 200.000 Euro“, erklärt Phoenix Solar. Im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis noch mit 5,8 Millionen Euro im Minus. Insgesamt belief sich das operative Ergebnis zwischen Juli und September 2013 auf 2,2 Millionen Euro. Damit ist Phoenix Solar wieder in den schwarzen Zahlen angekommen, nachdem das operative Ergebnis im dritten Quartal des vergangenen Jahres noch bei minus vier Millionen Euro lag.
Nur noch vier Prozent im Inland
Phoenix Solar erwirtschaftet im dritten Quartal Umsätze in Höhe von 47,6 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung um 6,8 Millionen Euro im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres. Vor allem in den USA war Phoenix Solar stark. Dort war das Unternehmen allerdings in viele Großprojekte eingebunden, was dazu führte dass das Auslandsgeschäft boomte. Immerhin erwirtschaftet das Unternehmen im dritten Quartal 96 Prozent seiner Umsätze im Ausland und nur noch vier Prozent in Deutschland. Damit ist der Inlandsanteil am Umsatz noch weiter gesunken. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag dieser bei nur noch 14 Prozent. Den größten Teil seines Umsatzes erwirtschaftete das Unternehmen vor allem in Asien und in den USA. Das liegt nicht zuletzt auch an der Einstellung des Projektgeschäfts in Deutschland und war so gewollt.
Kein Projektgeschäft in Deutschland
Insgesamt lag der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten bei 116 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,1 Millionen Euro. Als Grund für den Umsatzrückgang nennt das Unternehmen vor allem die Einstellung des Projektgeschäftes in Deutschland in der bisherigen Form. „Das war auch so geplant“, erklärt Phoenix Solar. Immerhin hat sich der Rückgang des Konzernergebnisses im Vergleich zum Ergebnis des ersten Halbjahres verringert. Bis zum Juni verbuchte das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 18,9 Prozent. Jetzt sind es nur noch 7,3 Prozent. Durch die Einstellung des Projektgeschäfts in Deutschland geht auch der Anteil zurück, den Phoenix Solar im Inland erwirtschaftet. Dieser lag in den ersten neun Monaten bei nur noch 14 Prozent. Den Rest erwirtschaftete das Unternehmen im Ausland. Dabei trugen die ausländischen Tochtergesellschaften mit einem Anteil von 82,9 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Im Vorjahreszeitraum erreichten die Tochtergesellschaften im Ausland einen Anteil von 50,5 Prozent am Gesamtumsatz. Vor allem in den USA und in Asien konnte Phoenix Solar seine Stellung verbessern. Dort hat das Unternehmen die meisten Umsätze gemacht.
Vorstand bestätigt Geschäftsprognose
Das gute Ergebnis im dritten Quartal hat den Vorstand ermuntert, die abgegebenen Geschäftsprognosen für dieses Jahr zu bestätigen. Phoenix Solar erwartet einen Umsatz von zwischen 160 und 190 Millionen Euro. Für das operative Ergebnis strebt der Vorstand die Verringerung des Verlustes auf minus sieben bis minus zwei Millionen Euro an, einschließlich der im ersten Halbjahr angefallenen Restrukturierungsaufwendungen. „Derzeit ist absehbar, dass der Konzernumsatz der Phoenix Solar AG im Gesamtjahr eher um das untere Ende des Prognosebereichs liegen wird, während das Ergebnis eher das bessere Ende der Spanne erreicht“, berichtet das Unternehmen. „Auf dem Weg aus der schweren Krise, die wir inzwischen gemeistert haben, zu einem nachhaltig planbaren profitablen Wachstum, auf das wir hinarbeiten, liegt noch eine ganze Strecke vor uns“, erklärt Bernd Köhler, Vorstandsvorsitzender von Phoenix Solar. Deshalb ist der Vorstand auch vorsichtig mit den Prognosen. Dafür spricht auch die aktuelle Auftragslage. Denn Ende September hatte das Unternehmen einen Auftragsbestand von 69,1 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 57,9 Millionen Euro. Doch jetzt liegt der gesamte Auftragsbestand aufgrund der Einstellung des deutschen Projektgeschäfts komplett im Ausland. „Aber schon jetzt zeigt unsere Strategie klare Erfolge. Unser Geschäft konsequent weiter zu entwickeln, Chancen auf unseren Kernmärkten zu ergreifen und Risiken weiter zu minimieren, ist daher die Aufgabe der nächsten Monate“, sagt Köhler. (Sven Ullrich)