Das geplante System reagiert sekundenschnell und kann über eine Stunde die ausgelegte Leistung erbringen. Dadurch trägt die Anlage zur effizienten Stabilisierung des Netzes und einer zuverlässigen Stromversorgung bei. RWE plant, das Speicherprojekt an bestehenden Kraftwerksstandorten umzusetzen, und nutzt so Synergievorteile. „Unser neuer Batteriespeicher wird den Einsatz unseres deutschen Kraftwerksparks optimieren und gemeinsam mit diesem Regelenergie bereitstellen“, sagt Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender bei RWE Generation. Es handelt sich bei dem Großspeicher um ein konzernweiten Gemeinschaftsprojekt.
Der Puffer ist virtuell mit Kraftwerken vernetzt
Der Clou: Der neue Batteriespeicher ist virtuell mit den deutschen RWE-Kraftwerken vernetzt. Dadurch lässt sich optimiert steuern, wann welche Einheit einzeln oder als Gruppe effizient Regelenergie bereitstellt. Der Energieriese greift dabei auf seine Erfahrung über Projektplanung, Modellierung, Systemintegration zurück und übernimmt daher die Inbetriebnahme des Projekts und alles weitere in Eigenregie.
Der Speicher teilt sich dabei auf verschiedene Standorte auf: In Neurath werden Batterien mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt auf einer Fläche von rund 7.000 Quadratmetern installiert. Das entspricht ungefähr der Größe eines Fußballfelds. In Hamm sollen am Kraftwerk Westfalen Sogar Batterien mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt auf einer Fläche von 14.000 Quadratmetern errichtet werden. Geplant ist der Einsatz von neuen Lithium-Akkus, welche in einer Schrankbauweise eingebaut und fabrikfertig angeliefert werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung soll der Projektbau 2023 starten.
Ziel: drei Gigawatt Batteriespeicher bis 2030
In Deutschland finalisiert RWE gerade ein Speicherprojekt mit 117 Megawatt, das virtuell mit den Laufwasserkraftwerken an der Mosel gekoppelt ist. In anderen Projekten verfügt RWE Strompuffer aus gebrauchten Elektroauto-Batterien oder Redox-Flow-Systeme. RWE betreibt aktuell Batteriespeicherprojekte mit einer installierten Leistung von rund 150 Megawatt und 160 Megawattstunden. Der Konzern hat das Ziel, bis 2030 drei Gigawatt an Batteriespeichern zu bauen. (nhp)
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