Der Eigentümer eines Mehrfamilienhauses in Konstanz hat es geschafft, trotz Denkmalschutz das Gebäude auf einen modernen energetischen Standard zu bringen. Die Herausforderungen waren vielfältig. Denn bei der Sanierung waren starke Veränderungen nicht möglich. Dennoch ist es gelungen, die gesamte Energieversorgung des Mehrfamilienhauses mit drei Wohneinheiten so nachhaltig und so autark wie möglich umzugestalten.
Fläche für die Module vergrößert
Viel Planungsarbeit und Wille waren notwendig, um das 150 Jahre alte Gebäude energetisch zu sanieren und für die Zukunft gut versorgt aufzustellen. Zunächst musste ausreichend Platz für die Photovoltaikanlage gefunden werden, die das Herz des gesamten Energiekonzepts für das Gebäude aus dem Jahr 1879 bildet. „Wir haben zunächst die größtmögliche Fläche für die Photovoltaikanlage ermittelt, die uns seitens des Denkmalamtes zugestanden wurde“, erklärt Hauseigentümer Patrick Reißner.
Solarmodule auf dem Garagendach
Die Lösung bestand darin, dass eine vom Gebäude abgesetzte Fertiggarage aus dem Jahr 1980 überbaut wurde. Dadurch steig die mögliche Fläche für die Solarmodule auf 40 Quadratmeter. Auf dieser Überbauung wurde die Solaranlage installiert. „Die 9,8 Kilowattanlage konnte so auf bereits versiegelter Fläche – und ohne Übertretungen beim Denkmalschutz – in Betrieb genommen werden“, sagt der Hauseigentümer. Aufgrund der Verschattung wurde jedes einzelne Modul mit einem Leistungsoptimierer von Solaredge ausgestattet.
Ratgeber 2025: 250 Tipps für solaren Eigenstrom
Solarstromüberschuss nutzen
Im ersten Schritt wurde der Solarstrom in den Allgemeinstrom des Hauses eingespeist. Erst nach der Installation von Elektroheizstäben kann die Solarenergie auch für die Wäre genutzt werden. Der Hauseigentümer hat sich dabei für die AC Elwa 2 von My PV entschieden, da er so den geringsten Überschuss an Solarstrom für die Wärme nutzen kann. Er schiebt so am Tag, wenn die Bewohner selten zu Hause sind, die Sonnenenergie in den Schichtpufferspeicher mit 850 Liter Fassungsvermögen.
Solarthermie unterstützt im Sommer
Damit kann das Gebäude im Sommer zu einem großen Teil mit Wärme versorgt werden. Um noch mehr Flexibilität zu bekommen, wurde noch ein zusätzlicher Speicher von BYD integriert. Mit seine zwölf Kilowattstunden Kapazität ist ausreichend Platz für überschüssigen Strom vor allem im Sommer, wenn wenig Wärme gebraucht wird. Gesteuert wird die gesamte Anlage von einem Energiemanagementsystem von Solaredge. Der Vorteil: Die Komponenten von My PV können problemlos mit dem System von Solaredge kommunizieren, so dass es bei der Installation in diesem Bereich keine Komplikationen gab.
My PV: Drei Solarmodule können die Hälfte des Wärmebedarfs einer Wohnung decken
Regenerative Energien spielen zusammen
Allerdings können die Heizstäbe von My PV das gesamte Heizungssystem mit seinen 1.700 Litern nicht komplett abdecken. Deshalb wurden an der Fassade auf der Rückseite des Gebäudes noch solarthermische Kollektoren installiert, die die Heizung vor allem im Sommer unterstützen. Für die Spitzenlastabdeckung im Winter hat der Hauseigentümer zusätzlich noch einen Hybidheizkessel installieren lassen, der mit Pellets und Scheitholz betrieben wird. Das generelle Management der Wärmebereitung funktioniert über die Steuerung der zentralen Heizungsanlage. „So kann entweder ein direktes oder auch indirektes Zusammenspiel sämtlicher regenerativen Energien erreicht werden“, Patrick Reißner. (su)