Bei immer mehr Mieterstromprojekte wird die Strom- mit der Wärmelieferung kombiniert. Das ist die Erfahrung des Münchner Ökoenergieversorgers Polarstern, der sich auch auf das Segment Mieterstrom konzentriert. Bisher war dabei die Kombination von Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Solarstromanlagen die gängige Praxis. Inzwischen etablieren sich die Wärmepumpen immer mehr als Kombinationspartner. Das habe wirtschaftliche Vorteile und unterstütze zudem den Klimaschutz im Gebäudebereich, betonen die Planer von Polarstern.
Wirtschaftlich attraktive Lösung
Denn die Nutzung von Wärmepumpen bietet viele Vorteile. So kann der lokal erzeugte Solarstrom in verschiedenen Anlagen und zu verschiedenen Einsatzzwecken genutzt und auf den Primärenergiebedarf angerechnet werden. Dadurch bekommen die Hauseigentümer leichter Zugang zu KfW-Förderungen. Zudem schlagen die steigenden CO2-Preise nicht auf die Heizkosten durch. „Der Klimaschutzeffekt einer Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ist höher als bei einem BHKW”, weiß Florian Henle, Geschäftsführer von Polarstern. „Auch ist sie gerade im energieeffizienten Neubau und bei Sanierungen eine wirtschaftlich attraktive Lösung.”
Speicherkonzepte nutzen
Zudem wurden die Wärmepumpen und deren Einbindung in Energie- und Speichersysteme in den vergangenen Jahren technologische immer weiterentwickelt. „Es gibt immer mehr Einsatzmöglichkeiten und technische Weiterentwicklungen wie das Eisspeicherkonzept, welches die Effizienz reversibler Wärmepumpen steigert”, erklärt Norbert Neuhaus, Vertriebsleiter bei Hersteller von Klimalösungen Viessmann. „Es ermöglicht außerdem für große Gebäude im urbanen Raum, eine zuverlässige Wärmequelle zu erschließen.”
Verbrauch von Solarstrom vor Ort steigt
Dazu kommt noch, dass die Photovoltaikanlagen und die Wärmepumpen hinsichtlich der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs gut zusammenpassen. Denn die Wärmepumpe kann den Solarstrom auch dann nutzen, wenn die Bewohner des Gebäudes nicht zu Hause sind und die erzeugte Wärme zwischenspeichern. Dadurch steigt der Anteil des vor Ort genutzten Solarstroms. Zudem kann die Wärmepumpe auch Räume kühlen, was einen ganzjährigen Einsatz möglich macht. Damit steigen ihre Einsatzstunden und es verkürzt sich die Amortisationszeit der Anlagentechnik.
Wärme und Kälte kombiniert
In Mehrfamilienhäusern werden in der Regel mehrere Wärmepumpen installiert, um die gesamte Versorgung des Gebäudes zu übernehmen. Auch das ist ein Vorteil. Denn die Geräte können untereinander vernetzt werden, um die effiziente Energieversorgung mit möglichst viel Solarstrom zu unterstützen. Denn es ist beispielsweise möglich, einige Wärmepumpen im Sommer auf Kühlung umzustellen, während die restlichen Geräte weiterhin die Versorgung mit Warmwasser übernehmen. Voraussetzung dafür ist, dass die Wärmepumpen, die zur Kühlung eingesetzt werden, reversibel arbeiten können. (su)
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