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Mit Gottes Segen: Dachsanierung einer Kirche mit integrierten Modulen

Das Dach der katholischen Kirche in Georgensgmünd wurde vollständig mit einer Solaranlage eingedeckt. Aus ästhetischen Gründen kam nur eine Indachlösung in Frage.

Georgensgmünd ist ein malerischer Ort in Mittelfranken, nur wenige Kilometer südlich von Nürnberg. Wie üblich ist Franken dominiert hier die evangelische Konfession. Doch der Ort hat sein 1932 auch ein Gotteshaus für die kleine katholische Gemeinde, benannt nach dem heiligen Wunibald. Das ursprüngliche Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzt, als die katholische Bevölkerung durch Neuankömmlinge aus Ostpreußen, Brandenburg und Schlesien schlagartig größer wurde. Die 120 Plätze der einstigen St. Wunibald Kirche reichten nicht mehr aus. Der Neubau wurde 1966 endlich fertig wurde. Hier finden jetzt 400 Gläubige Platz.

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Die neue Kirche war ein architektonisches Kleinod im Ort. Neben dem frei stehenden Glockenturm ist das hohe und steile Dach nicht der übliche Bau für eine Kirche. „Sie ist in einem typisch Stil errichtet, wie fränkische Bauernhäuser vor 250 Jahren gebaut wurden“, erklärt Johannes Wunram. Er ist Architekt in Georgensgmünd und hat von der Kirchenverwaltung den Auftrag bekommen, das Bauwerk aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vollständig zu sanieren.

Aufdachanlage abgelehnt

Tatsächlich musste die Hülle der Kirche ebenfalls komplett runderneuert werden. Denn das gesamte Dach war mit den für die 1960er Jahre durchaus gängigen Betonfaserplatten mit Asbest gedeckt, die inzwischen aber als Sondermüll eingestuft werden und nicht mehr als Baumaterial. Die Kirchenverwaltung hatte schon Erfahrungen mit der Technologie. Denn auf dem Pfarramt stromt schon seit Jahren eine Aufdachanlage. „Eine solche aufgesattelte Dachanlage kam für mich aber nicht in Frage, das passte nicht zum Gebäude“, betont Wunram. „Prinzipiell habe ich die Idee einer Solaranlage tatkräftig unterstützt. Aber für mich kam nur eine Indachlösung in Frage.“

Deshalb hat sich Johannes Wunram auf die Such nach einer Indachlösung gemacht. Einige Umwege über verschiedene Anbieter und Installationsunternehmen, die aber alle entweder nicht dir richtige Lösung parat hatten oder sich gar nicht zurückmeldeten, waren notwendig, um fündig zu werden. In Rothenburg ob der Tauber, etwa 70 Kilometer westlich von Georgensgmünd hat er mit Oliver Hille, Abteilungsleiter Solartechnik bei Baumann, über das Projekt gesprochen. „Ich habe ihm das Easy In System von Solarwatt gezeigt“, erinnert sich der Solarfachmann. „Ein entsprechendes Muster des Systems kam auch bei der Kirchenverwaltung gut an“, ergänzt Johannes Wunram.

Homogene Dachfläche geschaffen

Das System des Dresdner Herstellers erfüllte nämlich genau die Vorgaben, die sowohl der Architekt als auch die Kirchenverwaltung an die Solaranlage hatten. Die monokristallinen, vollkommen schwarzen Module verstecken die Solartechnologie gut. Sie haben zudem einen nur sehr schmalen Aluminiumrahmen, der schwarz eloxiert ist. Damit erreicht der Architekt die gewünschte homogene Dachfläche. „Außerdem lässt sich das System gut handhaben und schnell installieren“, weiß Oliver Hille.

Auf diese Weise wurde auch die Anlage in Georgensgmünd aufgebaut. „Wir haben die Anlage für das komplette Dach ausgelegt, vom First bis zu Traufe“, sagt Oliver Hille. Doch am Ende blieben an der Traufe etwa 1,20 Meter übrig. Da die Module von Solarwatt aber fast 1,63 Meter hoch sind, hätten der Dresdner Hersteller entweder Sonderanfertigungen oder Dummymodule herstellen müssen. „Da das nicht ging, haben wir an der Traufe die normalen Faserzementplatten installiert, mit denen auch die nach Nordwesten ausgerichtete Dachhälfte gedeckt ist. Erst darüber beginnt die Solaranlage“, erklärt Johannes Wunram. „Selbst damit ist die Photovoltaik in die gesamte Dachoptik gut integriert und die Module stellen im Verbunde mit den Zementfaserplatten keinen Fremdkörper dar.“ Die Höhe der Faserplatten ist dabei so berechnet, dass die darüber liegende Solaranlage bündig am Dachfirst abschließt.

Mit insgesamt 280 Modulen hat Baumann Solartechnik das Dach eingedeckt. Sie leisten zusammen 78,4 Kilowatt. Den produzierten Solarstrom wandeln vier Symo-Wechselrichter von Fronius mit einer jeweiligen Eingangsleistung von 20 Kilowatt in Wechselstrom um. Da es kaum Verschattungen zu beachten galt, war auch die Verschaltung der einzelnen Strings eher Routine. Einzig eine Linde vor der Kirche könnte hier in den frühen Morgenstunden stören. Doch sie wurde schon etwas gestutzt.