Der Speicherhersteller ADS Tec aus Nürtingen errichtet zusammen mit dem Erfurter Energieversorger TEAG in Thüringen ein Netz an Schnellladestationen. Dabei werden aber nicht nur Schnelllader aufgebaut, die ihren Strom aus dem Netz saugen. Vielmehr werden sie um die Speicher von ADS Tec ergänzt. Die Systeme der Nürtinger enthalten nicht nur die Batterie, sondern auch die gesamte Leistungselektronik, die Klimatechnik und vor allem die Steuerung als weitere zentrale Komponenten.
Batterie verstärkt die Ladeleistung
Die Idee hinter diesem Konzept ist, dass auch dort schnelles Laden möglich wird, wo das Netz dies eigentlich nicht hergibt. Denn dann fungiert der Speicher als Verstärker und schiebt den Ladestrom mit einer Leistung von bis zu 320 Kilowatt in die Batterien der Elektroautos. Dadurch wird die Einfache Ladesäule zu einer HPC-Ladestation. HPC steht hier für High Power Charging.
Ausbau der Ladeinfrastruktur flexibilisiert
Das System wurde seit September 2020 am Hauptstandort der TEAG in Erfurt getestet und hat sich dort bewährt. „Uns eröffnet diese inzwischen serienreife Ladetechnologie von ADS Tec völlig neue Möglichkeiten des Einsatzes von HPC-Ladern”, betont Ingo Bergmann, TEAG-Bereichsleiter Mobilität. „Der Speicher schafft flexiblere Anschlussmöglichkeiten bis in die kleinsten Stromnetze und spart somit hohe Netzinvestitionen.”
Schnelles Laden in schwachen Netzen
Er sieht die Anwendung beispielsweise bei Autohäusern, Tankstellen, Supermärkten und auch in Wohngebieten. Das ist für ADS Tec natürlich ein Vorteil, die Technologie in den Markt zu bringen. „Denn die TEAG ist ein idealer Partner, weil das Unternehmen als Flächenversorger große Erfahrung in der Verantwortung für Infrastruktur, Energiesysteme und die Versorgung von mehreren hunderttausend Endkunden hat”, erklärt Thomas Speidel, geschäftsführender Gesellschafter von ADS Tec. Mit diesem Projekt komme das Schnellladen nun als weitere Komponente ins Energiesystem. Die TEAG könne so mit den Schnellladesystemen die Lücke an leistungsbegrenzten Standorten schließen, betont Speidel. „Ganz im Sinne der künftigen Kunden, die nicht immer zu großen Ladeparks fahren können, sondern auch dezentral schnell wieder nachladen wollen”, sagt er. (su)
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