Nach dem russischen Angriffskrieg und daraus resultierenden fossilen Preiskrise haben die Erneuerbaren entscheidenden Anteil daran, dass die Strompreise wieder Vorkrisenniveau erreicht haben. Allerdings ergibt sich so auf dem EEG-Konto (anders als 2022 und 2023) kein Überschuss mehr – sondern ein Defizit. „Hinter dem zusätzlichen Finanzierungsbedarf des EEG-Kontos der Netzbetreiber verbirgt sich also zunächst eine positive Entwicklung: Wind- und Solarenergie sorgen, zuverlässig für niedrige Preise und sichern so Wohlstand und schützen unsere Wirtschaft ”, erklärt BEE-Chefin Simone Peter.
Umstellung auf eine Mengenförderung nötig
Mit steigendem Ausbau nehmen jedoch auch die Zeiten von Strompreisen um und unter null Euro zu und damit die Differenzkosten für den EEG-Zuschlag. Eine Reform der Förderstruktur sei unerlässlich, betont und fordert der BEE seit Jahren. Andernfalls wäre der Ausbau der Ökoenergien aufgrund mangelnder Betriebswirtschaftlichkeit begrenzt. „Um dies zu vermeiden, ist die bisherige Zeitförderung über 20 Jahre in eine Mengenförderung umzustellen. Das würde auch die Differenzkosten senken”, sagt Peter. Von einer Rückkehr zur EEG-Umlage zu Lasten der Verbraucher rät Peter ab.
Künftig braucht es nicht nur mehr Flexibilität im Strommarkt, sondern auch ein steuerbares dezentrales Backup: Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, grüne KWK, Speicher und Sektorenkopplung haben genug Potential, um der Gaslobby den Wind aus den Segeln zu nehmen und H2-ready-Gaskraftwerke meist zu ersetzen. (nhp)
Weitere aktuelle News:
BNetzA: 55 Prozent des Stroms kamen 2023 aus erneuerbaren Quellen
Dena-Studie: Vom Stromhandel unter Bürgern profitieren alle
Zukünftige Stromnetze 2024: Netzstabilität als Wettbewerbsvorteil