Der Grund: Der hohe Anteil an Erneuerbaren im Jahr 2020 war von einem ungewöhnlich windreichen ersten Quartal 2020 und einen durch die Corona-Einschränkungen niedrigeren Stromverbrauch geprägt. Da die Erneuerbaren-Quote am Stromverbrauch ausgewiesen wird, führt ein geringerer Verbrauch zu einem Anstieg des prozentualen Wertes. In diesem Jahr lag der Stromverbrauch hingegen wieder auf dem üblichen Niveau.
Sonnenmonat Juni
Einen merklichen Rückgang hat es demnach in den ersten drei Quartalen 2021 bei der Stromerzeugung aus Windenergie an Land gegeben. Denn das laufende Jahr war deutlich windärmer als das Vorjahr. Im Juni erzeugten Windenergieanlagen an Land lediglich 3,4 Terawattstuden, das sei der niedrigste Monatswert seit August 2015. Im gleichen Monat gab es jedoch einen Höchstwert bei der Photovoltaik. Viel Sonne und der kontinuierliche Ausbau haben im Juni dazu geführt, dass 7,8 Terawattstuden durch Photovoltaikanlagen erzeugt wurden, heißt es in der Analyse. Dies sind elf Prozent mehr als im bislang stärksten Monat, dem Juni 2019, mit sieben Milliarden Kilowattstunden. Im restlichen Jahr war die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen durchschnittlich.
Damit der Strombedarf nicht schneller wächst, als die Erneuerbaren zugebaut werden können, müssen Stromspar- und Stromeffizienzmaßnahmen bei den klassischen Stromanwendungen konsequent umgesetzt werden: Das reicht von Klima- und Lüftungsanlagen sowie Druckluftanlagen in der Industrie über Heizungspumpen im privaten Haushalt bis zur effizienten Straßenbeleuchtung.
46 Terawattstunden Photovoltaik
In den ersten drei Quartalen 2021 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 426 Terawattstunden – ein Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden knapp 178 Terawattstunden aus Ökoenergien erzeugt, davon stammten gut 63 Terawattstunden aus Windkraft an Land, knapp 46 Terawattstunden aus Photovoltaik sowie 37 Terawattstunden aus Biomasse. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch (brutto) in den ersten drei Quartalen 2021 lag demnach bei knapp 43 Prozent. (nhp)
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