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PV Austria geht von Nachfragerückgang aus

Wie schon seit Monaten vermutet, wird die österreichische Solarbranche den Zubaurekord des Jahres 2023 nicht wiederholen können – zumindest nicht in diesem Jahr. Denn die bisherigen Zubauzahlen lassen vermuten, dass bis zum Ende 2024 neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,8 Gigawatt ans Netz angeschlossen sind, wie Herbert Paierl, Präsident des Branchenverbandes PV Austria, auf der diesjährigen Speicher- und PV-Konferenz in Wien erklärt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hat die Branche Analgen mit einer Gesamtleistung von 2,5 Gigawatt neu errichtet.

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40 Prozent weniger im dritten Quartal

So gingen allein im dritten Quartal 2024 etwa 40 Prozent weniger Anlagenleistung neu ans Netz als noch gleichen Vorjahreszeitraum. Konkret sank der Zubau in diesen drei Monaten von 646 auf 399 Megawatt. Doch auch die anderen Quartale liefen schlechter als im Vorjahr. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass der Ausbau in diesem Jahr um fast 30 Prozent sinkt“, sagt Herbert Paierl.

Voraussichtlich wird die Nachfrage nach Solaranlagen in Österreich in diesem Jahr um knapp 30 Prozent sinken.

Velka Botička

Voraussichtlich wird die Nachfrage nach Solaranlagen in Österreich in diesem Jahr um knapp 30 Prozent sinken.

Passende Rahmenbedingungen schaffen

Er fordert deshalb von der Politik, einen konkreten Zubau zu definieren, der bei zwei Gigawatt pro Jahr liegt. Denn dieser ist notwendig, um die Ziele der Klimaneutralität zu erreichen, die sich Österreich vorgenommen hat. „Wir wollen dabei nicht eine gesetzliche Vorgabe der zwei Gigawatt“, sagt der PV-Austria-Präsident. „Besser ist es, Marktbedingungen zu schaffen, so dass diese zwei Gigawatt auch installiert werden können.“

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Denn der Ausbau sollte nicht staatlich vorgegeben werden, sondern marktwirtschaftlich getrieben sein. „Wir sind in einem Markt und dieser braucht entsprechende Rahmenbedingungen. Die Solarbranche steht bereit und hat bewiesen, dass sie dann sogar über zwei Gigawatt jährlich errichten kann“, betont Herbert Paierl.

Bundesländer müssen mitziehen

Dabei ist nicht nur die Bundesregierung in der Pflicht, die sich wohl in den nächsten Monaten in Österreich neu bilden wird. Auch die Bundesländer müssen mitziehen. „Hier ist die Entwicklung sehr unterschiedlich“, betont Paierl. „Es gibt Vorreiterländer, in denen der Ausbau schon gut vorangeht. Wir haben aber auch Bundesländer, in denen Finsternis herrscht, wenn es um den Ausbau der Photovoltaik geht, obwohl sie ausreichend Sonne abbekommen.

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Photovoltaik stärkt heimische Wirtschaft

Er verweist auch auf die neu entbrannte Förderdebatte. „Wir verschließen uns nicht davon, die Effizienz aller Förderungen auf den Prüfstand zu stellen“, sagt Peierl. „Doch wir müssen auch sehen, dass der Solarausbau auch die heimische Wirtschaft stärkt.“ So schiebe der Ausbau von zwei Gigawatt Leistung pro Jahr einen Gesamtumsatz 3,3 Milliarden Euro an.

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Mehr als die Hälfte davon ist nach den drastisch gesunkenen Preisen für die Module heimische Wertschöpfung, „Das sind mindestens 1,6 Milliarden Euro – trotz der fehlender europäischer Produktion von Komponenten und 10.000 Arbeitsplätze bezogen auf diesen Wertschöpfungsanteil“, rechnet Herbert Paierl vor. Die Branche sei noch nicht in Alarmstimmung. Doch die Politik muss jetzt liefern, damit die Energiewende in Österreich weitergeht. (su)