Die in der Schweiz errichteten Lärmschutzwände können jedes Jahr 101 Gigawattstunden Solarstrom liefern. Voraussetzung ist, dass alle Lärmschutzwände mit Solaranlagen belegt werden, soweit dies möglich und wirtschaftlich ist. Das wäre mit einer Solarleistung von 111 Megawatt möglich. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Schweizerischen Bundesrates auf Betreiben des Abgeordneten Bruno Storni von der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz.
Mindestvoraussetzungen berücksichtigt
Dieses Potenzial liegt weit unter dem technisch machbaren. Doch haben die Autoren der Studie das Potenzial abgezogen, das nach heutigem Stand der Technik kaum wirtschaftlich realisierbar wäre. Zudem mussten sie noch Standortbedingungen wir beispielsweise Verschattung der Wände oder Sicherheitsaspekte berücksichtigen.
Viel Potenzial für Straßen und Schiene
101 Gigawattstunden klingt viel. Dies sind aber nur 0,15 Prozent des zum Vergleich herangezogenen nutzbaren Solarpotenzial auf Dächern und Fassaden in der Schweiz. Für die bundesamtliche Straßenverwaltung Astra und die Schweizer Bundesbahn (SBB) ist es aber dennoch ein großer Baustein hin zur Klimaneutralität. Denn Solaranlagen allein an Lärmschutzwänden in der Nähe von Straßentunneln decken elf Prozent des Potenzials auf den Gesamtflächen der Astra ab.
Das Potenzial für Solaranlagen an Lärmschutzwänden entlang der Bahnstrecken genauso hoch wie das Potenzial, das die SBB heben könnte, wenn sie alle Bahnsteige in der Schweiz mit Photovoltaik überdachen würde.
Weitere Flächen werden in Zukunft wirtschaftlich
Allerdings heben die Autoren hervor, dass dies keine abschließende Potenzialbewertung ist. So wird die technische Entwicklung der Photovoltaik auch weitere Installationen an Lärmschutzwänden möglich machen. Außerdem werden die zusätzlichen Aufwendungen für die Installation an Lärmschutzwänden etwa für akustische oder landschaftliche Studien aufgrund von Skaleneffekten sinken, wodurch weitere Flächen wirtschaftlich machbar werden.
Die gesamte Studie finden Sie auf der Internetseite des Schweizer Bundesrates zum kostenlosen Download. (su)
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