Die Schweizer Solarhandwerker haben im vergangenen Jahr eine Photovoltaikleistung von fast 332 Megawatt neu installiert. Das berichtet der Branchenverband Swissolar. Aus der Markterhebung geht hervor, dass die Nachfrage im Vergleich zum Jahr 2018 um 20 Prozent angestiegen ist. Damals wurde eine Leistung von 269 Megawatt installiert. Damit stromen inzwischen Solargeneratoren mit einer Gesamtleistung von fast 2,5 Gigawatt auf eidgenössischen Dächern und Freiflächen. Der Anteil der Photovoltaik am gesamten Energieverbrauch wuchs entsprechend von 3,4 auf 3,8 Prozent.
Trend hin zu größeren Anlagen
Das Marktwachstum wird unter anderem durch den Bau von großen Anlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt getrieben. Hier wurden im Jahr 2019 neun Mal mehr Leistung aufgebaut als noch im Jahr zuvor. Dadurch stieg auch die durchschnittliche Größe der Anlagen von 19,4 Kilowatt im Jahr 2018 auf 22,5 Kilowatt im vergangenen Jahr. Dieser Trend zu größeren Anlagen wirkt sich auch auf die Marktsegmente aus. Denn 39 Prozent der neuen Generatoren wurden auf Industrie- und Gewerbebauten installiert.
Speichermarkt wächst
Auch der Aufbau neuer Speicherkapazität hat im vergangenen Jahr zugelegt. Der Zubau stieg von 14,645 auf 20,28 Megawattstunden. Auch hier zeigt sich ein Trend hin zu größeren Systemen. Denn die durchschnittliche Projektgröße stieg von 9,1 auf 13,5 Kilowattstunden. Entsprechend ging die Anzahl der neuen Speicher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 80 Systeme zurück. 2019 wurden nur noch 1.510 neue Speicher gebaut.
45 Terawattstunden Sonnenstrom benötigt
Zwar steigt der Markt. Doch Swissolar weißt darauf hin, dass der Zubau nicht ausreichen wird, um die mit der Energiestrategie 2050 anvisierten Ziele zu erreichen. Denn dann muss der Ausbau der Solarenergie auf eine Leistung von 50 Gigawatt ansteigen, mit der mindestens 45 Terawattstunden Strom erzeugt werden. „Das heißt: Innerhalb von nur 30 Jahren müssen wir das 20-fache der heute installierten Leistung zubauen“, betonen die Branchenvertreter. „Dazu müsste der jährliche Zubau innerhalb den nächsten Jahren auf mindestens 1.500 Megawatt pro Jahr steigen, was dem 4- bis 5-fachen des heutigen Zubaus entspricht. “
Rahmenbedingungen verbessern
Deshalb fordert Swissolar die Regierung in Bern auf, entsprechende Fördermaßnahmen zu entwickeln. Vor allem der Bau von großen Einspeiseanlagen ohne Eigenverbrauch auch auf landwirtschaftlichen Flächen muss stärker unterstützt werden. Das könnte dann auch im Rahmen von Ausschreibungen geschehen, wie sie im Entwurf des novellierten Energiegesetzes vorgesehen sind. Zudem brauche es eine schnelle Änderung der kantonalen Energiegesetze gemäß der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014). Diese sehen unter anderem eine Pflicht zur Eigenstromproduktion für Neubauten und den Einsatz erneuerbarer Energien bei Heizungssanierungen vor. (su)