Der enorme Preiskampf im Solarmarkt setzt nicht nur die Modulhersteller unter Druck. Auch die Anbieter von Wechselrichtern müssen reagieren. Einige haben sich schon frühzeitig spezialisiert, etwa Kostal, Delta, Solarmax, Solaredge oder Fronius.
Fronius bietet dreiphasigen Notstrom
Diese Anbieter sind fast ausschließlich mit Wechselrichtern für Privatkunden oder Gewerbekunden aktiv, also mit Stringgeräten. Wobei Delta neben den kleineren Geräten auch recht große Modelle anbietet, sogar für 1.500 Volt DC.
Am erfolgreichsten sind die Österreicher, die ihren Marktanteil und ihr Partnernetzwerk bei den Installateuren weiter ausbauen. Zum Jahresende 2018 hat Fronius mit dem chinesischen Batteriehersteller BYD eine strategische Partnerschaft vereinbart.
BYD ist mit seiner B-Box HV (Hochvolt) gut im europäischen Markt für Stromspeicher gelandet und damit anderen Anbietern aus China weit voraus. Mit dem dreiphasigen Symo Hybrid von Fronius bietet diese Solarbatterie sogar Notstrom auf drei Phasen (400 Volt AC) an. Er ist mit verschiedenen Modellen der B-Box kompatibel.
Die Allianz wurde bei einem Besuch der Chinesen im österreichischen Gmunden besiegelt. Im dortigen Technologiezentrum ist bereits eine der ersten Fronius-Anlagen (Vorserie) mit der B-Box HV in Betrieb.
B-Box HV von BYD integriert
Der Batteriespeicher von BYD lässt sich modular erweitern, damit kann der Installateur die Speicherkapazität gut auf die Bedürfnisse seiner Kunden anpassen. Seit dem ersten Quartal 2019 liefert Fronius den Symo Hybrid mit der B-Box HV aus, in Europa und Australien.
Fronius geht den Weg der kleinen Eigenverbrauchsgeräte seit mehreren Jahren. Anders als beispielsweise Kaco New Energy aus Neckarsulm. Wie SMA in Kassel hat sich Kaco in der Photovoltaik immer als Vollsortimenter verstanden. Von kleinen Stringwechselrichtern bis zu großen Zentralwechselrichtern wurden die Inverter für Niederspannung und Mittelspannung und in nahezu allen Leistungsklassen gefertigt.
Kaco steigt bei Zentralstationen aus
Damit ist jetzt Schluss: Mitte Januar hat Kaco seine Tochtergesellschaft in Südkorea an die Firma OCI Power verkauft. Mit der Übernahme erwirbt OCI Power die Technologie und die Fertigung für Zentralwechselrichter, die Kaco in Südkorea aufgebaut hat. Zudem wollen Kaco und OCI beim Vertrieb von Stringgeräten in Japan und Südkorea kooperieren.
In Deutschland und Europa will sich Kaco künftig auf Stringwechselrichter und Energiespeicher konzentrieren. „Für unseren Kundenstamm sehen wir Kostenvorteile beim Einsatz von Stringwechselrichtern auch in großen Solarparks“, kommentiert Ralf Hofmann, Geschäftsführer von Kaco in Neckarsulm. „Wir bieten dazu inzwischen entsprechende Systemlösungen.“ Bestehende Aufträge für Zentralwechselrichter will Kaco weiterhin erfüllen.
Auch bei den Stromspeichern hat Kaco große Pläne. Bisher war dieses Segment eher das Stiefkind der Neckarsulmer. Nun hat Kaco die Firma Energy Depot übernommen. Energy Depot hatte vor zwei Jahren das Batteriesystem Domus und den leistungsfähigen Hybridwechselrichter Centurio (zehn Kilowatt) entwickelt.
Zwischenzeitlich musste das Unternehmen aus Konstanz durch eine Insolvenz. Da griff Kaco-Chef Ralf Hofmann zu: „Mit Energy Depot haben wir uns im Markt für Energiespeicher stark aufgestellt“, sagt er. „Damit haben wir passende Begleitprodukte für unsere Stringwechselrichter an Bord geholt.“ Die Entwicklungsabteilung bleibt vorerst in Konstanz, die Fertigung geht jedoch nach Neckarsulm.
Auch SMA baut um
Ein klassischer Vollsortimenter ist auch SMA, Europas größter Anbieter von Wechselrichtern. Jahrelang Branchenprimus, sind mittlerweile chinesische Hersteller auf die vorderen Plätze im Weltvergleich gerückt: Huawei, Sungrow, Goodwe oder Growatt. Dennoch ist SMA stets der Spagat zwischen Megawattstation und Mikrowechselrichter gelungen. Nun stellt der Preiskampf diese Strategie neu auf den Prüfstand. Denn vor allem bei den Zentralwechselrichtern für die großen Parks in Asien und Amerika ist der Druck auf die Preise erbarmungslos.
Weil der Zubau in China eingebrochen ist, haben die chinesischen Platzhirsche erhebliche Überkapazitäten. Jetzt versuchen sie, ihre Geräte zu Schleuderpreisen abzusetzen, und drängen aggressiv in andere Märkte. Sie müssen es tun, denn aufgrund der Verwerfungen in ihrem Heimatmarkt stehen die chinesischen Hersteller mit dem Rücken zur Wand.
Ende Januar hat der Vorstand von SMA den Mitarbeitern die geplante Restrukturierung vorgestellt. Zu den vorgesehenen Maßnahmen gehören die Aufgabe der Standorte in China und der Verkauf der chinesischen Gesellschaften an das dortige Management. Mit der Restrukturierung ist der Abbau von weltweit rund 425 Vollzeitstellen verbunden. Die Restrukturierung ist notwendig, um SMA trotz des starken Preisverfalls wieder in die Profitabilität zu bringen.
Neues Wachstum erwartet
Darüber hinaus wird sich SMA als System- und Lösungsanbieter für die Zukunft positionieren. „Um den Erfolg von SMA langfristig zu sichern, werden wir die bereits begonnene Weiterentwicklung des Unternehmens zum System- und Lösungsanbieter verstärkt vorantreiben“, sagt Jürgen Reinert, Sprecher des SMA-Vorstands. „Wir werden weiterhin in die Zukunftsthemen Energiemanagement, Speicherintegration, Repowering und digitale Geschäftsmodelle investieren.“
Soll heißen: SMA bleibt Vollsortimenter, verlässt jedoch den chinesischen Markt, in dem ausländische Anbieter keinen Blumentopf gewinnen können.
Ende 2018 hatte SMA rund 3.300 Vollzeitstellen (ohne Zeitarbeitskräfte). Von den 425 Abbaustellen (bis 2020) entfallen mehr als 100 auf das Werk in Kassel und mehr als 300 Vollzeitstellen auf das Ausland. Im Vergleich dazu: Kaco hat weltweit insgesamt rund 550 Mitarbeiter.
In die Hände dürfte den SMA-Managern vor allem spielen, dass in allen Märkten weltweit (außer China) in diesem Jahr ein deutliches Wachstum erwartet wird. 2018 verkaufte SMA rund 8,5 Gigawatt Wechselrichterleistung. Das entsprach dem Niveau des Vorjahres.
Der Umsatz sank infolge des verstärkten Preisdrucks auf rund 761 Millionen Euro (2017: 891 Millionen Euro). Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) lag bei rund minus 67 Millionen Euro (2017: plus 97,3 Millionen Euro).
Für 2019 erwartet SMA einen Umsatz von 800 bis 880 Millionen Euro und ein positives Ebitda von 20 bis 50 Millionen Euro. „Im vergangenen Geschäftsjahr hatte SMA mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen“, urteilt Jürgen Reinert. „Aufgrund des abrupten Rückgangs des Markts in China sind die chinesischen Hersteller verstärkt in die internationalen Märkte vorgestoßen.“
Wie bei Solarmodulen drückten sie mit Kampfpreisen in die internationalen Märkte, um ihre Ware loszuwerden. In der Folge haben Projektentwickler und Investoren den Bau von Solarkraftwerken verschoben, weil sie auf weitere Preissenkungen hofften. „Darüber hinaus wurde insbesondere das Geschäft für gewerbliche Photovoltaikanlagen durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen beeinträchtigt“, resümiert Reinert.
Märkte wachsen weiter
Auch das Speichergeschäft blieb aufgrund von Lieferengpässen der Batteriehersteller hinter den Erwartungen zurück.
Mittlerweile seien diese Schwierigkeiten überwunden. Wesentliche Impulse sieht der SMA-Vorstand im wachsenden Solarmarkt in Europa und Amerika sowie in der weltweit wachsenden Nachfrage nach Stromspeichern.
ABB
Neues System zur Stromüberwachung
ABB bringt ein neues Strommesssystem auf den Markt, das speziell für Photovoltaikanlagen entwickelt wurde. Neben der Überwachung der Leistung der Schlüsselkomponenten reduziert es das Risiko erheblicher finanzieller Verluste und schafft eine sicherere Arbeitsumgebung, indem es bei einem Stromausfall frühzeitig informiert.
Circuit-Monitoring-Systeme (CMS) sind mehrkanalige Messsysteme zur Überwachung des Endstromkreises von Elektroinstallationen. Die Systeme bestehen aus einer Verarbeitungseinheit (Control Unit) und Sensoren mit unterschiedlichen Messbereichen und Anbauvarianten. CMS-660 ist eine intelligente, platzsparende Lösung für Solaranlagen.
Mit einer neuen Generation von Open-Core-Sensoren, die einfach auf neue oder bestehende Installationen aufgesteckt werden können, kann es den aktuellen Strom jedes Sensors und kritische Informationen von Komponenten wie Überspannungsschutzgeräten oder Leistungsschaltern und Temperaturen erfassen und integrieren.
Eine der wichtigsten Stärken des CMS-660 ist die Fähigkeit, Gefahrensituationen zu erkennen, bevor sie zu Betriebsunterbrechungen oder Stromausfällen führen. Dies hilft den Kunden, nicht nur die Produktivität zu steigern, sondern Situationen zu vermeiden, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
CMS-660 ist einfach zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Das platzsparende Design beinhaltet einen bzw. mehrere CMS-Sensoren, die direkt auf dem Hutschienengerät im Klemmraum angebracht werden können. Alternativ kann CMS-660 auch am Kabel an der Oberseite eines Sicherungshalters befestigt werden. Das Solar-Strangüberwachungssystem kann auf bis zu 32 Stränge in 1.000 Volt und 1.500 Volt DC skaliert werden, wobei die Messungen pro Strang je nach Anforderung 20 Ampere, 40 Ampere oder 80 Ampere erreichen.
Mit Plug-and-play-Technologie erkennt CMS-660 Störungen und Beeinträchtigungen wie Laub von Pflanzen, Schmutz auf den Paneelen oder Kabelbruch. Sie können zu erheblichen Systemausfällen und Lebensgefahr führen.
Fronius Solar Web
Prognosetool für Wetter und Erträge implementiert
Nutzer des Fronius Solar Web Premium aus Österreich und Deutschland können sich freuen: Ab sofort ist das neue Wetter- und Ertrags-Feature verfügbar. Wer noch keinen Premiumzugang hat, kann dies jederzeit ändern und seine Version auf die Vollversion umstellen. So weiß der Betreiber einer Solaranlage schon heute, was morgen vom Dach kommt.
Eigenverbrauch steigern
Mit der neuen Funktion zur Wetter- und Ertragsprognose lässt sich berechnen, wie hoch der Solarertrag in den nächsten 48 Stunden sein wird. Auf diese Weise kann der Nutzer die Energieflüsse im Gebäude und den Eigenverbrauch intelligent steuern. In der Energiebilanz wird die stundengenaue Ertragsprognose für die nächsten zwei Tage erstellt.
Ein Beispiel: Der Solarkunde will Wäsche waschen und sieht auf Solar Web Premium, dass am kommenden Vormittag aufgrund der Wettersituation hoher Ertrag erwartet wird. Also startet er die Waschmaschine erst zum prognostizierten Zeitpunkt – um nicht auf teuren Netzstrom zurückgreifen zu müssen. Zeitschaltuhren, Smart-Home-Steuerungen und andere Hilfsmittel machen es möglich, die Energie dann zu nutzen, wenn es sinnvoll und sparsam ist.
Solaranlagen mit integriertem Speicher oder einer Wallbox können durch die Ertragsprognose zusätzliches Optimierungspotenzial ausschöpfen.
Goodwe
Chinesen bringen Kleingeräte im Format DIN A4
Goodwe aus China bringt einen neuen Miniwechselrichter im Format A4. Die Baureihe XS umfasst sehr kleine Solarwechselrichter für Privatkunden. Sie wurde speziell für Komfort und Laufruhe sowie hohe Effizienz entwickelt. Ihre Kapazität reicht von 0,7 bis zwei Kilowatt. Die Geräte wiegen nur 5,2 Kilogramm, ihr Format entspricht DIN A4. Sie lassen sich leicht transportieren und installieren. Es können mehr Wechselrichter in Paletten geladen werden, was die Versandkosten senkt. Der europäische Wirkungsgrad erreicht bis zu 97,5 Prozent. Die Geräte sind über LAN oder WLAN ansteuerbar.
Kaco New Energy
Neues Portal fürs Monitoring
Kaco hat sein Internetportal zur Fernüberwachung von Photovoltaikanlagen neu aufgesetzt: Seit Dezember 2018 erscheint das Portal in aufgefrischter Optik unter dem Namen Blueplanet Web. Im Zuge der Modernisierung bietet der Neckarsulmer Hersteller von Solarwechselrichtern den Nutzern ab sofort eine kostenlose Variante für Solaranlagen bis 100 Kilowatt Leistung und eine mobile App. Aus dem ehemaligen Powador Web wurde nun das Blueplanet Web.
Wie bisher gibt es die Anlagenüberwachung in einer vollumfänglichen Pro-Version und einer kostenlosen Public-Variante. Neu ist, dass es Blueplanet Web Public für Solaranlagen bis 100 Kilowatt als freie Version gibt. Geplant ist zudem eine Alarmierung, die automatisch über Unregelmäßigkeiten informiert.
Neben der modernen Optik, die mehr Übersichtlichkeit verspricht, bietet Blueplanet Web eine zeitgemäße mobile App für iOS und Android. Damit ist eine Fernüberwachung der Anlagen sowohl vom Desktop-Rechner als auch jederzeit unterwegs mit Tablet oder Smartphone möglich. Wer sich im Portal registriert hat, lädt im nächsten Schritt die App kostenlos herunter. Die Anmeldedaten für das Portal gestatten den mobilen Zugriff auf die Anlagenüberwachung mit der App.
Im Portfoliomanagement können Installateure und Wartungsdienste (Pro-Version) alle Photovoltaikanlagen ihrer Kunden an einem Ort bündeln. Die personalisierbare Benutzeroberfläche erlaubt es, die wichtigsten Daten nach eigenen Bedürfnissen anzuordnen. Die Alarmierung gehört ebenfalls zur Pro-Variante – genauso wie Vergleiche der Performance und Reportings.
SMA
Repowering für Bestandskraftwerke
Nicht immer entsprechen ältere Solarkraftwerke heute noch allen Anforderungen an moderne Generatoren. Deshalb bietet SMA weltweit individuelle Lösungen für die Modernisierung an. Dazu gehören neue Komponenten (Hardware), moderne Software und verbesserter Service für Betrieb und Wartung. Betreiber und Investoren profitieren von höheren Erträgen, modernen Technologien, zusätzlichen Betriebsmöglichkeiten und den SMA-Garantien.
Für die Rentabilität der Anlage ist die Verfügbarkeit einer der wichtigsten Faktoren. Diese lässt sich durch Modernisierung deutlich verbessern. Neben höherer Performance und höheren Erträgen werden die Solarkraftwerke beim Repowering mit modernem Energiemanagement, Schnittstellen für Stromspeicher, zur Anbindung an den Energiehandel und nach aktuellen Standards der Cybersecurity ausgestattet.
Die Lebensdauer und die Rentabilität eines professionell modernisierten Solarkraftwerks verlängern sich deutlich. Darüber hinaus werden Kosten für Serviceeinsätze und Leistungseinbußen aufgrund veralteter Komponenten vermieden. „Die Entwicklung der Technologie im Bereich der Solarkraftwerke der letzten Jahre ist rasant“, sagt Boris Wolff, bei SMA für das Utility-Segment zuständig. „Wir haben in den letzten zwei Jahren zunehmend beobachtet, dass insbesondere ältere Solarkraftwerke nicht mehr allen Ansprüchen an moderne und zukunftsfähige Energieerzeugung entsprechen.“ Gründe dafür können schlechte Qualität, veraltete Technologien, unzureichende Wartung oder fehlende Ersatzteile sein. Auch der Rückzug von Herstellern aus dem Photovoltaikgeschäft spielt oft eine Rolle.
Auch ergeben sich durch geänderte Rahmenbedingungen zusätzliche Geschäftsmodelle, die sich mit der bereits installierten Technologie nicht ausschöpfen lassen. Um die Modernisierung von Solarkraftwerken rund um den Globus individuell zu planen, bietet SMA die neue Dienstleistung Engineering Services an. SMA-Experten sorgen dafür, dass neue Komponenten, Services und Softwarelösungen genau auf das Kraftwerk und seine Bedingungen angepasst werden. Länderspezifische Anforderungen zum Beispiel der Netzbetreiber werden ebenso berücksichtigt.
Solarinvert
Schneller Ersatz für ausgediente Niedervoltwechselrichter
In der feuchten Saison fallen Solarwechselrichter besonders häufig aus. Eine Reparatur gestaltet sich bei vielen älteren Photovoltaikanlagen aber schwierig. Solarinvert aus Freiberg am Neckar bietet Ersatz für leidgeplagte Betreiber und Installateure von Wechselrichtern mit niedrigen Spannungen an.
Das Unternehmen rechnet damit, dass allein in diesem Jahr in Deutschland rund 400 dieser Niedervoltwechselrichter ausfallen. Schätzungen zufolge wurden 2005 und 2006 allein in Deutschland circa 6.000 bis 8.000 Solarstromanlagen mit Niedervoltwechselrichtern von ASP, Dorfmüller, Solwex, Sustainable Energy, UfE, Würth Solar und anderen installiert.
Noch sieben Jahre hohe Vergütung
Diese Anlagen erhalten noch mindestens sieben Jahre hohe Einspeisevergütungen nach dem EEG. „Spätestens nach zwölf Jahren muss man verstärkt mit Ausfällen und Ertragseinbußen rechnen“, sagt Tobias Schwartz, Geschäftsführer von Solarinvert. „Wenn die Geräte nicht mehr hergestellt werden, lassen sie sich in vielen Fällen aber auch nicht mehr reparieren.“
Solarinvert rechnet damit, dass in den kommenden Jahren 400 bis 800 Niedervoltwechselrichter pro Jahr ausfallen. Das Unternehmen empfiehlt Betreibern deshalb, die Funktion ihrer Anlage regelmäßig zu überprüfen, um finanzielle Einbußen zu vermeiden.
Resistent gegen PID
Solarinvert hat sich auf Niedervoltwechselrichter für die Parallelschaltung von Solarmodulen bis 3.000 Watt spezialisiert. Der Austausch erfolgt in der Regel einfach und ohne großen Verschaltungsaufwand.
Im Vergleich zu den Altgeräten sind die Solarinvert-Geräte technisch weiterentwickelt und erzielen bessere Wirkungsgrade und höhere Erträge. „Außerdem sind ältere Anlagen nicht gegen spannungsbedingte Leistungsminderungen (PID) resistent, weil das Phänomen erst 2010 allgemein bekannt wurde“, erklärt Tobias Schwartz. „Der Einsatz eines ungeeigneten Wechselrichters kann aber zu Ertragsverlusten von bis zu 40 Prozent führen.“ Weil die Geräte von Solarinvert nur mit sehr geringen DC-Spannungen (Schutzkleinspannung) arbeiten, sind Leistungsminderungen durch PID auszuschließen.
Effekt nicht unterschätzen
PID (potenzialinduzierte Degradation) ist eine spannungsbedingte Leistungsminderung bei Solarmodulen, die durch starke Gleichspannungsfelder zwischen Zellen und Modulrahmen hervorgerufen wird. Das Feld polarisiert ansonsten nicht leitfähige Materialien – zum Beispiel das Deckglas – und bewirkt Ionenwanderung. Die Folge: Die Siliziumzellen werden durch die Einlagerung von Fremdatomen „vergiftet“, ebenso können sich die Eigenschaften von Materialien im Modul verändern.
Potenzialinduzierte Degradation lässt sich nur heilen, wenn die Spannung des elektrischen Feldes reduziert oder umgekehrt wird. Nicht in allen Fällen ist der Effekt reversibel: Bei Dünnschichtmodulen führt der Effekt zur sogenannten TCO-Korrosion, wobei die transparente, leitfähige Oxidschicht (TCO) zerstört wird, die für den Abtransport der erzeugten Energie zuständig ist. Weil sich der PID-Effekt über einen längeren Zeitraum entwickelt, wird er oft zu spät entdeckt, was große Ertragsverluste verursachen kann.
SolarEdge
Betrieb über Set App
Mit der neuen, für Mobilgeräte optimierten Set App macht Solaredge die Installation und Inbetriebnahme von Wechselrichtern zum Kinderspiel. Per Smartphone haben die Installateure alle relevanten Informationen in der Hand, das Display wird nicht mehr benötigt. Weil das Smartphone oder Tablet über das integrierte lokale Wi-Fi direkt mit dem Wechselrichter kommuniziert, ist keine Internetverbindung vor Ort erforderlich.
Das erleichtert zukünftige Upgrades, da die Firmware automatisch über die Set App aktualisiert wird, wenn der Installateur einen Vor-Ort-Einsatz hat. Wenn mehrere Wechselrichter miteinander verbunden sind, muss das Update der Firmware nur bei einem Wechselrichter installiert werden, der es automatisch an die anderen Geräte weiterleitet. LEDs an der Unterseite des Wechselrichters geben den Anlagenstatus an. Sie zeigen an, dass Energie produziert wird, Kommunikation mit der Monitoringplattform stattfindet oder ein Systemfehler vorliegt. Der Download der Set App steht Installateuren auf der Website zur Verfügung.
Die Set-App-Funktion wird durch den Einbau einer neuen Kommunikationskarte unterstützt, welche von vornherein über eine Wi-Fi- und Zigbee-Funktion sowie einen zweiten RS-485-Bus verfügt. Die Set App ist mit den folgenden neuen Wechselrichtern kompatibel:
- dreiphasige Umrichter mit Synergie-Technologie,
- dreiphasige Wechselrichter SE12.5k-SE33.3k,
- dreiphasige Wechselrichter SE3k-SE10k,
- einphasige Wechselrichter mit Kompakt-Technologie (erweiterte Version),
- einphasige Wechselrichter mit HD-Wave-Technologie.
Der Support für Smart Energy oder Storedge wird im März über Set App verfügbar sein. Die Updates der Firmware erfolgen automatisch.