Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Nachbesserungen bei Unterstützung für Agriphotovoltaik vorgeschlagen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem (ISE) schlagen Verbesserungen bei der anstehenden Förderung von sogenannten besonderen Anlagen durch das EEG vor. Denn zu diesen besonderen Anlagen gehören neben den schwimmenden Generatoren und solaren Parkplatzüberdachungen auch sie Agriphotovoltaik.

Doppelnutzen generieren

Beide begrüßen zwar, dass nun endlich auch die Agriphotovoltaik bei der Unterstützung berücksichtigt wird. Schließlich ist sie in der Lage, die Landwirtschaft mit der Energieerzeugung zu versöhnen, da beides parallel auf der gleichen Fläche passiert. Das ist auch die Grundvoraussetzung für die Definition einer Agriphotovoltaikanlage. „Denn das Thema bei Solarparks sind die Flächen. Die sind rar und es geht darum, den Flächenfraß zu vermeiden“, bringt Andreas Bett, Leiter des Fraunhofer ISE, die Herausforderung auf den Punkt. „Deshalb ist es wichtig, die APV zu unterstützen, da sie einen Doppelnutzen generiert. Damit können wir die Energiewende schneller voranbringen und gleichzeitig eine höhere Akzeptanz schaffen.“

Landwirtschaft nicht behindern

Udo Hämmerling, stellvertretender Präsident des DBV, legt ebenfalls Wert darauf, dass die Agriphotovoltaik als Möglichkeit beim Freiflächenausbau stärker genutzt wird, da sie die Agrarstruktur nicht einschränkt. „Wesentliches Abgrenzungskriterium zu den allgemeinen Freiflächenanlagen muss sein, dass es im Kern weiterhin um die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche geht, die durch die Photovoltaik ergänzt wird, ohne dass dies mit einer nennenswerten Einschränkung der Landwirtschaft einhergeht“, betont er. „Wir brauchen Lösungen wie die Agriphotovoltaik, die in bestehende Strukturen integriert werden kann und keine zusätzlichen Flächen verbraucht“, betont er. „Insbesondere für die Anwendung im Obstbau und bei Sonder- und Dauerkulturen sehen wir großes Potenzial für eine Doppelnutzung.“

Möglichkeiten ausweiten

Genau hier setzt aber auch einer der zentralen Verbesserungsvorschläge an. Denn die geplanten Ausschreibungen sehen nur die Teilnahme von Anlagen auf Ackerflächen vor. Das sei sachlich nicht gerechtfertigt, da die bisherigen Anwendungskonzepte zeigen, dass vor allem im Anbau von Obst, Sonder- und Dauerkulturen die Agriphotovoltaik ihre Vorteile derzeit gut ausspielen kann. Auch Grünlandflächen sollen berücksichtigt werden, da auch hier geeignete und vor allem wirtschaftliche Lösungen bereitstehen.

Eigenes Kontingent in den Ausschreibungen gefordert

Zudem ordnet das EEG die Agriphotovoltaikanlagen als innovative Anlagen ein. Das bedeutet, dass diese nur an den Ausschreibungen für besondere Anlagen als Teil der innovativen Anlagen im Verbund mit anderen Erzeugungstechnologien oder Speichern teilnehmen können. Das sehen sowohl der DBV als auch das Fraunhofer ISE kritisch und schlagen eine Streichung dieser Voraussetzung vor. Zudem schlagen sie vor, die drei Typen, die unter den besonderen Anlagen zusammengefasst werden, separat mit jeweils eigenen Unterkontingenten beim Ausschreibungsvolumen bedacht werden. Andernfalls befürchten sie, dass die Agriphotovoltaik in der Konkurrenz mit den schwimmenden Anlagen und der Photovoltaik für Parkplätze leer ausgehen könnte. Schließlich bestehen für alle drei Anlagentypen noch keine genauen Erfahrungswerte über die Kosten.

Eigenverbrauch zulassen

Ein weitere wichtiger Punkt ist der Verbrauch des Stroms vor Ort. „Wir wünschen uns die Möglichkeit zum Eigenverbrauch“, betont Hämmerling. Er verweist auf das Positionspapier, in dem die beiden Organisationen das Verbot, den Strom selbst zu nutzen, als widersinnig erachten. Denn der „Eigenverbrauch motiviert Maßnahmen zum Lastmanagement vor Ort und stärkt damit einen weiteren Baustein der Energiewende“, schreiben der DBV und das Fraunhofer ISE in ihrem Positionspapier. Es steht zum Kostenlosen Download auf der Internetseite des DBV und des Fraunhofer ISE bereit. (su)

Zum Weiterlesen:

Fraunhofer ISE veröffentlicht Leitfaden zur Agriphotovoltaik

EnergyDecentral und EuroTier bis 31. Mai 2021 verlängert

Baywa r.e. baut solares Schutzdach für Johannisbeeren