Die Stadtwerke St. Gallen haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Eishalle Lerchenfeld errichtet. Das Besondere: An dem Projekt können sich die Einwohner der Hauptstadt des gleichnamigen Kantons im Norden der Schweiz beteiligen. Damit wollen die Stadtwerke auch den Bürgern die Beteiligung an der Energiewende ermöglichen, die kein eigenes Dach besitzen und trotzdem selbst Solarstrom produzieren wollen.
100 Kilowattstunde pro Einheit
Der städtische Energieversorger hat die Anlage in insgesamt 3.333 Einheiten aufgeteilt. Jede Einheit liefert gut 100 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr. Insgesamt prognostizieren die Projektierer der Anlage einen jährlichen Ertrag von 350.000 Kilowattstunden. In der Projektierungsphase sind die Stadtwerke noch von einem geringeren Ertrag ausgegangen. Doch dann haben sie sich für leistungsfähigere Module entschieden, was zwar die Investitionskosten erhöht, aber auch den Solarertrag steigert. Auf diese Weise wird das Dach optimal ausgenutzt.
Anteile sind noch verfügbar
Jeder Bürger der Stadt, der Kunde der Stadtwerke St. Gallen ist, kann Einheiten an der Anlage erwerben. Bis zur Inbetriebnahme der Anlage am 2. Juni 2020 haben 350 Bürger der Stadt 1.350 Einheiten erworben. Es sind demzufolge noch Anteile verfügbar. Die Bürger können über ein Bestellportal online oder im Kundenzentrum der Stadtwerke Einheiten bestellen. Diese werden dann virtuell mit einem Namen versehen. Es gibt auch die Möglichkeit, Einheiten zu verschenken.
Vor Inbetriebnahme kostete jede Einheit 300 Franken. Doch seit die Anlage in Betrieb gegangen ist, sinkt der Preis für jede Einheit monatlich um 1,25 Franken, da die Beteiligung nur über 20 Jahre Lebensdauer der Anlage läuft. Wer später einsteigt, bekommt über einen kürzeren Zeitraum virtuell den Strom aus der Anlage. (su)