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AKTUELLE MELDUNGEN

Schweiz: Versorgung mit Erneuerbaren ist möglich

In wenigen Tagen sind die Bürger der Schweiz aufgefordert, ihre Stimme für oder gegen die Energiewende abzugeben. Branchenexperten machen klar, dass mit der Energiestrategie 2050 der Ausbau von erneuerbaren Energien weitergehen kann und Arbeitsplätze schafft. Eine Ablehnung verstärkt die Abhängigkeit von Energieimporten.

Nur noch wenige Tage, dann stimmen die Eidgenossen über ihre zukünftige Energieversorgung ab. Ein Ja zur Energiestrategie bedeutet, den Weg für die Energiewende zu öffnen. Ein Nein bedeutet eine Entscheidung für Strom aus fossil und atomar betriebenen Kraftwerken. In Zukunft wird dieser immer mehr aus dem Ausland importiert werden. Denn die Energiestrategie enthält auch Maßnahmen, um den Energieverbrauch in der Schweiz ohne Abstriche für die Verbraucher zu senken.

Der Branchenverband Swissolar hat es durchrechnen lassen. Anhand eines normalen mehrstöckigen Gebäudes hat die Genossenschaft Meteotest die aus Bern die Solarpotenziale ermittelt. Dabei haben sich die Experten auf die tatsächlich nutzbaren Flächen beschränkt. Sie haben dazu zwei verschiedene Szenarien durchgespielt. Zum einen eine kombinierte Nutzung der nutzbaren Flächen mit Solarthermie und Photovoltaik. In einem zweiten Szenario haben sie ausgerechnet, wie viel Strom die Gebäudehülle erzeugen könnte, wenn die nutzbaren Flächen komplett mit Solarmodulen eingekleidet werden.

Hälfte des Bedarfs mit Sonnenenergie decken

Das Ergebnis ist eindeutig. Im ersten Szenario wäre es möglich, mit einer kombinierten Belegung der Gebäudeflächen mit solarthermischen Kollektoren und Photovoltaikmodulen 10 Prozent des heutigen Wärmebedarfs und 28 Prozent des derzeitigen Strombedarfs im Gebäude zu decken. Da sind die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung noch gar nicht mit berücksichtigt. Eine reine Belegung der Flächen mit Photovoltaik könnte den heutigen Strombedarf im Gebäude zur Hälfte decken. „Damit wird klar: Solarenergie – Wärme und Strom – muss ein zentrales Standbein der zukünftigen Energieversorgung sein“, betonen die Branchenvertreter angesichts dieser Ergebnisse. „Vorzugsweise auf Gebäuden, um Grünflächen zu schonen, und um die Produktion möglichst nahe beim Verbrauch anzusiedeln.“

Energiestrategie schafft sichere Rahmenbedingungen

Außerdem werde in der Schweiz jedes Jahr eine Dachfläche von etwa 4,5 Quadratkilometern neu erstellt oder saniert, wissen die Experten von Swissolar. Leider bekommen diese Flächen leider nur selten eine Solaranlage. Die Branchenvertreter führen das unter anderem auf die schlechten Rahmenbedingungen zurück. Vor allem die finanzielle Förderung ist kompliziert und nicht jeder Investor weiß, ob er überhaupt noch zum Zuge kommt. Nur mit der Energiestrategie 2050 kann diese Unterstützung wie die kostendeckende Einspeisevergütung oder die einmalige Zahlung eines Investitionskostenzuschusses weitergeführt werden.

Hürden beseitigen

Zudem beseitigt sie weitere bestehende Hürden zur Nutzung der Solarenergie. Denn dann können beispielsweise Eigenverbrauchsgemeinschaften, die vor allem für den Ausbau der Solarenergie in den Städten von Bedeutung ist, zugelassen werden. „Auch die Kantone werden ihren Beitrag leisten, mit der Einführung der Pflicht zur Eigenstromerzeugung bei Neubauten im Rahmen der MuKEn 2014 und mit der Förderung von Solarwärmeanlagen“, beschreibt Swissolar den WEG. „All das wird nur möglich sein, wenn die Energiestrategie 2050 am 21. Mai vom Volk angenommen wird“, betont David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar. „Die Gegner der Strategie wollen auf das absehbare Lebensende der bestehenden AKW nicht reagieren. Sie träumen von neuen ‚sicheren‘ AKW oder setzen auf den Import von billigem Dreckstrom. Mit der Energiestrategie 2050 nutzen wir stattdessen die enormen Potenziale der Energieproduktion und –einsparung an und in unseren Gebäuden und schaffen Arbeitsplätze!“ (su)