31 Prozent der Solarunternehmen sicherte die zuvor bereits von einer Dreiviertelmehrheit des Bundestages verabschiedete Maßnahme sogar das Überleben, so die Ergebnisse einer Blitzbefragung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) und der Messe Intersolar Europe. Der Branchenverband BSW hatte seit Jahren gegenüber der Politik für eine Abschaffung des Solardachdeckels geworben und reagierte entsprechend erleichtert.
Das Ausbautempo der Photovoltaik müsse nun kurzfristig verdreifacht werden, um die Klimaziele zu erreichen. Gemeinsam mit deutlich mehr Speichern und grünem Wasserstoff könne der beschlossene Atom- und Kohleausstieg kompensiert werden, erklärt der Branchenverband. „Die niedrigen gesetzlichen Ausbaukorridore für die Solartechnik wurden seit zehn Jahren nicht angepasst und sind nicht mehr zeitgemäß. Sie müssen schnellstmöglich angehoben werden und einem absehbar deutlich wachsenden Strombedarf, verschärften Klimazielen und dem Atom- und Kohleausstieg Rechnung tragen“, betont BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Solarstrom für fünf Cent die Kilowattstunde
Die Erzeugung von Solarstrom steht im Kraftwerksmaßstab bei durchschnittlichen Erzeugungskosten von nur fünf Cent je Kilowattstunde inzwischen auf der Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit, belegt unterdessen ein Gutachten von Marktforschern der Enervis Energy Advisors. Demnach könnten in den 20er Jahren bereits 8,5 Gigawatt an neuen Kraftwerkskapazitäten in Deutschland förderfrei errichtet werden. Durch Einführung eines Mindestpreises für Kohlendioxid von 40 Euro je Tonne ließen sich demnach die förderfrei zu errichtenden Kraftwerkskapazitäten mehr als verdoppeln. Insbesondere in der zweiten Hälfte der 20er Jahre werde die Förderabhängigkeit spürbar sinken.
Auch aus neuen Solardächern kann Strom inzwischen für weniger als zehn Cent je Kilowattstunde erzeugt werden. „Eine klare Erwartungshaltung in der Bevölkerung und die große Zustimmung in Bundestag und Bundesrat zur Fortsetzung der Solarförderung stimmen uns zuversichtlich, dass die Bundesregierung jetzt weitere Marktbarrieren beseitigen wird“, erklärte Körnig. Der Verband hat der Politik dazu inzwischen einen 7 Punkte-Fahrplan vorgelegt. Neben der Einführung von Mindestpreisen Kohlendioxid steht die Abschaffung der sogenannten Sonnensteuer, der Belastung selbst genutzten Solarstroms mit der EEG-Umlage, weit oben auf der Wunschliste des BSW. (nhp)
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