Der österreichische Branchenverband PV Austria hat den Entwurf des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) auf Herz und Nieren geprüft. Schließlich solle es die Grundlage werden, auf der die Alpenrepublik die gesamte Stromerzeugung auf erneuerbare Energien umstellen will. Dafür ist der Ausbau der Photovoltaik in Österreich auf elf Gigawatt notwendig. Bisher steuert die Alpenrepublik auf zwei Gigawatt Solarstromleistung zu.
Fördertopf vergrößern
Für den Verband ist das Gesetz schon eine wichtige und gelungene Neuerung im Vergleich zu den bisherigen Regelungen. Dazu zählt vor allem, dass die Regierung die Förderung grundlegend reformieren und den Anforderungen an die Solar- und Speicherbranche anpassen will. Jedoch regt der Verband an, noch einmal einen Blick in den Topf für das Investitionsförderprogramm zu werfen. Denn das liegt mit 60 Millionen Euro, die jährlich für die Förderung vorgesehen sind, nur geringfügig über dem derzeitigen Budget.
Hindernisse für Gemeinschaftsanlagen
Die Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften (EEG), die in Zukunft möglich sein werden, stoßen auf einhellige Zustimmung der Solarbranche. Doch auch hier müssen einige Regelungen noch dringend überarbeitet werden. Denn trotz der neu geschaffenen Umsetzungsmöglichkeit gibt es noch einige gröbere Hindernisse, die in der Praxis für eine zögerliche Umsetzung sorgen werden.
Kleinanlagen besser schützen
Nachbesserungsbedarf gibt es auch im Bereich der Kleinanlagen. Hier liegen einige Stolpersteine, die noch weg müssen. So müssen vernünftiger Anlagenkategorien bei der Ausschreibung und bei der Investitionsförderung geschaffen werden. „Speziell Kleinanlagen verlangen ein besonderes Augenmerk und dementsprechende Erleichterungen und Chancengleichheit, da diese mit den großen Anlagen nicht vergleichbar sind“, erklärt Herbert Paierl, Präsident von PV Austria, die Forderung. „Klare, handhabbare und planbare Bedingungen sind für alle Marktteilnehmer unumgänglich“, betont er. So müssen etwa Ausnahmen für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt in vielen Bereichen geschaffen werden.
Kostensteigerungen und Bürokratie verhindern
Zudem führen einige Vorschläge im Entwurf zu Kostensteigerungen und zusätzlichen bürokratischen Aufwand. „Umso wichtiger ist es, Dachanlagen von diesen neuen Kostenbelastungen zu schützen“, betont Paierl. „Besonders vor dem Hintergrund des Eine-Million-Dächerprogramms sollte dies einen hohen Stellenwert haben!“ Zudem brauchen die Dachanlagen Erleichterungen und Kostenreduktionen beim Netzanschluss, damit diese Anlagen nicht unwirtschaftlich werden. Hier ist vor allem Transparenz und fairer Zugang notwendig. So sollte auch das Recht des Netzanschlusses, das es aktuell gibt, beibehalten werden. (su)
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