Der österreichische Branchenverband PV Austria fordert eine Solarpflicht für Gebäude. Aber auch die Gemeinden sollten sich beim Ausbau der Solarenergie stärker engagieren.
Der Zubau von Photovoltaikanlage in Österreich ist gerettet und dank der vor wenige Wochen beschlossenen Förderbudgets gibt es sogar eine Aussicht auf ein Marktwachstum. Doch selbst das wird nicht ausreichen, um das Ziel der vollständigen Versorgung der Alpenrepublik mit Ökostrom im Jahr 2030 zu erreichen. Schließlich sind dafür mindestens 15 Gigawatt Solarstromleistung notwendig – eine Verzehnfachung der derzeit installierten Leistung. „Doch wenn wir das derzeitige Tempo beim Zubau beibehalten, werden wir das Ziel nicht in zehn, sondern erst in 90 Jahren erreichen“, sagt Herbert Paierl, Präsident von PV Austria, auf der heutigen Speichertagung des Branchenverbands in Wien.
Solarpflicht für Gebäude
Um den Zubau zu beschleunigen, fordert der Branchenverband eine österreichweite Solarpflicht für alle neuen Gebäude. „Für jedes Einfamilienhaus sollte eine Solaranlage mit mindestens drei Kilowatt vorgeschrieben werden“, sagt Herbert Paierl. „In den Bauordnungen wird so viel vorgeschrieben, da sollte eine Solaranlage nicht das Problem sein.“
Doch auch die Mehrfamilienhäuser müssen mithelfen. So sollte vorgeschrieben werden, dass pro Wohneinheit mindestens ein Kilowatt Solarstromleistung auf oder am Gebäude installiert wird. Fpr Gewerbe- und Industriebauten fordert PV Austria die Installation von Solaranlagen, die mindestens 30 bis 50 Prozent der Anschlussleistung abdecken.
Zwei Kilowatt pro Einwohner
Zusätzlich dazu will PV Austria auch die Gemeinden in die Pflicht nehmen. So sollte das Ziel sein, dass jede Gemeinde pro Einwohner mindestens zwei Kilowatt Photovoltaik installiert hat. Das würde bedeuten, dass in Österreich mit acht Millionen Einwohnern insgesamt 16 Gigawatt aufgebaut würden. „Wir schlagen vor, die Gemeinden auszuzeichnen, die das Ziel der zwei Kilowatt pro Einwohner schon geschafft haben. Wir wollen aber auch die Nachzügler klar benennen“, sagt Herbert Paierl. „Denn wir brauchen jetzt eine Solarrevolution.“ (su)
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