Das Beratungsinstitut Prognos hat sich im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität angeschaut, wie sich Wärmepumpen und Wasserstoffheizungen auf ein Stromsystem auswirken, das komplett mit erneuerbaren Energien gefüttert wird. Hierbei geht es ausschließlich um die Wärmeversorgung von Gebäuden, die nicht an ein Wärmenetz angeschlossen sind. Dort müssen in absehbarer Zeit die fossilen Heizungen durch regenerativ angetriebene Gräte ersetzt werden.
Ausbau von Kraftwerkskapazitäten notwendig
Zur Auswahl stehen hier Wärmepumpen, die möglichst mit Solarstrom oder Ökostrom aus dem Netz betrieben werden, oder Heizungen, die grünen Wasserstoff als Brennmaterial nutzen. In beiden Fällen hat dies Auswirkungen auf das Stromsystem. Einerseits dienen die Wärmepumpen und die Elektrolyseure zur Herstellung von grünem Wasserstoff als flexible Stromverbraucher, die zur Netzstabilität beitragen können. Andererseits wird dadurch ein zusätzlicher Ausbau der Ökostromkapazität notwendig.
Zwei Fragen gestellt
Deshalb war eine der Fragen, ob ein massiver Ausbau der Wärmepumpen zu einem zusätzlichen Bedarf an regelbarer Kraftwerksleistung führt. Die Autoren der Studie haben dabei zugrunde gelegt, dass diese regelbaren Kraftwerke mit Wasserstoff betrieben werden, genauso wie die Wasserstoffheizungen. Deshalb war die zweite Frage, für welche Alternative mehr Bedarf an zusätzlicher Photovoltaik- und Windkraftwerksleistung notwendig ist.
Wärmepumpen sind flexibler
Die Studie zeigt, dass der Umstieg auf Wärmepumpen besser ist. Denn dafür ist weniger Ökostromleistung notwendig. Schließlich können diese ihren Verbrauch teilweise flexibel an der wetterabhängigen Einspeisung erneuerbarer Energien ausrichten. Der Einsatz von Wasserstoffheizungen hingegen führe zu einem deutlich höheren Wasserstoff- und damit auch höheren Strombedarf. Das bedeutet, dass der Bedarf an zusätzlicher gesicherter Leistung kaum gemindert würde. Hingegen stiege der Bedarf an Wasserstoff und damit auch der notwendige Ausbau von erneuerbaren Energien stark an. Bei Einsatz von Wärmepumpen kann der mit überschüssigem Wind- und Solarstrom hergestellte Wasserstoff in Backupkraftwerken wesentlich effizienter eingesetzt werden als in Wasserstoffheizungen. Die Stiftung Klimaneutralität schlussfolgert aus den Ergebnissen der Studie, dass Wärmepumpen als zentrale Technologie eingesetzt werden sollte, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.
Die Komplette Studie finden Sie zum kostenlosen Download auf der Internetseite der Stiftung Klimaneutralität. (su)
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