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Dialog

„Bauwerkintegration ist das brennende Thema“

Schwarzburger: Der Klimaschutz hat in den letzten Monaten in der politischen Wahrnehmung enorm gewonnen. Und er kommt langsam in der Architektur an. Auf dem Deutschen Architektentag in Berlin ging es vor allem darum: umzudenken.

Ullrich: Allerdings wurden auf dem Architektentag viele Maßnahmen zum Klimaschutz diskutiert, nicht nur die Photovoltaik. Da ging es vor allem um den Bau von Gebäuden und weniger um ihren Betrieb. Deshalb lag der Schwerpunkt weniger auf den Einsparungen durch geringen Energieverbrauch als vielmehr auf nachhaltigen Baumaterialien. Der Begriff erneuerbare Energien fiel genau ein Mal. Ich wiederhole: ein einziges Mal.

Schwarzburger: Ökonomisch geht es auch bei den Gebäuden darum, den Einsatz von sogenannter grauer Energie zu minimieren. Das ist die Energie, die zur Herstellung der Baumaterialien verwendet wird. Wenn auch dabei Sonnenstrom oder Windstrom zum Zuge kommen, ist dieses Problem gar nicht mehr so groß.

Ullrich: Spätestens dann können sich die Architekten der Gestaltung mit erneuerbaren Energien zuwenden. Da ist das Interesse sehr groß. Zumindest sind die Informationsveranstaltungen ausgebucht, in denen es um die Integration der Photovoltaik ins Bauwerk geht.

Schwarzburger: Die EU hat eine Richtlinie erlassen, wonach in Europa alle Neubauten ab 2021 den Niedrigstenergiestandard erreichen müssen. Das Gebäudeenergiegesetz versucht, diese Vorgabe in deutsches Recht umzusetzen. Mal schauen, was die Ministerialbeamten konkret vorlegen.

Ullrich: Immerhin steht die Photovoltaik als Option im Entwurf drin. Auch wenn bisher niemand genau weiß, was ein Niedrigstenergiegebäude eigentlich ist. Allerdings reichen die Anforderungen, die im Gesetzentwurf stehen, nicht aus, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.

Schwarzburger: Allein die Diskussion führt dazu, dass die Photovoltaik ins Blickfeld der Architekten gerät. Das ist wichtig. Denn bisher sind die Möglichkeiten der Photovoltaik für die Integration in die Gebäudehülle noch viel zu wenig bekannt.

Ullrich: Das ändert sich langsam. Steter Tropfen höhlt den Stein. Immerhin waren die Anbieter von solaren Dachziegeln und Modulen für die Bauwerkintegration auf der Baumesse im Januar in München gut vertreten und die Stände waren gut besucht.

Schwarzburger: Auf der The smarter E Europe im Juni in München war die Bauwerkintegration ebenso das brennende Thema. Unsere Guided Tour war ausgebucht, die Teilnehmer waren vor allem Architekten und Energieberater. Das zeigt: Das Interesse ist groß.

Ullrich: Die Teilnehmer der Tour waren begeistert von den gestalterischen Möglichkeiten, die es inzwischen gibt. Jetzt geht es darum, das Informationsangebot auszuweiten. Denn am Ende muss der Architekt die Solarenergie so verinnerlichen, dass sie schon von Anfang an in der Planung mit dabei ist.

www.solarage.eu

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