Im Rahmen eines umfassenden Konjunkturpakets hat die Bundesregierung in Wien auch die Umsatzsteuer auf Photovoltaikanlagen abgeschafft. Dies gilt sowohl für den Kauf der Komponenten als auch für die Installationsleistung. Die Aussetzung gilt ab 1. Januar 2024 und ist auf zwei Jahre begrenzt. Sie gilt auch nur für Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowatt.
Bürokratie abgebaut
Der lässt sich diese Maßnahme immerhin 650 Millionen Euro in Form von entgangenen Steuereinnahmen kosten. Für die Hauseigentümer, die sich für einen Photovoltaikanlage entscheiden, wird die Umsetzung ihrer Projekte unbürokratischer und einfacher. Einfacher soll auch das System der Förderung von Photovoltaikanlagen werden, wie Bundeskanzler Karl Nehammer ankündigt. „Mühselige und bürokratische Antragssysteme gehören der Vergangenheit an. Wir werden den Zugang zu Förderungen sehr niederschwellig gestalten“, sagt er bei der Verkündung des Konjunkturpakets in Wien.
Nachfrage stabilisieren
Im Gegenzug erwartet die Bundesregierung einen weiter wachsenden Solarmarkt. Für die Photovoltaikbranche ist jedoch eine schon längst aufgestellte Forderung erfüllt. Auch der Branchenverband PV Austria erwartet, dass der Ausbau im Kleinsegment für das kommende Jahr einen Turbo erhalten soll, wie es Vorstandsvorsitzender Herbert Paierl ausdrückt. „Das ist der richtige Schritt, zur richtigen Zeit: Denn die Branche hat bereits einen Nachfragerückgang gespürt. Dieser Bürokratieabbau steuert entgegen“, sagt Paierl.
Energiewirtschaftsgesetz jetzt dringend nötig
Dennoch reicht das nicht aus, um den Zubau so zu beschleunigen, dass Österreich bis zum Jahr 2030 auf komplette Ökostromversorgung umsteigen kann. „Die Entlastung für die Privaten ist erfreulich. Sie darf aber nicht davon ablenken, dass wir dringend ein zeitgemäßes Energiewirtschaftsgesetz und leistungsfähige Stromnetze brauchen!“, betont Herbert Paierl. „Nur mit Netzausbau und modernen rechtlichen Rahmenbedingungen können die zukünftigen Photovoltaikanlagen, die jetzt durch die quasi Steuerbefreiung gefördert werden, auch tatsächlich einen Beitrag zur Energiewende leisten“, mahnt der Vorstandsvorsitzende von PV Austria. (su)