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TIPPS DER REDAKTION

Solartipp: Prüfung des Wechselstromkreises

Die Prüfung eines Solargenerators als elektrische Anlage ist regelmäßig fällig. Auch die kleinste Anlage muss begutachtet werden. Doch bevor der Handwerker auf das Dach steigt und die Verkabelung dort kontrolliert, sollte er zunächst alle Wechselstromkreise überprüfen.

Die relevante Norm für die Kontrolle des Wechselstromkreises ist die DIN VDE 0100-600. Dort ist genau beschrieben, worauf der Handwerker achten und was er alles kontrollieren muss. So ist beim ersten Check nach der Inbetriebnahme der Anlage eine Kontrolle aller Wechselstromkabel vorgeschrieben. Diese sollte er aber bei jeder Anlageninspektion durchführen. Der Handwerker muss dabei vor allem darauf achten, dass alle Kabel normgerecht verlegt wurden und immer noch intakt sind.

Kabel voneinander trennen

Eine Photovoltaikanlage stellt besondere Anforderungen an die Wechselstromverkabelung. So werden streckenweise Wechselstrom-, Gleichstrom- und Datenkabel parallel verlegt. Hier muss der Installateur darauf achten, dass er zum einen die Kabel räumlich getrennt voneinander und nicht alle in einen Kabelkanal verlegt sind. Hat der Installateur hier unsauber gearbeitet, dann sind die Vorgaben der elektromagnetischen Verträglichkeit nicht eingehalten. Der prüfende Handwerker muss dann zwingend einen entsprechenden Mangel im Prüfprotokoll festhalten.

Zug- und Biegebelastung einhalten

Zur normgerechten Verlegung gehört auch die Einhaltung von zulässigen Zug- und Biegebelastungen der Kabel. Hier geht es um Leib und Leben. Denn ein zu stark gezogenes oder gebogenes Kabel kann zu heiß werden und einen Brand auslösen. Zudem ändern sich dann die elektrischen Parameter des Kabels. Auch bei der Einführung von Kabeln in Verteiler- oder Anschlusskästen muss der Installateur die vorgeschriebenen Biegeradien einhalten. Das ist nicht immer einfach, wenn der Verteiler in einer Ecke hängt.

Die Kabel dürfen aber auch nicht so in den Verteilerkasten gelegt werden, dass später Wasser durch die Kabeleinführungen laufen kann. Dann verringert sich die Schutzklasse des Verteilergehäuses und ist nicht mehr für eine Installation im Freien zugelassen. Eindringendes Wasser hingegen führt zur Korrosion der Leitungen und damit zur Erhöhung des Widerstandes. Das mündet dann in steigenden Temperaturen.

Sicherungskästen groß genug auslegen

Außerdem muss der Handwerker darauf achten, dass Sicherungskästen für die Absicherung der Wechselrichter groß genug dimensioniert sind. Wurden zu kleine Kästen installiert, kann das gefährlich werden. Denn die Sicherungen werden aufgrund der Dauerbelastung durch die Photovoltaikanlage warm. Wenn sie nicht genügend Platz untereinander haben, kann das durchaus zu einem Brand führen.

Es ist auch zu prüfen, ob Überstromschutzeinrichtungen vorhanden und noch schaltbar sind. Fehlende oder falsche Kennzeichnung der einzelnen Leitungen sind genauso ein Fehler wie die Verwendung von Kabeln mit falschen Querschnitten, vor allem für Schutzleiter, Erdungsleiter und Potentialausgleichsleiter.

Fehler unbedingt beheben

Jeder dieser Installationsfehler muss später unbedingt behoben werden. In manchen Fällen kann sich auch bei einer korrekten Installation der Zustand der Wechselstromverkabelung ändern. So können Dichtungen an Verteilerkästen verrotten, Kabelschellen können sich lockern, Sonneneinstrahlung kann zur schnelleren Alterung der Isolation führen (su)