Landwirte gehörten mit zu den ersten Investoren in die Photovoltaik nach der Verabschiedung des EEG. Inzwischen stehen viel von ihnen vor der Frage, was sie machen sollten, wenn die Förderung für den Generator nach 20 Jahren Betriebszeit ausläuft. Für viele Landwirte öffnet das Solarpaket die Tür zur Direktvermarktung ihres nicht selbst genutzten Solarstroms. „Das war bisher nicht möglich und bietet den Landwirten ganz neue Möglichkeiten, wenn deren Anlagen nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung herausfallen“, weiß Michael Heitling, Geschäftsführer der Energielounge, einem Beratungsunternehmen mit Sitz in Melle.
Standortübergreifend direkt vermarkten
Denn bei einer regulären Einspeisung bekommen sie zwar noch weiter eine Vergütung. Diese bemisst sich jedoch an der Höhe des Jahresmarktwertes für Solarstrom, der im vergangenen Jahr bei 7,2 Cent pro Kilowattstunde liegt – Tendenz derzeit fallend. Zudem läuft diese Regelung Im Jahr 2032 aus. Dies sei keine gute Motivation, die Anlage weiter zu betreiben. Neben der Umstellung auf den Eigenverbrauch können die Landwirte den Strom aber auch standortübergreifend direkt vermarkten. Das bedeutet, sie liefern den Strom an ein benachbartes Unternehmen, einen benachbarten Landwirtschaftsbetrieb oder einen regionalen Energieversorger.
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Herkunftsnachweise für die Stromabnehmer
Idealerweise sollten die Anlagen größer als 100 Kilowatt sein, rät Michel Heitling. Dann können die Landwirte für den Storm höhere Preise zu erzielen als bei der Einspeisung. Denn vor allem Unternehmen wollen ihre Fortschritte in Sachen Klimaneutralität dokumentieren und nachweisen.
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Dazu brauchen sie Ökostrom mit einem sicheren Herkunftsnachweis. Diesen Nachweis des echten nachhaltigen Strom aus der Nachbarschaft kann die Solaranlage auf dem Dach der Scheune oder der anderen landwirtschaftlichen Gebäude bieten. „In der standortübergreifenden Direktvermarktung werden dafür höhere Preise pro Kilowattstunde geboten“, erklärt Michael Heitling. „Zudem gibt es wieder viele weitere, neue Möglichkeiten der Einnahmen, die es wieder attraktiv machen, in nachhaltige Energieerzeugung gewinnbringend zu investieren“, betont er mit Blick auf das Solarpaket.
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Leichte Module für schwächliche Dächer
Er geht davon aus, dass in den kommenden Jahren vermehrt Landwirte ihren Strom direkt vermarkten. Der Experte für Strom und Gas weiß, wovon er spricht. Denn er berät Landwirte in ganz Deutschland bei der Energiebeschaffung und Vermarktung. Vor allem wenn dabei die Frage nach Möglichkeiten für Photovoltaik auf lastbeschränkten Dächern aufkommt, arbeitet er eng mit Osnatech zusammen. Das Unternehmen aus Osnabrück hat unter anderem Leichtbaumodule im Portfolio. Sie ermöglichen es, auch Dächer mit geringer Traglastreserve für Solaranlagen zu nutzen. Denn nicht alle Hallen sind für die statische Belastung durch schwere Solarmodule aus Glas geeignet.
Solaroffensive auf der Energy Decentral
Welche Möglichkeiten Solar- und Speicheranbieter für die Landwirte haben, um auf selbst erzeugten Solarstrom umzusteigen, sind ein zentrales Thema auf der diesjährigen EnergyDecentral. Auf der Messe rund um die dezentrale Energieversorgung von Landwirtschaftsbetrieben haben Sie die Möglichkeit, direkt mit Landwirten ins Beratungsgespräch zu kommen. Alle Informationen über die Solaroffensive von DLG und photovoltaik finden Sie hier. (su)