Thomas Hauser ist Geschäftsführer von RCT Power aus Konstanz am Bodensee. Wie er die vergangenen zehn Jahre Photovoltaikentwicklung in Deutschland miterlebt haat und wo er sich und sein Unternehmen in zehn Jahren sieht, berichtet er im Gespräch.
Herr Hauser, was haben Sie im Sommer und Herbst 2007 gemacht?
Thomas Hauser: Privat gebaut und gebuddelt und beruflich die Entwicklung von Solarwechselrichtern vorangetrieben. Meine Frau und ich hatten gerade unser Haus in Konstanz fertig und haben uns in unserer Freizeit um die Gestaltung des Gartens mit Schuppen, Mauern und Treppen gekümmert. Unsere Kinder, damals noch in Grundschule und Kindergarten, haben fleißig mitgeholfen. Beruflich war ich damals in einem Unternehmen verantwortlich für die Entwicklung der Solarwechselrichter.
Welche Erwartungen hatten Sie damals an die Solarbranche?
Meine Erwartungen an die Solarbranche waren 2007 genauso hoch wie zehn Jahre zuvor, als ich in die Branche einstieg. Meinen Optimismus und meine Begeisterung für die Solarenergie habe ich stets bewahrt. Das war immer mein Antrieb, schon im Studium. Als ich mich 1990 an der Fachhochschule Konstanz für Elektrotechnik einschrieb, hatte ich das klare Ziel, im Bereich regenerative Energien zu arbeiten. Bald beteiligte ich mich dort an einer Arbeitsgruppe, die sich schon früh mit Solarwechselrichtertechnologie befasste und erste Schritte in Richtung eines transformatorlosen, hocheffizienten Inverterkonzepts machte. Dieses System wurde später sogar in Kooperation mit Industriepartnern vermarktet.
Welche Höhen und Tiefen haben Sie im zurückliegenden Jahrzehnt durchlebt?
Das Hoch dieses Jahrzehnts ergab sich aus dem Tief, und das war sicher 2014 die Insolvenz der Sunways AG, wo wir als Mitarbeiter sehr ungewisse Zeiten durchlitten. Wir hatten uns aber schon früh mit Speichertechnologie auseinandergesetzt und Konzepte erarbeitet, wie man Solarenergie effizient speichern könnte. Das war ein entscheidender Schritt. Die Möglichkeit, diesen Schritt weiterzugehen, ergab sich dann 2015 mit der Gründung eines eigenen Unternehmens, der RCT Power GmbH. Ein Höhepunkt war natürlich auch 2017 der gelungene Vermarktungsstart unserer Speichersysteme.
Was hat Sie ermutigt?
Global ist der Markt für Photovoltaik stetig gewachsen, und die Preise für Solarmodule sind stark gefallen. Photovoltaik lohnt sich und Speichersysteme sind ein wichtiger Baustein, um die Energiewende zu schaffen.
Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren, also etwa 2027?
Ich werde vermutlich auch in zehn Jahren noch wenig Zeit zum Segeln haben. Elektrische Speichersysteme werden schon bald global eine sehr wichtige Rolle spielen, sowohl als Instrument zur Netzstabilisierung als auch im Residential-Bereich. Die RCT Power wird sich nicht nur auf die DACH-Region als Absatzmarkt konzentrieren, wir wollen zukünftig in Europa eine Rolle spielen und richten uns darauf ein.
Haben Sie ein persönliches Erfolgsrezept?
Offen und ehrlich mit Partnern und Mitarbeitern umgehen, Ziele und den Markt immer im Auge behalten. Auch in turbulenten Zeiten optimistisch bleiben. Das ist mein Erfolgsrezept.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.