Sorgenfrei wünschen sich die meisten Menschen doch das Leben. Die Deutschen haben deshalb das italienische geflügelte Wort „Dolce Vita“ in den Sprachgebrauch integriert. Ein süßes, sorgenfreies oder eben auch solares Leben. Schon beim Blick auf die Abrechnung für Strom, Gas oder Benzin wird klar, wie eng die autarke Versorgung durch Sonnenenergie damit verbunden ist. Die Sonne schickt bekanntlich keine Rechnung – man kann das in diesen Zeiten gar nicht oft genug wiederholen.
Foto: STE / Bart van Overbeeke
Bis zu 730 Kilometer am Tag
Als sorgenfrei galt lange auch das Studentenleben – vielleicht bis zur Einführung des neuen Regimes aus Bachelor und Master. Heute möchten viele junge Leute beim Wohnen und Reisen vor allem keine CO2-Emissionen verursachen. Auch deshalb hat das Studententeam Solar der TU Eindhoven nun ein solar betriebenes Wohnmobil vorgestellt. Das sogenannte Stella Vita erzeugt genug Solarenergie, um zu fahren, die Dusche und den Fernseher zu versorgen sowie den Laptop aufzuladen und sogar die Kaffeemaschine in Gang zu setzen. Kaffee ist definitiv die andere lebenswichtige Energiequelle für Studenten.
Mit dieser neuen Entwicklung geht das Studententeam den nächsten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Eine 3.000 Kilometer lange Reise bis zur südlichsten Spitze Spaniens hat das Solarhaus im September 2021 bereits erfolgreich absolviert. Mit einer vollgeladenen Batterie und an einem sonnigen Tag kann Stella demnach bis zu 730 Kilometer absolvieren.
Das neue Konzept der Holländer geht jedoch über das eines Wohnmobils hinaus: Die Solarpaneele erzeugen eigenen Strom. Das Dach lässt sich hochschieben, wenn das Fahrzeug geparkt ist. So können die Insassen bequem darin stehen und kochen, schlafen oder arbeiten. Außerdem lassen sich zusätzliche Solarzellen ausklappen. Wenn das Dach hochgeklappt ist, verdoppelt sich die Solarfläche auf bis zu 17,5 Quadratmeter. Für den täglichen Gebrauch wurde ein komfortabler Innenraum entworfen, der so hell und energieeffizient wie möglich ist.
Sichere Reiseoption in Coronazeiten
Die Ingenieure haben das Gefährt zuallererst anderen Studenten vorgestellt. „Als nächste Generation gilt es den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft zu fördern und zu beschleunigen“, appelliert Kjell Revenberg, Teamleiter des Solar Teams in Eindhoven. Die Begeisterung war entsprechend groß. Immerhin ist das Stella-Mobil in Coronazeiten eine relativ sichere Reiseoption. Schon können einige Studenten aus Eindhoven das Dolce Vita wieder genießen.
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