Am Anfang war Tschernobyl, für viele Enthusiasten und Mitstreiter der ökologischen Energiewende. Als der ukrainische Reaktor im April 1986 in die Luft flog, erhielt die Ökobewegung einen internationalen Schub. Die Sowjetunion kam ins Straucheln, auch wenn der Supergau nicht der einzige Grund für ihren Zusammenbruch war.
Mehr als ein Vierteljahrhundert später sind noch immer große Teile der Ukraine verstrahlt, ist Prypjat noch immer eine Geisterstadt, bröselt der Sarkophag über dem strahlenden Reaktorblock vier vor sich hin.
Lange liegt die Atomkatastrophe zurück, und die Ukraine gilt – wie das benachbarte Russland und Frankreich – weiterhin als Hort der nuklearen Stromerzeugung. „Mehr als 55 Prozent des Strombedarfs werden bei uns aus Atomkraft produziert“, rechnet Julia Berezovski vor, engagierte Ökologin aus Kiew.
Mit der Organisation IB Centre veranstaltet sie Kongresse und Konferenzen, ist in der Politikberatung tätig und versucht, ein Häuflein Gleichgesinnter für die Energiewende um sich zu scharen. „Atomstrom ist bei uns der billigste Strom“, sagt sie. „Er kostet nur 26 Kopijok je Kilowattstunde.“ Das sind umgerechnet anderthalb Eurocent.
Galoppierende Inflation
Mit deutschen oder europäischen Strompreisen kann man das nicht vergleichen. Denn seit den Kundgebungen auf dem Majdan und seit den Störmanövern aus dem Kreml galoppiert in der Ukraine die Inflation. Innerhalb eines Jahres verlor die Griwna gegenüber dem Euro ungefähr die Hälfte ihres Wertes. Die Wirtschaft liegt zerrüttet am Boden.
Dabei galt die Ukraine bis Mitte 2013 als hoffnungsvoller Markt im Osten, nicht nur in der Photovoltaik. Mit den Unruhen stürzte die Wirtschaftsleistung ab. Auch die Wahl des neuen Präsidenten konnte das Land nicht ausreichend stabilisieren. „Die Wirtschaft liegt brach. Im Oktober sind Parlamentswahlen“, erzählt Julia Berezovski. „Alle warten darauf, welche politischen Kräfte danach das Sagen haben.“ Bis dahin wird das Land stagnieren. Und der harte Winter rückt näher, unerbittlich. Schon bald pfeifen eisige Winde über die Steppe.
Aufschwung wie in Großbritannien
Bis Mitte 2013 konnte die Photovoltaik in dem riesigen Gebiet zwischen russischer Grenze und Schwarzem Meer erhebliche Zuwächse verzeichnen. Ein bisschen spielte sich dort ab, was wir derzeit in Großbritannien sehen. Durch lukrative Einspeisevergütungen kam ein Markt für Solarparks in Gang, mit Generatoren von 40, 80 oder gar 100 Megawatt.
Vor allem auf der Krim und in der südlichen Region um die Hafenstadt Odessa gingen große Solarfelder ans Netz. Denn in diesen Regionen ist die Sonneneinstrahlung besonders hoch, bis zu doppelt so hoch wie in Deutschland. Vor allem auf der Krim, vor allem über der weitläufigen Senke, die sich zum Schwarzen Meer neigt. Durchschnittlich beträgt die Sonneneinstrahlung etwa 1.200 Kilowattstunden je Quadratmeter. In Deutschland ist das ein Spitzenwert.
Nun hat sich der russische Bär die Krim zurückgeholt, die Chruschtschow vor genau 60 Jahren an die Ukrainer abgetreten hatte, als Entschädigung für die brutale Unterdrückung der ukrainischen Bauern durch Stalins Kollektivierung. Chruschtschow brauchte die Ukraine, weil Russland nur minderwertige Böden hat.
Fette Schwarzerde
Die Ukraine hingegen hat fette Schwarzerde, das ist der fruchtbarste Teil der weiten Steppen. Sie war die Kornkammer der Sowjetunion. Im Gegenzug lieferten die Russen Atomreaktoren, Kernbrennstäbe, Erdgas und Erdöl. Über Steinkohle verfügt die Ukraine in großer Menge, im Donezkbecken, dem sogenannten Donbas. Die Flöze liegen im Osten des Landes, sie setzen sich auf der russischen Seite fort. Dort liegt Lugansk, wo russische Separatisten Unfrieden stiften.
Es ist eine Bergbauregion wie das Ruhrgebiet. Bei dem kriegerischen Konflikt wurden mehrere fossile Kraftwerke beschädigt, auch Solargeneratoren. Bislang blieben die Atommeiler verschont.
Staat und Wirtschaft sind gelähmt
Die Genehmigungen und der Anschluss von Solarparks sind in der Ukraine ein sehr bürokratischer Vorgang, bei dem viele Instanzen die Hand aufhalten. Mittlerweile griff die Lähmung des Staates auf den Photovoltaikzubau über. „Bei den mittleren und großen Projekten läuft im Moment nichts“, bestätigt Julia Berezovski. „Nur mit kleinen Dachanlagen ist ein Geschäft möglich.“
Allerdings mahlen die Mühlen sehr langsam. So wurden erst im August dieses Jahres die neuen Einspeisevergütungen an die Betreiber von Dachanlagen mit weniger als zehn Kilowatt Leistung ausgereicht. Obwohl sie bereits seit Januar gelten. „Die zuständigen Behörden und Kommissionen ordnen sich neu“, erläutert Berezovski. „Deshalb ist auch der Ausgang der Parlamentswahlen so wichtig.“
Alles befindet sich im Fluss. Ein bisschen ist es wie im Nachwendejahr im Osten Deutschlands. Als sich der alte Staatsfilz auflöste und die neuen Strukturen noch nicht gefestigt waren. Mit einem Unterschied: Die Ukraine hat kein wirtschaftlich omnipotentes Schwesterland im Westen, das über Nacht die Versorgung garantiert und Milliarden D-Mark in die heruntergekommene Ostzone pumpt.
Polen kommt als Stabilitätsanker nicht in Frage. Blinder Russenhass ist kein politisches Konzept, auch steht der katholische Chauvinismus polnischer Prägung einer Annäherung entgegen. Im Grunde genommen geht die ganze Malaise auf Polen zurück.
Denn bevor die Russen im 17. Jahrhundert die neue Schutzmacht der Kosaken wurden, hatten polnische Fürsten und die römische Kirche das Land ausgeplündert. Hetman Bogdan Chmelnizki führte den Aufstand gegen die Pani, 1648 hatte er sein Ziel erreicht.
Da die Mehrheit der Menschen in der Ukraine eher der orthodoxen Ostkirche zuneigt, lag die Verbindung zum Zarenreich – damals noch keine Großmacht – nahe. 1654 übernahm Zar Alexej das Patronat über Kleinrussland, wie die Ukraine seinerzeit genannt wurde.
Energie in Form von Brot
Der Preis war hoch, denn auch die Russen quetschten ihre südlichen Nachbarn erbarmungslos aus. Schon damals ging es um Energie, um Energie in Form von Lebensmitteln: Getreide und Brot. Der Zar führte auch in der Ukraine die Leibeigenschaft ein, den Rückfall in die Sklaverei. Für die freien Bauern der Ukraine war das völlig inakzeptabel.
Unter Führung von Stenka Rasin lehnten sie sich gegen die Bevormundung durch den Zaren und seine Duma auf. Rasin bezahlte seinen Aufstand mit dem Leben. Fortan gab es keine freien Bauern mehr, und alles Land gehörte dem Kreml.
Im weiteren Verlauf der Geschichte waren Teile der heutigen Ukraine abwechselnd polnisch, russisch, deutsch oder gehörten zu Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg, im Vakuum zwischen dem Abzug der Deutschen und der Revolution in Petrograd, wollte Simon Petljura eine unabhängige Ukraine gründen. Doch er musste vor der Roten Armee nach Warschau und Paris fliehen.
Stalins belastendes Erbe
In den 30er-Jahren setzte Stalin mit brutalsten Mitteln durch, dass die kleinbäuerlichen Parzellen zu gigantischen Kolchosen vereint wurden. Er brauchte Lebensmittel für die russischen Städte und die Industriezentren, die in Sibirien aus dem Boden gestampft wurden. Einer großen Hungersnot fielen damals mehrere Millionen Ukrainer zum Opfer.
1945 bereinigte Stalin die offene Rechnung mit den Polen. Hunderttausende polnischstämmige Familien, die den Westen der Ukraine bewohnten, wurden zwangsweise umgesiedelt: nach Pommern, Ostpreußen und Schlesien.
Kaum Hilfe von der EU
Sie zogen in die verwaisten Wohnungen und Gehöfte der ehemals deutschen Gebiete ein. Faktisch rückte Stalin das zerrissene Polen um einige Hundert Kilometer gen Westen, um endlich Ruhe in der Ukraine zu haben.
Soll heißen: Die Geschichte der ukrainischen Freiheitskämpfe ist lang. Immer ging es darum, dass sich fremde Mächte der Ressourcen dieses eigentlich reichen Landes bedienten. Was auf dem Majdan 2013 geschah, war der erneute Versuch, sich vom übermächtigen Russland zu lösen. Echte Unabhängigkeit, auch und vor allem in der Energieversorgung, kann die Ukraine nur aus sich selbst erlangen, von innen heraus.
Denn auch die Europäische Union scheidet als Hoffnungsträger aus. Die mit allen politischen Wassern gewaschenen Bürokraten in Brüssel wissen, wie heikel und schmal der Grat ist, auf dem sie wandeln.
Denn Russland hat Europa ebenso am Haken wie Kiew. Alle hängen am Tropf der Pipelines, die kostbares Erdgas in die Wohnungen und Betriebe pumpen. Ob sie im kommenden Winter auch die Stuben von rund 45 Millionen Ukrainern heizen, bleibt offen.
Vetternwirtschaft und Korruption
Generell steht die Ukraine an einem Scheideweg. Denn in den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten haben sich Vetternwirtschaft und Korruption breitgemacht. Dieses Phänomen ist in allen früheren Republiken der Sowjetunion zu erkennen, wo heute die Oligarchen der Brennstoffmärkte heimlich die Strippen ziehen.
Die Folge: Vor allem junge Menschen wandern nach Westeuropa oder nach Übersee aus. In den USA und Kanada leben bereits mehr als drei Millionen Ukrainer. Wer irgend kann, geht fort. Auch das erinnert an die letzten Monate der DDR: Es ist eine Abstimmung mit den Füßen.
Bei der Ablösung von Moskau fällt der Photovoltaik eine Schlüsselrolle zu. Wie auch der Bioenergie, denn die Ukraine ist ein Agrarstaat, in dem die Schwarzerde sehr hohe Erträge erlaubt. Brachen, Felder und Sonne sind ausreichend vorhanden. Diese Ressourcen nutzt das Land bisher kaum, um sich mit Energie zu versorgen.
Um den ukrainischen Solarmarkt zu verstehen, muss man jedoch wissen: Die Einspeisevergütung wurde 2009 von der Regierung in Kiew in Euro festgesetzt. Seitdem wurde sie nominal um lediglich einige Prozent reduziert.
Verfall der Währung erhöht Vergütung
Nun führt der galoppierende Verfall der ukrainischen Währung dazu, dass die in Euro definierte Einspeisevergütung – umgerechnet in die Landeswährung Griwna – rasant ansteigt.
Zurzeit bekommt der Betreiber einer Kleinanlage (unter zehn Kilowatt) 7,6 Griwna je Kilowattstunde. „Verglichen mit unseren Strompreisen ist das viel zu hoch“, meint Julia Berezovski. „Sicher wird es mit der neuen Regierung eine deutliche Absenkung geben.“
Knapp 36 Eurocent je Kilowattstunde gibt es für Kleinanlagen, 34 Cent für Solarparks. Ab Januar 2015 sinken diese Tarife um drei Cent, aber das neue Jahr wird dieses Vergütungsschema sicher nicht erleben. „Wir rechnen mit zwölf Cent je Kilowattstunde“, meint die Ukrainerin. „Darauf könnte es hinauslaufen. Ein anderes Szenario besagt, dass der Einspeisetarif um mindestens ein Fünftel reduziert wird.“
Allerdings bekommt man die Vergütung ohnehin nur, wenn die Anlagen zu einem bestimmten Anteil mit Komponenten und Arbeitsleistung aus der Ukraine errichtet wurden. Seit Juli 2014 sind das mindestens 50 Prozent. Wahrscheinlich ist, dass die neue Regierung diese Vorschriften sogar verschärfen wird.
Zu wenig Ressourcen
Etwas Wichtiges hat sich verändert, das sich mittelfristig für die Energiewende in der Ukraine – und in anderen früheren Republiken der Sowjetunion – auszahlen dürfte. Der Konflikt mit Russland hat allen politischen Kräften in Kiew gezeigt, dass die Abhängigkeit vom nördlichen Nachbarn überwunden werden muss.
Denn die Ukraine kann kaum die Hälfte ihres Energiebedarfs aus eigenen Ressourcen decken. Das Defizit macht sich besonders an der Abhängigkeit von russischem Gas bemerkbar.
Sicher: Die Russen brauchen Getreide, aber das können sie ohne Weiteres auf dem Weltmarkt kaufen, über die Häfen in Murmansk, Wladiwostok und Sewastopol.
Putin hat genug Devisen
Devisen sind für die Russen kein Problem, denn die Deutschen bezahlen ihre Gaslieferungen brav und pünktlich. Neuerdings strömt der Brennstoff über die Ostseepipeline, die Ex-Kanzler Schröder initiiert und durchgesetzt hat.
Kremlchef Putin hat früh erkannt, dass Pipelines durch die Ukraine oder gar Polen eine unsichere Sache sind. Damit die deutschen Gelder ungehindert nach Moskau strömen, fand er in dem SPD-Kanzler einen treuen Verbündeten. Denn wie der Kreml an den Oligarchen der fossil-nuklearen Energieversorgung hängt, hängen auch die deutschen Sozialdemokraten an Kohle und Gas. Brüder, in eins nun die Hände.
Die Ukraine hat das Nachsehen. Weder kann sie Putins Gaslieferungen nach Europa wirksam blockieren, als politisches Druckmittel. Noch kann sie ohne Weiteres auf Erdgas aus Norwegen oder Großbritannien ausweichen. Dorthin gibt es keine Pipelines. Nur 15 Prozent des Ölbedarfs und ein Viertel des Gasbedarfs kann die Ukraine aus eigenen Lagerstätten decken.
2011 führte die Ukraine rund 45 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland ein. 1.000 Kubikmeter kosten 400 US-Dollar, zudem haben die Russen ihrem südlichen Brudervolk eine langfristige Preisbindung aufs Auge gedrückt.
Das Uran für die Brennstäbe kommt vollständig aus Russland, allerdings gibt es in der Ukraine noch ungenutzte Vorkommen.
Zahlreiche Gespräche in Kiew
Der frühere Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell (Bündnis 90/Die Grünen) ist seit Monaten regelmäßig in Kiew, um führende Politiker zur Energiewende zu beraten. „Neben Julia Berezovski und dem ukrainischen Bundesverband für erneuerbare Energien hatte ich Gespräche mit dem neu ernannten Chef der staatlichen Energiebehörde und einem einflussreichen Sekretär des Parlamentsausschusses für Investment“, berichtet er in seinem Newsletter aus der ukrainischen Hauptstadt. „Außerdem habe ich einen Abgeordneten getroffen, den Vorsitzenden der 25-köpfigen Parlamentsgruppe für Energieunabhängigkeit, ein enger Vertrauter von Präsident Poroschenko.“
Fell berichtet, dass es in Kiew einflussreiche Kräfte gibt, die die anstehende Novelle des Gesetzes für erneuerbare Energien für einen starken Wachstumsschub nutzen wollen. „Es scheint sich tatsächlich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die erneuerbaren Energien für das Überleben der Ukraine unverzichtbar sind.“
Prognosen sind schwierig
Bis April 2013 waren in der Ukraine rund 373,2 Megawatt Photovoltaikleistung installiert, die mit dem sogenannten Grünen Tarif – der Einspeisevergütung – refinanziert wurden. 39 Solarparks und vier Dachanlagen waren offiziell zur Einspeisung lizenziert.
Im Juli 2013 waren es bereits 494 Megawatt. Allein im ersten Halbjahr 2013 war dieser Markt um mehr als 50 Prozent gewachsen. Und noch 2012 hatte Ernst & Young die Ukraine als eines der interessantesten Länder für erneuerbare Energien ausgemacht.
Im Augenblick wagt niemand eine Aussicht, wie es weitergehen könnte. Damals schien ein Gigawatt im Jahr in greifbarer Nähe. „Es wäre reine Spekulation, jetzt irgendwelche Prognosen abzugeben“, meint Hans Lang, der die Öffentlichkeitsarbeit von Activ Solar in Wien betreut. Die Österreicher sind weltweit als Projektentwickler unterwegs. Ihnen war es gelungen, in der Ukraine einige große Parks zu bauen, auch die größte Anlage mit 100 Megawatt auf der Krim.
Versuch eines Ausblicks
Activ Solar war der größte EPC-Projektierer in der Ukraine, mit eigenem Büro in Kiew. „Wir warten vor allem darauf, dass sich die politische Lage klärt“, meint Hans Lang. „Erst danach kann man sehen, wie sich der Photovoltaikmarkt in der Ukraine neu entwickelt.“
Auf der Krim hatte Activ Solar immerhin rund 400 Megawatt errichtet, in der übrigen Ukraine 200 Megawatt. Die Österreicher besitzen keine Parks, alle wurden bereits an Investoren verkauft.
Fakt ist: Nie war der politische Wille zur Unabhängigkeit in der Ukraine so groß wie heute. Und nie war der ökonomische Druck so groß, sich von den Rohstofflieferungen aus Russland abzunabeln. Der ukrainische Staat kann erst wieder handlungsfähig werden, wenn die Milliardenlast der Gaslieferungen aus seinem Budget verschwindet. Eine Rückkehr zu den Zeiten, als das Parlament in Kiew alle Vorgaben aus dem Kreml hörig abnickte, scheint undenkbar.
Gelingt es, den Konflikt im Osten des Landes zu befrieden, und stabilisieren sich die demokratischen Instanzen, dürfte der Photovoltaikmarkt sehr bald und sehr mächtig wieder anspringen. Dann geht spätestens im Frühjahr 2015 auch über dem Photovoltaikmarkt in der Ukraine wieder die Sonne auf. Bis 2016 könnte der Zubau ein Gigawatt erreichen.
Konkrete Zahlen zu nennen, so weit will Julia Berezovski nicht gehen. Immerhin meint sie: „Wir haben sehr positive Erwartungen, was den Solarmarkt in der Ukraine betrifft.
Blick über den Tellerrand
Neue Märkte für deutsche Profis
In unserer Serie stellen wir interessante Photovoltaikmärkte in Europa vor. Kooperationen mit Partnern in den neuen Wachstumsmärkten bieten auch deutschen Herstellern, Planern und Installateuren eine lohnende Chance. Wir erläutern die Fallstricke und die Möglichkeiten, die sich für eine internationale Zusammenarbeit ergeben.
August 2014: GroßbritannienSeptember 2014: TschechienOktober 2014: UkraineNovember 2014: TürkeiDezember 2014: RusslandJanuar 2015: Frankreich, BeneluxFebruar 2015: Schweiz, Österreich, Ungarn
Statistik des IEO
Polnischer Photovoltaikmarkt holt auf
Der polnische Photovoltaikmarkt kommt langsam in Fahrt. Das Land ist politisch und ökonomisch stabil, allerdings steigen auch bei unserem östlichen Nachbarn die Strompreise. Das Institut für Erneuerbare Energie (Instytut Energetyki Odnawialnej, IEO) in Warschau hat im Juni die jüngste Statistik für den polnischen Markt vorgelegt. Demnach erreichte die Solarleistung zum Ende des ersten Quartals 2014 fast 6,6 Megawatt. Das ist ein Zuwachs um mehr als 50 Prozent. Im gesamten Vorjahr lag der Zubau bei rund 0,6 Megawatt. Im ersten Quartal 2014 wurden allein 2,4 Megawatt zugebaut. Angesichts dieser Zahlen spricht das IEO von einem Boom.
Zunehmend werden auch größere Anlagen gebaut und ans Netz gebracht. Ein Beispiel ist der Solarpark Gierczyce in der Woiwodschaft Kleinpolen nahe Krakow. Mit einer Nennleistung von 1,4 Megawatt entspricht er etwas mehr als dem doppelten Volumen des gesamten letztjährigen Zubaus in Polen. Verbaut wurden die Stringwechselrichter AE 3TL 23-MV von Advanced Energy. Mit einer Leistung von 23 Kilowatt und 460 Volt (AC) eignen sich diese Wechselrichter gut für den Anschluss an die Mittelspannung. Außerdem verfügen sie über eine wartungsfreie Konvektionskühlung. Gebaut wurde der Solarpark von der Solar Bayern Vertrieb & Service GmbH.