Das gilt demnach für Rohstoffe über Vorprodukte bis hin zu fertigen Solarmodulen. Denn der Photovoltaik kommt in der deutschen und europäischen Energiewende eine außerordentliche Rolle zu. In Deutschland sollen langfristig 400 Gigawatt PV-Kapazität aufgebaut werden, 215 Gigawatt bis 2030, von denen derzeit rund 81 Gigawatt installiert sind. Schon in den nächsten Jahren soll sich der Zubau im Vergleich zu den derzeitigen Zubauzielen auf jährlich 22 Gigawatt verdoppeln.
Abhängigkeiten mit Heimatbonus verringern
Um bereits vorhandene Wertschöpfungsstufen in der Herstellung von Solarmodulen in Deutschland und Europa zu stärken, muss sichergestellt werden, dass sich Module aus diesen Werken am Markt behaupten können. Erforderlich sind aus Sicht des BDEW daher eine höhere EEG-Vergütung für Anlagen mit einem Mindestanteil europäischer Komponenten – also den sogenannten Resilienz- oder Heimatbonus – sowie eine Investitionsförderung für den Aufbau neuer Produktionskapazitäten. „Der Aufbau von Produktionskapazitäten für Ökoenergienanlagen in Deutschland und Europa ist strategisch wichtig, um Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien zu verringern und die Resilienz zu erhöhen“, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae.
Auf europäischer Ebene wird derzeit der sogenannte Net Zero Industry Act verhandelt. Dieser soll den regulatorischen Rahmen und die Investitionsbedingungen für klimafreundliche Technologien, wie eben auch Photovoltaikanlagen, verbessern. In diesem europäischen Regelwerk sollen unter anderem bei Ausschreibungen von Ökostromprojekten neben dem Kriterium des Preises auch andere Kriterien ermöglicht werden.
EU-Wertschöpfung als feste Bedingung
Der BDEW geht davon aus, dass europäische Wertschöpfungsstufen als ein solches nicht-preisliches Kriterium definiert werden. Hierbei sollte ein gesamteuropäisches Vorgehen angestrebt werden: Europäische Wertschöpfungsstufen sollten langfristig als nicht-preisliches Kriterium für einen Teil des Solarausbaus in allen EU-Mitgliedsstaaten gelten, fordert der Verband. Diese Auflage solle sich an der Verfügbarkeit der europäischen Produktionskapazitäten orientieren. Importbeschränkungen oder eine Wiedereinführung von Importzöllen lehnt der Verband jedoch ab. (nhp)
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