Die zunehmenden Ladevorgänge durch mehr Stromer werden sich immer häufiger im Stromnetz bemerkbar machen, sagt Roland Bent voraus. Er ist Vorsitzender der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, zudem leitet er die Arbeitsgruppe 6 bei der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM). „Diese absehbaren, vor allem punktuellen Belastungen des Stromnetzes zu bestimmten Tageszeiten müssen austariert werden“, weiß Bent. Dies setze voraus, dass die Ladeinfrastruktur mit den Fahrzeugen und mit dem Stromnetz in alle Richtungen kommunizieren und intelligent gesteuert werden. Bei allen Beteiligten bedürfe es ein einheitliches Verständnis über die nötigen Schnittstellen, um ein intelligentes Lastmanagement flächendeckend umzusetzen.
Standardisierte Schnittstelle definieren
Dafür hat die NPM nun die Roadmap Intelligentes Lastmanagement veröffentlicht. Nicht die geladene Energiemenge, sondern die gleichzeitig benötigte Leistung am Netzanschluss, im lokalen Netzstrang oder an der Ortsnetzstation stellt eine Herausforderung dar. Der Leistungsbedarf muss daher intelligent verteilt und wenn nötig flexibel an die Netzbedingungen angepasst werden können, schreiben die Experten.
Dafür werden zunehmend intelligente Leistungs- und Energiemanagementsysteme lokal hinter dem Netzanschlusspunkt installiert. Entscheidend sei, eine standardisierte Schnittstelle für die angeschlossenen Verbraucher und Erzeuger zu definieren, zu denen auch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zählt.
Vorbereitung für den Ladevorgang
Zu einer verbesserten und kundenfreundlichen Realisierung von Lastmanagement sei zudem ein standardisierter Informationsaustausch zwischen der Ladestation und dem Ladestationsbetreiber nötig. Hierbei gelte es, individuelle Lösungen zu vermeiden und eine genormte Schnittstelle zu schaffen, die eine standardisierte Kommunikation zwischen Ladestation und Betreiber ermöglicht.
Für ein möglichst wirtschaftlich, effizient und kundenfreundliches Lastmanagement sei ein Informationsaustausch hilfreich, bevor das Fahrzeug den Ladepunkt erreiche. Es bedarf daher verschiedener Schnittstellen, um ein ganzheitliches und interoperables System zu schaffen, damit Elektrofahrzeug problemlos und komfortabel geladen werden können, fordert die NPM. (nhp)
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