In Deutschland gibt es bereits rund 500.000 private Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt. Der Vergleich mit etwa 41 Millionen privaten Haushalten veranschaulicht allerdings, dass nur etwa 2,5 Prozent dieser Haushalte eigenen Solarstrom erzeugen. Wir als Eon wollen das ändern, Solarstrom aus der Nische holen und die finanzielle Einstiegshürde so weit wie möglich senken. Aus zahlreichen Gesprächen wissen wir, dass viele unserer Kunden die hohe Anfangsinvestition auf dem Weg zu einer eigenen Energieversorgung scheuen.
Hoher vierstelliger Betrag nötig
Grundsätzlich wird die solare Eigenversorgung zunehmend attraktiver: Die Preise für Photovoltaikanlagen werden immer günstiger. Sie sind von 2009 bis Ende 2016 im Schnitt um 62 Prozent gesunken, wie der Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg errechnet hat.
Die Zahlung eines hohen vierstelligen oder sogar fünfstelligen Betrags für eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher hat aber einige Interessenten bisher davon abgehalten, die Eigenversorgung zu realisieren. Als private Endkunden waren sie es gewohnt, einen monatlich überschaubaren Abschlag für ihren Strom zu zahlen. Als Partner der Kunden wollen wir daher das Bedürfnis nach einer kalkulierbaren, regelmäßigen Finanzierung aufgreifen und gleichzeitig den Wunsch der Menschen nach einer dezentralen und ökologischen Energieversorgung erfüllen.
Sicher versorgt aus der Wolke
Deshalb bieten wir seit Mai 2018 unsere Eon Sunrate an, die es privaten Haushalten ermöglicht, eigenen Solarstrom zu erzeugen und die Investition – wie beim Stromabschlag üblich – in gewohnten monatlichen Raten abzuzahlen. Die Umstellung vom reinen Stromverbraucher zum Prosumer, also dem Stromerzeuger zum Eigenverbrauch, spüren die Kunden finanziell kaum. Statt der bisherigen Stromrechnung werden sie jedoch jetzt sukzessive zu Eigentümern einer eigenen Solaranlage und profitieren nach Abschluss der Finanzierung auch von den dauerhaften Kostenvorteilen.
Über ein virtuelles Stromkonto, die Eon-Solarcloud, kann die selbst erzeugte Sonnenenergie bilanziell gespeichert und fortlaufend abgerufen werden. Auf das Wetter in Deutschland – mit auch mal anhaltenden Regenphasen – haben wir leider keinen Einfluss.
Dennoch stellen wir sicher, dass der Kunde in diesen Zeiten, genauso wie nachts oder an dunklen Wintertagen, trotzdem zuverlässig seinen Strom aus der eigenen Cloud bekommt, ohne seine Gewohnheiten ändern zu müssen. Damit wird zugleich gewährleistet, dass jedes neu hinzukommende Solarkonto den Anteil von Solarstrom im öffentlichen Netz erhöht.
Die solare Vollversorgung wird individuell auf jeden Kunden zugeschnitten, je nachdem wie groß dessen verfügbare Dachfläche und -ausrichtung ist, abhängig vom Standort des Hauses und der Region.
Potenzial der Dachfläche nutzen
Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, kurz ISE, erzeugt ein Solargenerator in Deutschland je nach Einstrahlung zwischen 900 und 950 Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Leistung. In sonnigen Gegenden können auch mehr als 1.000 Kilowattstunden erzielt werden. Unsere regionalen Solarexperten schätzen im Vorfeld gemeinsam mit dem Kunden den Energieverbrauch seines Haushalts richtig ein. Nur so können die Anlage und der Strompuffer passend und ausreichend dimensioniert, nur so das passende Paket gefunden und geschnürt werden.
Bei Interesse können Kunden ihre Daten in einem ersten Schritt bequem auf dem Portal Eon-solar.de online ausfüllen. Auf Basis der eingegebenen Informationen gehen die Experten anschließend alle Details im persönlichen Gespräch durch. Die Beratung erfolgt direkt bei unseren Kunden vor Ort, um individuelle Optionen planen und Kosten kalkulieren zu können.
Ein Ansprechpartner für alles
Besonders positiv aufgenommen haben unsere Kunden den unkomplizierten Wechsel auf die Seite der Anlagenbesitzer: Der Solar-Kredit der SKG Bank, Niederlassung der Deutschen Kreditbank AG, ermöglicht eine einfache und unkomplizierte Finanzierung der Anlage. Langwierige Vor-Ort-Termine bei Banken und aufwendige Grundbucheintragungen entfallen, benötigte Formulare lassen sich in wenigen Schritten einfach online übermitteln. Nach durchschnittlich zehn bis 15 Jahren Laufzeit sind alle Zahlungen für die Solaranlage überwiesen und sie gehört dem Kunden. Falls der Wunsch besteht, kann die Kreditlaufzeit mittels kostenfreier Sondertilgung verkürzt werden. Das Abo für die Nutzung der Solarcloud läuft unabhängig davon. Es kann ebenfalls jederzeit individuell angepasst werden, sollte sich der Energieverbrauch im Haushalt im Laufe der Zeit erhöhen oder verringern. Alle Fragen und Vorgänge werden über uns als Eon beantwortet oder abgewickelt. Ein Ansprechpartner für alles – auch das baut eventuelle Vorbehalte ab.
Solarenergie ersetzt Stromrechnung
Einen klassischen Stromtarif vom Versorger gibt es in diesem neuen Modell nicht mehr. Als Vergleichswert kann der vom Branchenverband BDEW ermittelte durchschnittliche Strompreis von aktuell 29,42 Cent pro Kilowattstunde inklusive anteiligem Grundpreis angenommen werden.
Diesen Preis würden Kunden bei einem gewöhnlichen Energiebezug aus dem Stromnetz zahlen – oder eben durch den Verbrauch des eigenen Solarstroms einsparen. Bei einem erwarteten jährlichen Gesamtverbrauch von 5.000 Kilowattstunden ergeben sich Kosten von 1.471 Euro pro Jahr oder 122,28 Euro pro Monat.
Zum Vergleich: Die Eon-Solarcloud liegt bei diesem Energieverbrauch bei monatlich 45,99 Euro. Hinzu kommt noch eine flexible Preiskomponente, die bei ausreichender Solarstromproduktion in der Regel jedoch durch die EEG-Einspeisevergütung vollständig oder zum großen Teil gedeckt ist.
E-Drive-ready und Speicher
Unsere Erfahrungen zeigen, dass das Komplettpaket in der Basisversion preislich in etwa der bisherigen Stromrechnung entspricht. Dafür kann der Kunde seinen eigenen Solarstrom nutzen und die Energiewende aktiv unterstützen. Wie unsere Beispielrechnung begründet annimmt, macht er sich bei einem geringen festen Zinssatz zudem weitgehend unabhängig von der zukünftigen Entwicklung des Strompreises. Zusätzlich können sich die Kunden in einer Premium-Variante auch für weitere Absicherungen und Mehrwertservices entscheiden. Außerdem sind weitere Ergänzungen wie beispielsweise „E-Drive-ready“ oder die Kombination mit lokalen Batteriespeichern möglich.
Sunroof ermittelt das Potenzial
Eon-Kunden können auf dem eigenen Dach bereits Strom produzieren und Geld sparen. Doch Deutschlands Dächer könnten noch weitaus mehr Solarstrom liefern. Das Bundeswirtschaftsministerium ermittelte ein nutzbares Dachflächenpotenzial für Photovoltaikanlagen von knapp 1.100 Quadratkilometern, auf der Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 100 Gigawatt installiert werden könnten. Das entspricht der Fläche des halben Saarlands.
Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen verbraucht jährlich 4.400 Kilowattstunden Strom. Das ist nach einer Berechnung des Fraunhofer ISE der Jahresertrag einer Dachfläche von 30 Quadratmetern, belegt mit neuen Solarmodulen mittleren Wirkungsgrades.
Um dieses Potenzial perspektivisch besser auszuschöpfen, arbeiten wir deshalb seit gut einem Jahr mit dem Internetkonzern Google zusammen. Gemeinsam bieten wir exklusiv die Plattform Sunroof an. Zum Auftakt waren bereits rund sieben Millionen Gebäude durch die Website abgedeckt, darunter Städte wie München und Berlin oder die Ballungszentren im Rhein-Main- und im Ruhrgebiet.
Auch Verschattung muss erfasst werden
Die Qualität der Sunroof-Daten wird seitdem kontinuierlich verbessert. Über das Portal ermitteln Hausbesitzer relativ einfach das Solarpotenzial ihres Eigenheims. Es genügt, die eigene Wohnadresse online einzugeben.
Die Sunroof-Website kombiniert dann verschiedene Technologien wie Google Earth und Maps, 3D-Modelle sowie das sogenannte Machine Learning, eine selbstlernende Software, um Kundenanfragen so präzise wie möglich zu beantworten.
So berechnet Sunroof für jedes erfasste Dach, wie viel Sonnenlicht im Laufe des Jahres darauf scheint. Berücksichtigt werden Wetterdaten, die Position der Sonne zu unterschiedlichen Jahreszeiten, Fläche und Neigung des Daches sowie der Schatten umliegender Gebäude oder Bäume. Nach der Eingabe wandelt Sunroof die ermittelten Sonnenstunden und Strahlenintensität in Kilowattstunden um und schätzt so die potenzielle Kostenersparnis.
Nur geprüfte Qualität installiert
Wenn alle nötigen Daten erfolgreich erfasst sind und das Potenzial bestmöglich berechnet und geplant ist, vertraut Eon beim Bau der Solaranlage auf geprüfte Qualität. Für das System werden ausschließlich Komponenten von langjährigen Partnern verwendet, um eigene Qualitätsstandards sowohl bei den Solarmodulen als auch bei den optionalen Batteriespeichern zu sichern.
Beim physischen Heimstromspeicher wird auch weiterhin auf die Aura-Speichermodelle 500 und das ein Jahr neuere 800er-Modell gesetzt, die beide platzsparend an der Wand montiert werden können.
Das Solarkonto auch fürs Elektroauto
Und nach den Dächern ist noch lange nicht Schluss: Um auch die Elektromobilität voranzutreiben, ist ein weiterer Ausbau der Solarcloud geplant, der das Abrufen des eigenen Solarstroms an Elektrotankstellen ermöglichen soll.
Für Eon ist klar: Sich nachhaltig und ökologisch komplett selbst zu versorgen, sollte nicht nur einfach, sondern auch preislich attraktiv sein. Nur so kann ein Großteil aller Haushalte von Solarstrom überzeugt werden und die Energiewende gelingen.
Eon baut die Zusammenarbeit bei Sunroof aus
Seit Mai 2017 bieten die Konzerne Eon und Google gemeinsam Sunroof in Deutschland an. Die Plattform ermittelt das Solarpotenzial von Millionen Gebäuden. Das auf ein Jahr angelegte Programm wird nun bis Ende 2018 verlängert.
In Kürze soll Sunroof auch in Großbritannien starten, Italien wird parallel vorbereitet, verkündet der Energiekonzern. Wie bereits in Deutschland wird Eon nach eigenen Aussagen in Großbritannien und Italien das erste Energieunternehmen sein, das seinen Kunden digital das solare Potenzial des Eigenheims berechnet.
In Deutschland haben auf der Webseite bereits mehr als 10.000 Kunden das Solarpotenzial ihres Dachs abgefragt. Die Plattform leiste einen wesentlichen Beitrag für das Umsatzwachstum von Eon im Solargeschäft von zuletzt 150 Prozent jährlich, erklärt der Konzern. Ziel sei es, spätestens im Jahr 2019 Marktführer in Deutschland zu werden. Sunroof berechnet für jedes erfasste Dach, wie viel Sonnenlicht im Laufe des Jahres darauf fällt. Es berücksichtigt Wetterdaten, die Position der Sonne zu unterschiedlichen Jahreszeiten, Fläche und Neigung des Daches sowie den Schatten umliegender Gebäude oder Bäume.
Am Ende kalkuliert Sunroof für das ermittelte Licht eine prognostizierte Energiemenge sowie die potenzielle Kostenersparnis. Berechnet werden die Daten vom Softwareunternehmen Tetraeder, weiterer Partner der Kooperation von Eon und Google.
Der Autor
Dr. Frank Meyer
leitet seit November 2016 als Senior Vice President das globale B2C-Lösungsgeschäft und den Innovationsbereich bei Eon. Er verantwortet neben dem Photovoltaik- und Speichergeschäft unter anderem auch die Sparten E-Mobilität und Wärme. Zuvor war der promovierte Physiker bei Vodafone Deutschland für die Geschäftsentwicklung, Innovationen und die kommerzielle Steuerung des B2B-Geschäfts verantwortlich. Letztes Jahr wurde Meyer vom Handelsblatt zu einem der Top-100-Innovatoren Deutschlands gekürt.