Viele Energieversorger haben spezielle Nachttarife oder Niedrigtarife für den Antriebsstrom der Wärmepumpen angeboten. Dazu wurde ein Wärmepumpenzähler gesetzt, der den Stromverbrauch aus dem Netz des Energieversorgers misst. Betreibt man eine Wärmepumpe vorrangig mit eigenem Sonnenstrom, lohnen sich die Ausgaben für den Zähler (Miete) und seine Installation meist nicht mehr.
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Zumal die Niedertarife in den vergangenen Monaten geschmolzen sind wie das Eis auf den Gletschern der Alpen. Es kann und wird in den meisten Fällen kostengünstiger sein, die Wärmepumpe mit Sonnenstrom zu betreiben und im Winter auf ganz normalen Netzstrom auszuweichen. Allerdings: Das sollte Ökostrom sein, damit die Wärmepumpe ihrem Ruf als besonders saubere Technik gerecht werden kann.
Starkes Tandem mit Photovoltaik
Wenn das Dach mit Solarmodulen belegt, lässt sich der Sonnenstrom problemlos für den Antrieb der Wärmepumpe nutzen. So lässt sich Warmwasser im Sommer und der Übergangszeit sehr gut mit speziellen Warmwasser-Wärmepumpen bereiten. Für Heizungswärmepumpen kann der Sonnenstrom zumindest im Frühjahr und im Herbst genutzt werden. Generell hängt der Ertrag des Solargenerators jedoch nicht von der fühlbaren Sonnenwärme ab, sondern vom Lichtangebot.
Mehr Winterertrag durch Tracker!
In bestimmten Regionen wie beispielsweise in den Alpen hat die Wintersonne sehr viel Kraft, die Module liefern an wolkenfreien Tagen viel Sonnenstrom. Hinzu kommen Reflexionen vom Schnee, die die Ausbeute erhöhen.
Packt man die Solarmodule auf einen beweglichen Tracker, kann man sie der Sonne nachführen, also die Stromausbeute nochmals deutlich erhöhen. Tracker können den Modultisch nahezu senkrecht stellen, auf diese Weise rutscht Schnee ab.
Wärmepumpen als Kaskade auslegen!
Wärmepumpen lassen sich wunderbar kombinieren, auch das ist ein klarer Vorteil gegenüber Brennern mit Gas oder Öl. Wenn es draußen in der Übergangszeit etwas kühler wird, springt die erste Heizwärmepumpe an (der Scheitholzkamin tut’s auch).
Bei sinkenden Temperaturen springt eine zweite Wärmepumpe hinzu, später eine dritte – für die wenigen, sehr eisigen Tage im Winter. Solche Kaskadensysteme werden vor allem in Gewerbegebäuden und in der Industrie genutzt, um die Heizsysteme möglichst kosteneffektiv auszulegen.
Auch für den Fall, dass eine Wärmepumpe versagt, bleibt die Heizung intakt. Allerdings haben Wärmepumpen auch in dieser Hinsicht deutliche Vorteile: Sie werden nicht so heiß wie Brenner, eigentlich haben nur der Verdichter und die Pumpen im Arbeitskreis und im Heizkreis bewegte Teile. Dadurch sinkt der Verschleiß gewaltig. (Heiko Schwarzburger)