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Themenheft zur BIPV erscheint im Oktober

Die Integration der Photovoltaik am Gebäude ist eine komplexe Dienstleistung. Darin liegt eine Chance für Unternehmen, die über ausreichend Erfahrungen und Referenzen verfügen. Doch das Geschäft benötigt einen langen Atem.

Mehr als 20 Jahre in der Photovoltaikbranche, und genausolang Geschäftsführer eines Unternehmens: Kaum jemand kann sich einer solchen Karriere rühmen wie Joachim Höhne, Chef der GSS Gebäude-Solarsysteme GmbH in Korbußen bei Gera. Höhne ist einer der alten Hasen in einer Branche, die doch gerade erst aus den Kinderschuhen wächst.

Höhne ist ein zurückhaltender Mensch, einer, der gern tüftelt und „friemelt“, wie man in Thüringen sagt.
Technik hat ihn immer interessiert, seine Ideen und Kniffe hat er nie an die große Glocke gehängt. „Im Jahr 1991 hatte ich den ersten Kontakt mit Jürgen Hartwig, dem späteren Gründer von Ersol in Erfurt“, erinnert er sich heute. „Damals bin ich in die Photovoltaik förmlich reingerutscht, GSS war einer der ersten Kunden von Ersol, später auch von Q-Cells und Sunways. Wie rasant sich die Branche entwickeln würde, konnte seinerzeit niemand vorhersehen.“

Solardach für die Floriade

Er erinnert sich daran, dass die ersten Solarzellen von Kyocera kamen und vier Zoll maßen. Im Jahr 2000 hat GSS Solartechnik gemeinsam mit Siemens Solar und danach Shell Solar die damals größte, ins Dach integrierte Photovoltaikanlage der Welt gebaut. „Auf einem Gewächshaus der Floriade in der Nähe vom Flughafen Schipohl haben wir 2,2 Megawatt installiert“, berichtet Höhne. „Die Floriade war eine Weltblumenschau. Rund 12.000 der insgesamt 19.000 Laminate haben wir in Gera gefertigt.“ Das waren 72-Zellen-Module mit Fünf-Zoll- Zellen, bei denen pro String eine Zelle weniger verwendet wurde. Also waren es 66-Zellen-Module. Die Modulfelder wurden auf dem Süddach und dem Norddach installiert.

Dem Sondermodulbau und den Photovoltaikfassaden ist GSS treu geblieben, bis heute. Mittlerweile steht die fünfte Generation von Laminatoren in der Werkshalle in Korbußen. Dort entstehen Solarmodule mit bis zu 3,6 Meter mal 2,2 Meter Kantenlänge. Für Versicherer baut die Firma Solarmodule nach, wenn Ersatz benötigt wird. Ein Fundus an Solarzellen aus mehr als 20 Jahren Geschichte erlaubt es, auch solche Module zu bauen, die am Markt längst nicht mehr erhältlich sind.

Der BIPV treu geblieben

Auch kleinere Brötchen werden gebacken: So stattete das Unternehmen unlängst Bushaltestellen in Baden-Württemberg mit Solarmodulen aus zweimal acht Millimetern Glas aus. Sie bestehen aus kristallinen Solarzellenstrings und LED-Bändern zwischen den beiden Gläsern, die ein spezielles Batteriesystem tagsüber aufladen und nachts die LED über Bewegungsmelder auf der Rückseite der Module speist. Dieser Auftrag wurde in Kooperation mit einem Metallbauer erledigt.

Gemeinsam mit Rehau hat das Unternehmen ein eigenes Indachsystem entwickelt, zur Überdachung von Terrassen oder für Vordächer von Gewerbegebäuden. In Pfaffenhofen wurde unlängst ein interessantes Projekt mit den Projektierer „Eichenseher Ingenieure“ abgeschlossen: eine Solarfassade am Neubau für ein Bürogebäude. „Wir sehen uns als Dienstleister des Kunden vor Ort“, resümiert Höhne. „Wir können auch dreieckige oder rhombische Module bauen. Das können die asiatischen Modulhersteller nicht, zumindest nicht in einer so kurzen Zeit.“ (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report sowie zahlreiche Interviews und Praxisberichte zur BIPV lesen Sie im Oktoberheft von photovoltaik, das am 8. Oktober 2015 erscheint.