In dem Begriff Frauenpower steckt schon alles drin: Frauen und Power, das passt einfach gut zusammen. Genauer gesagt: Solarpower. Und wo gibt es mehr davon als in Afrika? Installateure und Installateurinnen werden nicht nur hierzulande, sondern auch auf dem Sonnenkontinent gesucht.
Die gemeinnützige Organisation Remote Energy will nun Frauen durch Schulungsprogramme für die Solarenergie gewinnen und zu Installateurinnen ausbilden. Baywa r.e. will die Ausbildung der Studentinnen in den nächsten zwei Jahren unterstützen. Die Teilnehmerinnen aus Kenias Hauptstadt Nairobi werden auf dem Blog und den Social-Media-Kanälen des Konzerns über ihre Erfahrungen und Fortschritte berichten. So ist das Thema nicht nur am Internationalen Frauentag am 8. März präsent – sondern an jedem Tag im Jahr. Und die weltweite Energiewende profitiert auch gleich davon.
Mentorinnen begleiten die Studentinnen
Das Konzept: Remote Energy stellt den Studentinnen Ausbilderinnen an die Seite. Die Organisation gibt seit über 20 Jahren Solarenergiekurse nur für Frauen. Sie haben mit vielen Akteuren auf der ganzen Welt zusammengearbeitet, um maßgeschneiderte Schulungsprogramme zu entwickeln. Am Ende sollen selbstbewusste Entscheidungsträgerinnen und Technikerinnen die Ausbildung abschließen. „Empowerment“ heißt das Zauberwort. Mentorinnen begleiten die Studentinnen langfristig auf dem Weg in den neuen Beruf. Die Frauen werden auch allgemeine unternehmerische Fähigkeiten lernen, über den Einkauf von Waren, den Umgang mit Werkzeugen bis hin zur Akquise und Auftragsabwicklung.
Denn Frauen sind in der Arbeitswelt der erneuerbaren Energien immer noch sehr unterrepräsentiert. Das will die Organisation Remote Energy ändern. Denn Frauen nehmen eindeutig lieber an technischen Schulungen teil, die auch von Frauen geleitet werden. Sie interagieren anders in einem reinen Frauenkurs. Viele der von Remote Energy befragten Teilnehmerinnen haben angegeben, dass sie sich mit anderen Frauen zusammen weniger eingeschüchtert fühlen, wenn sie neue Werkzeuge benutzen oder ein technisches Thema lernen. Die Frauen engagieren sich stärker in den praktischen Teilen des Kurses, wo sie in gemischten Kursen ängstlicher wären.
Die Erfahrungen der Grameen Bank in Bangladesch haben belegt, dass Frauen oft die verantwortungsvolleren Entrepreneure sind. Wenn Frauen nun in der Installation und Wartung von Solaranlagen geschult werden, profitieren alle.
Solartechnik hilft den Frauen
Die Arbeit von Frauen wird in Afrika oft nicht oder nur schlecht bezahlt und ist daher relativ wenig anerkannt: das Kochen für die Familie, Wasserholen oder der landwirtschaftliche Anbau von Obst und Gemüse. Die Solartechnik kann die Frauen künftig entlasten, sodass mehr Zeit für Bildung und Lohnarbeit bleibt. Mit Solarstrom wird ein Teil der Arbeit künftig einfach von Maschinen übernommen. •