In Deutschland besuchen rund acht Millionen Kinder und Jugendliche die allgemeinbildenden Schulen. In Nordrhein-Westfalen sind es fast zwei Millionen, in Bayern 1,3 Millionen, in Baden-Württemberg 424.000 und in Sachsen 338.000. Erst danach folgt mit Berlin der erste Stadtstaat, in der Bundeshauptstadt gibt es 328.000 Schüler. Rund 1,5 Millionen Schüler verteilen sich auf die übrigen Bundesländer.
In Gebäuden ausgedrückt sind das bundesweit 16.000 Grundschulen, 3.400 Hauptschulen, 3.300 Förderschulen, 3.100 Gymnasien, 2.500 Realschulen, knapp 2.000 Schulen mit mehreren Bildungsgängen, 1.400 Schulkindergärten, 1.200 integrierte Gesamtschulen und diverse Sonderschulen. Die Statistik der Universitäten, Fachhochschulen und Berufsschulen wollen wir an dieser Stelle nicht bemühen. Worum es geht, ist klar: Der Markt für Photovoltaik allein in den kommunalen Schulen ist riesig.
Ein gewaltiger Modernisierungsstau
Der Bürgermeister ist der Nachbar des Installateurs, nicht selten kennt man sich. Aufgrund der desolaten Haushaltslage schieben die deutschen Kommunen und Städte einen gewaltigen Modernisierungsstau vor sich her. Die Energiekosten drücken, aber es ist kein Geld vorhanden, um die maroden Schulgebäude zu sanieren. Das bietet eine gute Chance für ideenreiche Installateure und Bürgerinitiativen. Denn mit der Photovoltaik lassen sich nicht nur die Dächer sanieren. Sie bringt auch frischen Wind in die Klassenräume und senkt die Stromkosten. Das funktioniert direkt, ohne Umweg über Batterien.
Daneben haben die meisten Schulen ein Frischluftproblem: Im Sommer überhitzen sie, weil die großen Fenster keinen Schutz vor der Sonne bieten. Und generell ist die Luftqualität sehr schlecht. Nicht selten übersteigt die Konzentration des Kohlendioxids die medizinisch als gefährlich geltende Grenze von 6.000 ppm (parts per million). Um zu lernen, braucht das junge Gehirn vor allem Sauerstoff. Steigt die Konzentration von Kohlendioxid im Klassenraum an, ermüden die Schüler leicht. Sie werden unkonzentriert, Aufmerksamkeit und Disziplin leiden. Auch gelten Konzentrationen von mehr als 3.000 ppm Kohlendioxid als gesundheitsschädigend.
Eltern und Schüler im Boot
Moderne Schulen brauchen moderne Lüftungssysteme. Im Sommer mag es genügen, die Fenster aufzureißen. Aber im Winter hocken Millionen deutscher Schüler und Studenten in überheizten, ungelüfteten Räumen, mit bleichen Gesichtern, hustend und schnupfend. Lediglich 1.000 ppm sind zulässig, über einen längeren Zeitraum.
Zeitgemäße Lüftungstechnik basiert auf elektrischen Ventilatoren. Werden mit der Modernisierung die alten Glühlampen gegen LEDs ausgetauscht, verbessern sich zudem die Lichtverhältnisse in den Klassen. Der Gebäudestrom und Warmwasser für die Duschen in der Turnhalle lassen sich ohne Weiteres durch Photovoltaik decken. Denn Millionen Schüler in Zigtausenden Schulgebäuden bedeuten zugleich Millionen Quadratmeter ungenutzte Dachflächen.
Das Problem der Finanzierung
Meist ist die Finanzierung ein Problem, gelegentlich auch der Denkmalschutz. In diesen Fällen lassen sich die Elternvereine der Schulen oder die Sportvereine der angeschlossenen Turnhalle für die Finanzierung der Solargeneratoren gewinnen. Bekannt sind Beispiele, in denen die Schüler selbst eine Photovoltaikanlage angestoßen und durchgesetzt haben. Photovoltaik hat das Potenzial, Schule zu machen. Überall in Deutschland.
Unsere Grafikserie
Eigenverbrauch verständlich gemacht
Für den Laien ist die technische Vielfalt der Solargeneratoren kaum überschaubar. Deshalb zeigen wir Ihnen und Ihren Kunden, wie anspruchsvolle Gebäude und ihre Nutzer mit Sonnenstrom versorgt werden. Künftig erscheint in jeder Ausgabe von photovoltaik eine neue Präsentationsgrafik – exklusiv für unsere Leser.
Die Grafiken wurden von Michael Römer gezeichnet, technischer Illustrator aus Berlin. Neben der Solarbranche hat er sich beispielsweise auf anspruchsvolle Grafiken für die Luftfahrt spezialisiert.