Immer mehr Unternehmen sind in den Branchen der erneuerbaren Energien tätig. Die Agentur für Erneuerbare Energien schreibt das dem Engagement der Bundesländer zu.
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) bescheinigt den einzelnen Bundesländern ein enormes Engagement in Sachen Energiewende. „In Sachen Energiewende kann auf förderaler Ebene eine dynamische Entwicklung konstatiert werden“, betont die Agentur. „In fast allen Ländern wuchs der Anteil erneuerbarer Energien nicht nur am Stromverbrauch, sondern auch an der Stromerzeugung des Landes.“ Als herausragendes Beispiel nennt der BEE das Land Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegt der Anteil von Solar- und Windstrom, Strom aus Biomasseanlagen und anderen Anlagen zur Erzeugung regenerativen Stroms bereits seit 2012 bei mehr als der Hälfte der gesamten Stromerzeugung des Landes. Schon im Jahr 2010 hatte Schleswig-Holstein diese Schallmauer durchbrochen mit immerhin gut drei Gigawatt Windstrom- und knapp einem Gigawatt Solarstromleistung. „Die Zahlen aus den Ländern zeigen den bislang erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien im Strombereich“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. „Diese Leistungen sollten Ansporn für ambitionierte Ziele und den weiteren Abbau von Hindernissen auf dem Weg zur Energiewende sein. Denn die teilweise durchaus unterschiedliche Entwicklung zeigt, dass die Länder durch eigene Energiestrategien und Regelungen den Ausbau erneuerbarer Energien entscheidend beschleunigen oder bremsen können.“
Immer mehr Unternehmen in den Branchen tätig
Immerhin haben die Bundesländer anders als die vergangenen beiden Bundesregierungen den erneuerbaren Energien nur wenige zusätzliche Hürden in den Weg gelegt und den schlimmsten Bestrebungen der Bundesregierung, die erneuerbaren Energien auszubremsen, einen Riegel vorgeschoben. Statt dessen punkten die Bundesländer bis auf wenige Ausnahmen mit ehrgeizigen Ausbauzielen und guten Rahmenbedingungen. „Viele Landesregierungen haben in den letzten Jahren zum dynamischen Wachstum der regenerativen Stromerzeugung entscheidend beigetragen“, resümiert die AEE. „Dies zahlt sich auch ökonomisch aus: Die Anzahl der in der Branche tätigen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht, wie aktuelle Zahlen belegen. Tatsächlich ist die Zahl der Unternehmen, die in den Branchen der erneuerbaren Energien tätig sind, von 31.404 im Jahr 2012 auf 36.052 in diesem Jahr gestiegen. Im vergangenen Jahr waren noch 34.485 Unternehmen mit der Energiewende beschäftigt. Die Zahl dieser Unternehmen ist auch in allen Bundesländern in den vergangenen drei Jahren angestiegen, mit Ausnahme von Berlin, wo die Zahl der Unternehmen in den Branchen der Erneuerbaren in diesem Jahr von 1.178 auf 1.156 gesunken ist.
Engagement lohnt sich doppelt
Für die Bundesländer hat das aber auch konkrete Gewinne. Denn der Ausbau erneuerbarer Energien lohne sich für die Länder doppelt, betont der AEE. Schließlich erhöht sich das Steueraufkommen, je mehr Unternehmen in einem Bundesland tätig sind. „Besonders erfolgreich sind dabei die in der Energiewende bislang sehr aktiven Bundesländer“, resümiert der AEE. So ist der Anteil der Unternehmen, die in den Branchen der erneuerbaren Energien tätig sind, an der gesamten Wirtschaftsstruktur in den Nordländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit zwei Prozent und mehr besonders hoch. Aber auch Bayern und Brandenburg können sich hier über hohe Werte freuen. „Außerdem bringt der Ausbau erneuerbarer Energien Investitionen – und je ambitionierter ein Land voranschreitet, desto höher sind die Chancen, dass sich auch Unternehmen dieser Zukunftsbranche im Land ansiedeln. Aktives Vorangehen bei der Energiewende heißt damit auch effektive Wirtschaftsförderung für das Land“, betont Philipp Vohrer. (Sven Ullrich)